Rund 1900 Neuinfektionen weniger als vor einer Woche – Inzidenz sinkt weiter

Alle Neuigkeiten zur Corona-Pandemie: 11.022 Neuinfektionen – die bundesweite 7-Tage-Inzidenz sinkt auf 74,7. Die Zahlen fallen wieder. In Italien führt Ministerpräsident Draghi neue 3G-Knallhart-Regeln ein. Alle aktuellen News zur Corona-Pandemie finden Sie hier im News-Ticker von FOCUS Online.

News zu Corona in Deutschland vom 17. September

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Kein 3G, kein Gehalt: Italien führt neue Knallhart-Regeln für Ungeimpfte ein

08.09 Uhr: Als erstes Land in Europa schreibt Italien künftig allen Beschäftigten im privaten und öffentlichen Bereich Impfungen oder negative Corona-Tests vor, um ihrer Arbeit nachzugehen. Die Regierung von Ministerpräsident Mario Draghi beschloss am Donnerstag, den "Grünen Pass" umfangreich auszuweiten. Wer kein Zertifikat vorweisen kann, darf vom 15. Oktober an nicht mehr zur Arbeit in Büros, Behörden, Geschäften oder der Gastronomie gehen. Mit der Maßnahme will Draghi Impfgegner und -zweifler umstimmen. In Italien waren bis Donnerstag 75 Prozent der Menschen über zwölf Jahren durchgeimpft.

Das neue Dekret setzte Draghi trotz der Proteste der Gewerkschaften und Teile der rechten Parteien durch. Diese hatten in den Beratungen mit dem Regierungschef erfolglos gefordert, dass Covid-Tests als Alternativen zu Impfungen kostenlos bleiben müssten. Es dürfe nicht sein, dass man bezahlen müsse, um arbeiten zu gehen, hieß es. Draghis Kabinett aber beschloss lediglich Preisdeckelungen: Erwachsene dürfen pro Test höchstens 15 Euro zahlen, Kinder 8 Euro.

Verstöße gegen die Regeln sollen scharf geahndet werden: Wer keinen Grünen Pass – dazu zählt auch der EU-Corona-Zertifikat – hat und deshalb nicht zur Arbeit erscheint, darf ohne Bezahlung freigestellt werden – in öffentlichen Einrichtungen nach fünf Tagen, in der Privatwirtschaft sofort. In einigen Bereichen wie etwa an Schulen ist der Grüne Pass bereits Pflicht. Arbeitgebern, die keine Kontrollen durchführen, drohen Bußgelder bis zu 1500 Euro.

Das neue Dekret wird vom 15. Oktober bis 31. Dezember gelten. Bis Jahresende gilt in Italien offiziell noch der Corona-Notstand.

RKI: 11.022 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz bei 74,7

Freitag, 17. September, 06.12 Uhr: Die 7-Tage-Inzidenz in Deutschland ist am vierten Tag in Folge gesunken. Das Robert-Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Freitagtagmorgen mit 74,7 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 76,3 gelegen, vor einer Woche bei 83,8. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 11.022 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.25 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert bei 12.969 Ansteckungen gelegen.

Aus Sicht des Saarbrücker Experten für Corona-Prognosen, Thorsten Lehr, beruhen die seit einiger Zeit stagnierenden oder leicht sinkenden Zahlen auf mehreren Effekten: Zum einen ebbe die Zahl der Reiserückkehrer langsam ab – und damit auch die eingeschleppter Infektionen, sagte er kürzlich der Deutschen Presse-Agentur. Zum anderen seien in vielen Bundesländern nach den Sommerferien die gemeldeten Infektionszahlen bei Schülern unter anderem aufgrund der Tests in Schulen zunächst explosionsartig angestiegen. Durch das kontinuierliche Testen und Quarantänemaßnahmen komme es vielerorts nun zu einer Stagnation oder sogar Abnahme der Zahlen in dieser Altersgruppe. Auch 2020 sei die Inzidenz um diese Zeit leicht abgesunken beziehungsweise auf konstantem Niveau verharrt, bevor sie Ende September stark angestiegen sei.

Deutschlandweit wurden nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 20 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 55 gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 4.125.878 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Donnerstag mit 1,87 an (Mittwoch: 1,88). Ein Wochen- oder Monatsvergleich ist wegen einer hohen Zahl an Nachmeldungen nicht möglich.

