Securpharm: NGDA schickt fehlerhafte Rechnungen an 7200 Apotheken

Das EU-Fälschungsschutzsystem Securpharm läuft seit knappeinem Monat. Einige der entstandenen Kosten mussten die Apotheker schon decken,etwa die zur Anschaffung der neuen Scanner. In diesen Tagen fällt aber eineweitere Zahlung an die ABDA-Digitaltochter NGDA an – für die Nutzung desSecurpharm-Systems. Dabei muss die NGDA nun einräumen, dass fast ein Drittelaller Apotheker eine Rechnung mit Zahlungsaufforderung erhalten haben,obwohl bereits ein SEPA-Auftrag vorliegt.

Bei der Einrichtung des deutschen EU-FälschungsschutzsystemsSecurpharm wurden und werden die Apotheker gleich mehrfach zur Kasse gebeten: Dawären zum Beispiel 20 Euro Einrichtungsgebühren für das sogenannteN-ID-Zertifikat, das jede Apotheke benötigt, um sich beim nationalenSicherheitssystem zu registrieren. Des Weiteren mussten sich viele Apothekenerst die nötigen Scanner zulegen. Die Kosten hierfür variieren. DieSoftware-Anbieter mussten ihre Systeme umstellen – einige Anbieter verlangtendafür Aufschläge, andere nicht. Der Software-Anbieter Awinta verlangtbeispielsweise 11,50 Euro zusätzlich im Monat. Nicht zu unterschätzen ist auchder Personalaufwand, also die Mehrarbeit, weil der 2-D-Code zunächst gesuchtwerden muss. Außerdem waren im Vorfeld teils Schulungen nötig.

Ein regelmäßiger Kostenpunkt sind die monatlichen Nutzungsgebühren,die die Apotheker an die Netzgesellschaft Deutscher Apotheker (NGDA) entrichtenmüssen. 10 Euro pro Monat plus Umsatzsteuer fallen dabei an, pro Jahr also rund140 Euro. Die Apotheker hatten im Vorfeld die Möglichkeit, sich für einSEPA-Lastschriftverfahren zu registrieren. Das heißt: Der Betrag sollte danneinmal jährlich automatisch vom Konto abgebucht werden.

Viele Apotheker berichten auch, dass die Zahlung an dieABDA-Tochter bereits auf dem Konto vollzogen wurde. Dennoch erhielten sie dieser Tage  von der NGDA eine weitereZahlungsaufforderung – obwohl sie die Sepa-Lastschrift schon ausgefüllt hatten.Die ABDA-Tochter hat den Fehler allerdings schon selbst entdeckt undentschuldigt sich nun bei den betroffenen Apothekern. „Aufgrund einertechnischen Panne bei unserem Zahlungsdienstleister kam es hier zu einerfalschen Zuordnung der Zahlungsart. Ich möchte mich an dieser Stelle hierfürentschuldigen“, heißt es in einem Brief aus der IT-Abteilung an einenApotheker.

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