Schnell, schneller, Omikron – immer neue Subtypen auf dem Vormarsch

Während der Variantenreichtum des COVID-19-Erregers sich weltweit vor allem auf Omikron reduziert hat, entstehen innerhalb der Variante immer neue Subtypen. Diese übertrumpfen einander in Sachen Ausbreitungsgeschwindigkeit immer mehr. Die neueste der dominanten Subtypen ist nun BA 2.12.1.

Lange galt der Malaria-Erreger, der Einzeller Plasmodium falciparum, mit einer geschätzten durchschnittlichen Basisreproduktionszahl (R0) von 17 als der ansteckendste Krankheitserreger der Welt (keine Mensch-zu-Mensch-Übertragung!). Ein Infizierter steckt demnach im Schnitt 17 weitere in einer nicht-immunisierten Population an. Das sehr ansteckende Masern-Virus rangiert in diesem Ranking bei einem R0 von 9. Die Omikron-Variante des COVID-19-Erregers, dem Virus SARS-CoV-2, dürfte diese rein mathematische Größe nun wohl getoppt haben. Immer neue Subtypen der Variante entstehen derzeit und verbreiten sich mit immer höheren Geschwindigkeiten – zum Teil auch innerhalb des geimpften Teils der Bevölkerung.

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Das Fachmagazin Scientific American hat die Verbreitungsgeschwindigkeit von SARS-CoV-2-Omikron und die der Masern anschaulich gegenüber gestellt. Steckt demnach ein Masern-Infizierter in einer nicht-immunisierten Population innerhalb von zwölf Tagen im Schnitt 15 andere an, sind es bei der Omikron-Variante bereits 216. Und als das Magazin diese Berechnung Anfang Februar 2022 anstellte, ging es noch um den Subtyp BA.1 von Omikron. Außerdem grassierte zu dem Zeitpunkt noch die, wie Omikron, besorgniserregende Variante Delta.

Delta ist in Deutschland verschwunden

Nun, Ende April 2022, überholen sich bereits mehrere Subtypen von Omikron gegenseitig und zeigen dabei immer schneller werdende Ausbreitungsgeschwindigkeiten. Delta unterdessen droht das Schicksal des ehemals ebenfalls als VOC (Variants of Concern) von der Weltgesundheitsorganisation WHO gelisteten Varianten Alpha, Beta und Gamma. Sie ist mittlerweile fast vollständig durch die Omikron-Variante verdrängt. In Deutschland etwa ist Delta seit der Kalenderwoche 13 nicht mehr nachgewiesen worden, wie die Berichte des Robert Koch-Instituts darlegen.

Mutanten und Virusevolution

Kann Impfen Resistenzen fördern?

Damit bieten Omikron und seine Subtypen ein gutes Beispiel für die Mechanismen der Evolution: Durch Mutationen entstandene Anpassungen – bei gleichzeitigem Selektionsdruck durch das Immunsystem, Impfungen und auch die sogenannten nicht-pharmakologischen Maßnahmen wie Maskentragen, Abstandhalten und Co. – führen zu sich besser durchsetzenden Varianten. Gleichzeitig ist mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit auch die wohl geringere krankmachende Wirkung der neuen Varianten eine evolutionäre Anpassung. Gut angepasste Viren töten ihren Wirt nämlich nicht, weiß man unter Virologen. Für Endpunkte solcher Entwicklungen ist etwa das Cytomegalievirus (CMV) ein Beispiel. Fast jeder Mensch ist damit irgendwann in seinem Leben infiziert, Symptome gibt es aber nur in besonderen Ausnahmefällen.

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