Ein bundesweiter Schwellenwert, ab wann die Lage kritisch zu sehen ist, ist für die Hospitalisierungs-Inzidenz unter anderem wegen großer regionaler Unterschiede nicht vorgesehen. Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit bei rund 15,5.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.873.700 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 92.857.

EU: So viele Asylanträge wie noch nie seit Corona – vor allem Afghanen suchen Zuflucht

13.57 Uhr: In der Europäischen Union sowie Norwegen und der Schweiz wurden im Juli rund 45.000 Asylanträge gestellt und damit so viele wie noch nie seit dem Ausbruch der Corona-Krise. Diese vorläufigen Daten teilte die EU-Asylagentur Easo am Donnerstag mit. Im Juni hatten noch rund 40 600 Menschen Schutzstatus beantragt. Felipe Dana/AP/dpa Kinder spielen in einem Lager für Binnenflüchtlinge in Kabul. Das Bundesinnenministerium hat für gut 2600 potenziell gefährdete Afghanen eine Aufenthaltszusage erteilt.

Die in Malta ansässige Behörde rechnete vor, dass vor allem Anträge aus Afghanistan zunahmen. In dem Monat schon vor dem Fall des Landes an die radikal-islamistischen Taliban und den dramatischen Wochen mit den Evakuierungen waren es demnach rund 7300; im Juni hatten noch 6000 Afghanistan in der EU, Norwegen und der Schweiz Anträge auf Asyl gestellt. Die meisten Anträge kommen weiterhin aus Syrien (rund 8500), wie Easo mitteilte. Seit Dezember 2020 wird in dieser Statistik die Lücke zwischen Syrien und Afghanistan auf Platz zwei aber kleiner.

Von den rund 45.000 Asylbewerbern waren laut der Analyse 2200 unbegleitete Minderjährige – allein 1200 kamen aus Afghanistan. So viele Anträge von unbegleiteten Minderjährigen wurden seit November 2016 nicht mehr registriert. Während die Antragszahlen vieler Länder stiegen, wurden aus einigen nord- und westafrikanischen Staaten weniger Anträge gemeldet. Einen großen Rückgang verzeichnete demnach Mali mit nur noch 570 Anträgen im Vergleich zu rund 1000 im Juni.

Gesundheitsgremium zurückhaltend bei Nutzen von Corona-Medikament Remdesivir

12.39 Uhr: Der Gemeinsame Bundesausschuss von Ärzten, Kliniken und Krankenkassen hat sich zurückhaltend zum Nutzen des Medikaments Remdesivir bei der Behandlung von Covid-19-Erkrankungen geäußert. Erwachsene Patienten mit noch nicht sehr schwerer Lungenentzündung könnten davon profitieren, teilte das oberste Entscheidungsgremium des deutschen Gesundheitswesens am Donnerstag mit. Das Ausmaß des Zusatznutzens werde aber nur als gering eingestuft. Für schwerer erkrankte Erwachsene und Jugendliche von 12 bis 18 Jahren habe in einer eigenen Bewertung kein Zusatznutzen festgestellt werden können.

Remdesivir war vom US-Pharmakonzern Gilead ursprünglich für die Bekämpfung des Ebola-Virus entwickelt worden. Nach Ausbruch der Corona-Pandemie galt es eine Zeit lang als Hoffnungsträger. Es erhielt im Juli 2020 als erstes Mittel in der EU eine Zulassung unter Auflagen zur spezifischen Behandlung bestimmter Patienten.

Cylonphoto / Zoonar / picture alliance Remdesivir senkt das Sterberisiko nicht  

Der Gemeinsame Bundesausschuss verwies mit Blick auf seine Bewertung auch auf Unsicherheiten bei angewendeten Therapie-Alternativen und einer "teils heterogenen Studienlage". Der Vorsitzende Josef Hecken erläuterte: "Bei einer Patientengruppe – Erwachsene, deren durch Coronaviren ausgelöste Lungenentzündung noch nicht sehr schwer ist – erholten sich bis zum Studienende unter Remdesivir mehr Patientinnen und Patienten von der Krankheit als unter den Vergleichstherapien."

