Die Frau besuchte erstmals 2009 – damals war sie 19 Jahre alt – Ärzte auf, weil ihr wimpernähnliche Haare zwischen den Zähnen sprossen, wie "Livescience" berichtet. Die Mediziner diagnostizierten das sogenannte polyzystisches Ovarialsyndrom (PCOS): Der Sexualhormonspiegel ist im Ungleichgewicht, in der kann es zu übermäßigem Haarwachstum kommen – auch im Gesicht und an anderen Stellen des Körpers, zum Beispiel am Rücken.
Antibabypille hilft
Der Frau wurden die Zahnfleischhaare chirurgisch entfernt, zudem wurde ihr eine Antibabypille verschrieben, um den Hormonspiegel zu regulieren. Mit Erfolg: Einige Monate später gab es keine Anzeichen mehr für Haarwachstum im Mund. Nachdem die Frau sechs Jahre später die Pille abgesetzt hatte – nun 25 Jahre alt –, begannen die Haare allerdings wieder im Mund zu sprießen. Nicht nur dort: Auch an Kinn und Hals wuchsen die Haare übermäßig.
Nur wenige derartige Fälle
Die Ärzte entfernten die Haare erneut. Anders als erbeten kam sie nicht zur baldigen Nachuntersuchung zurück, sondern erst ein Jahr später, als ihr noch mehr Haare aus dem Zahnfleisch wuchsen, die wieder entfernt wurden.
Ein Forscherteam um Chrystyna Zhurakivska, einer Zahnspezialistin an der Universität von Foggia, berichtete nun im Fachmagazin "Oral Surgery, Oral Medicine, Oral Pathology, Oral Radiology" von dem Fall. Demnach sind in der medizinischen Fachliteratur nur fünf frühere ähnliche Fälle von Haarwachstum bekannt.
Syndrom ist nicht heilbar
PCOS könne nicht geheilt werden, weshalb die Haare wahrscheinlich wieder zurückkehren würden, wie Chrystyna Zhurakivska dem Portal "Gizmodo" sagte. Eine fortgesetzte hormonelle Verhütung könne die Symptome allerdings verringern. Warum die Frau die Pille absetzte, ist nicht bekannt – eine mögliche Erklärung ist, dass sie sich Kinder wünschte.
Menschen haben Haarfollikel im Mund
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