Zum Jahresende sahen viele Apothekenleiter und -leiterinnen ihre Geschäftslage wieder rosiger – ihr Blick in die Zukunft bleibt allerdings getrübt. Das zeigt der Apothekenkonjunkturindex des IFH Köln für den Dezember. Die traditionelle Jahresendbefragung ergab zudem: Obwohl das Vor-Ort-Apothekenstärkungsgesetz bereits in Kraft getreten ist, bleiben das Rx-Boni-Verbot und das Rx-Versandverbot neben dem E-Rezept die Top-Themen für die Apotheken.
Seit dem EuGH-Urteil vom 19. Oktober 2016, das den EU-Versendern die Gewährung von Rx-Boni erlaubte, sind die deutschen Vor-Ort-Apotheken der unfairen Konkurrenz durch die Versender aus dem EU-Ausland ausgesetzt. Abhilfe bringen soll das Mitte Dezember in Kraft getretene Vor-Ort-Apotheken-Stärkungsgesetz, durch das die Rx-Boni im GKV-Bereich verboten werden. Doch die Apotheken trauen dem Frieden offenbar nicht. Befragt nach den Themen, die im Jahr 2021 die höchste Priorität für sie haben, nennen 68 Prozent der rund 150 Apokix-Teilnehmer das Rx-Boni-Verbot. Für 63 Prozent ist das von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn abgelehnte Rx-Versandverbot, mit dem die Rx-Boni endgültig vom Tisch wären, dennoch ein Top-Thema 2021. An dritter Stelle – und in engem Zusammenhang mit den ersten beiden Themen – steht mit 59 Prozent der Wettbewerb mit Versandapotheken durch Einführung des E-Rezepts. Jeweils 57 Prozent nennen als Top-Thema die Umsetzung des E-Rezepts in Apotheken sowie den Bürokratieabbau im Apothekenalltag. Keine großen Hoffnungen haben die Befragten beim Apothekenhonorar: Nur für knapp die Hälfte ist dessen Anhebung ein Top-Thema.
Blick in das neue Jahr fällt eher pessimistisch aus
Ein weiterer zentraler Punkt der Jahresendbefragung ist der Blick zurück und in die Zukunft. Dabei bewertet gut die Hälfte der Apothekenleiter das Apothekenjahr 2020 für ihre eigene Apotheke mindestens mit der Note „befriedigend“. Dagegen vergibt knapp jeder Zweite die Note „ausreichend“ oder schlechter. Bezogen auf 2021 blicken nur 14 Prozent positiv auf das Geschäftsjahr ihrer Apotheke, knapp jeder Zweite wählt eine „neutrale“ Einschätzung und 38 Prozent schauen eher pessimistisch auf das neue Apothekenjahr.
Wenig zufrieden waren die Apokix-Teilnehmer:innen mit den Leistungen der Gesundheitspolitiker und der Standesvertretungen. Dabei fällt die Bewertung bei der Jahresendbefragung 2020 etwas positiver aus als in den Vorjahren. Lagen die Durchschnittsnoten für beide Gruppen im Jahr 2019 noch bei 4,8, konnten sich die Gesundheitspolitiker nunmehr auf 4,2 und die Standesvertretungen auf 4,4 verbessern.
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