Ob Remdesivir auch Einfluss auf das Überleben der Patienten hat, habe wegen sehr unterschiedlicher Ergebnisse in den eingeschlossenen Studien nicht bewertet werden können. Studien vom Beginn der Pandemie seien nur eingeschränkt auf die heutige Versorgungslage übertragbar. Denn wegen gewachsener Therapieerfahrungen könnten Patienten generell anders und besser behandelt werden – besonders auch mit Einsatz des Mittels Dexamethason.

Reiserückkehrer löste Kette aus: Zahl der infizierten Schlachthof-Mitarbeiter steigt auf 112

08.26 Uhr: Die Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Beschäftigten eines Schlachthofs in Georgsmarienhütte ist auf 112 gestiegen. Das teilte der Betreiber Steinemann Holding am Donnerstag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. 27 Infizierte leben demnach im Landkreis Osnabrück, 85 im benachbarten Kreis Steinfurt in Nordrhein-Westfalen. Dort werden den überwiegend aus Osteuropa stammenden Beschäftigten Unterkünfte und Wohnungen gestellt. Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/ZB/Symbolbild Mastschweine sind in einem Lkw für den Transport zum Schlachthof zu sehen.

Der erste Fall war dem Unternehmen zufolge bei den täglichen Tests im Betrieb aufgefallen. Es handelte sich um einen Reiserückkehrer. Dieser Mitarbeiter lebe im Kreis Steinfurt. Der Landkreis Osnabrück hatte dann PCR-Tests für alle rund 300 Beschäftigte angeordnet.

Die Ansteckungen danach seien nicht im Schlachthof, sondern offenbar bei privaten Treffen passiert, bevor die Quarantäne angeordnet war, sagte Geschäftsführer Andreas Steinemann. Der Schlachthof bleibt vorübergehend geschlossen, voraussichtlich bis Ende September.

Baden-Württemberg will Testpflicht für Beschäftigte im Außendienst

06.32 Uhr: Baden-Württemberg macht sich für eine bundesweite Testpflicht von Beschäftigten und Selbstständigen ohne Impf- oder Genesenennachweis stark, wenn sie im Publikumsverkehr tätig sind. Kundinnen und Kunden sowie Besucherinnen und Besucher müssten in fast allen Innenräumen etwa der Gastronomie, in Kultureinrichtungen oder Fitnessstudios einen Nachweis über Impfung, Test oder Genesenenstatus vorlegen, heißt es in einem Antrag Baden-Württembergs für die Gesundheitsministerkonferenz, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. "Für Beschäftigte der jeweiligen Branchen gelten jedoch weiterhin keine 3G-Pflichten", so der Antrag.

Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber hätten Beschäftigten jenseits vom Homeoffice zwar mindestens zweimal pro Woche Tests anzubieten. Die Mitarbeitenden müssten das Angebot aber nicht annehmen. Gerade bei beruflichen Tätigkeiten, bei denen die Beschäftigten mit von der 3G-Pflicht Betroffenen Kontakt hätten, gebe es "ein Ungleichgewicht der Schutzmaßnahmen". Der Antrag soll zunächst auf einer Amtschefkonferenz an diesem Donnerstag und Freitag in Würzburg beraten werden. Eine entsprechende Regelung wurde für das Land bereits beschlossen.

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  • RKI registriert 12.925 Neuinfektionen – Inzidenz jetzt bei 76,3

    Donnerstag, 16. September, 06.06 Uhr: Beim Infektionsgeschehen in Deutschland gibt es derzeit kaum Dynamik. Die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen liegt nach Angaben des Robert Koch-Instituts von Donnerstagmorgen bei 76,3. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 77,9 gelegen, vor einer Woche bei 83,5. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 12.925 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.23 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert bei 15.431 Ansteckungen gelegen. Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild Ein Arzt hält einen Coronavirus-Test in den Händen.

    Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 68 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 50 Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 4.114.856 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

    Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Mittwoch mit 1,88 an (Dienstag: 1,86). Ein Wochen- oder Monatsvergleich ist wegen einer hohen Zahl an Nachmeldungen nicht möglich.

    Ein bundesweiter Schwellenwert, ab wann die Lage kritisch zu sehen ist, ist für die Hospitalisierungs-Inzidenz unter anderem wegen großer regionaler Unterschiede nicht vorgesehen.
    Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit bei rund 15,5.

    Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.863.000 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 92.837.

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