Alle Neuigkeiten zur Corona-Pandemie: Spahn legt den Bundesländern Öffnungspläne für einen einheitlichen Weg aus dem Lockdown vor. Kanzlerin Merkel äußert sich optimistisch in Bezug auf den Sommerurlaub, er werden wohl auch für Ungeimpfte möglich sein. Die aktuellen Corona-News finden Sie hier im News-Ticker von FOCUS Online.
News zu Corona in Deutschland vom 15. Mai
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RKI meldet 7894 Neuinfektionen, Inzidenz sinkt weiter stark
Samstag, 15. Mai, 07.07 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 7894 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Samstagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.58 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Am Samstag vor einer Woche hatte der Wert bei 15.685 gelegen. Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner lag laut RKI am Samstagmorgen bundesweit bei 87,3 (Vortag: 96,5; Vorwoche: 121,5).
Aufgrund des Feiertags am 13. Mai sei bei der Interpretation der Fallzahlen zu beachten, dass an Feier- und Brückentagen weniger Personen einen Arzt aufsuchen, wodurch auch weniger Proben genommen und weniger Laboruntersuchungen durchgeführt werden, hieß es im Lagebericht des RKI vom Freitagabend. „Dies führt dazu, dass weniger Erregernachweise an die zuständigen Gesundheitsämter gemeldet werden.“
Deutschlandweit wurden den Angaben nach binnen 24 Stunden 177 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 238 Tote. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.584.934 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte aber deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.275.500 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 86.025.
Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Freitag bei 0,87 (Vortag: 0,87). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 87 weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.
22.41 Uhr: Die für diesen Samstag in Dresden angemeldeten "Querdenken"-Demonstrationen bleiben verboten. Das Sächsische Oberverwaltungsgericht (OVG) hat die Verbotsverfügung der Stadt bestätigt, wie die Justizbehörde am Freitagabend mitteilte. Damit blieb die Beschwerde gegen den Beschluss des Verwaltungsgerichts Dresden erfolglos. Es geht um drei ursprünglich geplante Versammlungen.
Das Verwaltungsgericht war der Prognose der Landeshauptstadt gefolgt, wonach von den Versammlungen mit insgesamt 5000 angemeldeten Menschen nicht vertretbare Corona-Gefahren für Teilnehmer, Polizisten und Passanten ausgehen, die nur durch ein Verbot zu vermeiden sind. Wegen der im bundesweiten Vergleich überdurchschnittlich hohen Infektionszahlen in Sachsen und der Verbreitung der Virusvarianten bestehe ein unkalkulierbares Risiko.
Das Sächsische Oberverwaltungsgericht folgte dieser Einschätzung. Da das Sars-CoV-2-Virus durch Tröpfchen- oder Aerosolinfektion verbreitet werde, sei das Ansteckungsrisiko auch bei Versammlungen unter freiem Himmel mit hoher Teilnehmerzahl erhöht.
Unabhängig vom Ausgang der rechtlichen Auseinandersetzung hat sich die Polizei wie bei früheren Anlässen darauf eingestellt, dass Kritiker der Corona-Schutzmaßnahmen dennoch in die Innenstadt kommen. Es wird mit erheblichen Verkehrseinschränkungen gerechnet.
21.32 Uhr: Gute Nachricht für Mallorca-Fans: Auf der spanischen Urlaubsinsel öffnen nach dem harten Winter mit einer neuen, heftigen Pandemiewelle und zahlreichen Einschränkungen immer mehr Hotels ihre Pforten. Besucher haben bereits die Wahl zwischen 188 Häusern, wie der mallorquinische Hotelierverband FEHM am Freitag mitteilte. Das seien 22,65 Prozent aller Hotels beziehungsweise knapp 19 Prozent aller Hotel-Betten auf der Insel, hieß es. Allein in den vergangenen sieben Tagen hätten 32 Beherbergungseinrichtungen in verschiedenen Teilen der Mittelmeerinsel den Betrieb wieder aufgenommen.
Wer angesichts der entspannten Lage das schöne Wetter und die Temperaturen von bereits deutlich über 20 Grad auf Mallorca genießen möchte, muss trotz der Lockerungen der vergangenen Wochen weiterhin einige Regeln beachten. Zwischen 23.00 und 06.00 Uhr gilt etwa auf allen Inseln eine nächtliche Ausgehsperre. Die Innenbereiche von Bars, Cafés und Restaurants bleiben vorerst – voraussichtlich bis zum 23. Mai – geschlossen. Im Freien dürfen Gastronomen seit einigen Tagen aber durchgängig zwischen sechs und 22.30 Uhr im Freien bewirten.
Nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Madrid haben sich zuletzt auf den Balearen knapp 21 Menschen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen mit dem Coronavirus infiziert. Diese Sieben-Tage-Inzidenz liegt in Spanien derzeit nur in Valencia niedriger (13,66). Dabei hatten Mallorca und die anderen Inseln der Region im Winter zeitweilig die höchsten Werte des Landes. Die Inzidenzwerte der Balearen liegen auch weiterhin deutlich niedriger als in allen deutschen Bundesländern.
17.45 Uhr: Während europaweit die Inzidenzen fallen, hat wird die Bundesregierung ab Sonntag wieder Großbritannien als Risikogebiet einstufen. Das gab das Robert-Koch-Institut am Freitag bekannt. Grund sei das „zumindestens eingeschränkte Vorkommen“ der zuerst in Indien festgestellten Virusvariante. Großbritannien wies am Freitag eine sogenannte Sieben-Tages-Inzidenz von 23,8 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner auf. In Deutschland liegt die Inzidenz derzeit bei 96,5. Für Reisende aus Risikogebieten besteht eine Testpflicht vor der Einreise sowie eine Quarantäne-Pflicht für die ersten 14 Tage danach.
15.58 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat den Gesundheitsministern der Länder offenbar einen Entwurf vorgelegt, in dem er erstmals Öffnungsschritte konkretisiert. Das berichtet die "Süddeutsche Zeitung". Dem Bericht nach wolle Spahn damit einen "Wettlauf der Lockerungen" zwischen den Ministerpräsidenten verhindern.
Konkret plane Spahn vorerst, weiterhin Außengastronomie mit tagesaktuell negativem Test und gesicherter Kontaktverfolgung zu ermöglichen, Innengastronomie jedoch "unbedingt geschlossen" zu halten. Einzelhandel, Museen und körpernahe Dienstleistungen sollen mit tagesaktuell negativem Test und Einhaltung der Maskenpflicht ermöglicht werden. Auch Veranstaltungen im Freien sollen "mit ausgedünnter Teilnehmerzahl, Kontaktverfolgung und Testpflicht" von Spahn abgenickt werden.
Sobald die Inzidenz dauerhaft unter 50 läge, sollen nach Spahn-Plan auch Hotels und Innengastronomie geöffnet werden können – "jeweils mit entsprechenden Schutzmaßnahmen", zitiert das Blatt aus dem Schreiben. Auch Theater, Opern- und Konzerthäuser dürften dann mit reduzierter Besucheranzahl öffnen. Bars und Clubs sollen geschlossen bleiben.
Quarantäne-Pflicht bei Einreise in Italien fällt weg
14.45 Uhr: Für Italien-Urlauber aus Deutschland und anderen europäischen Ländern entfällt am Sonntag die bisher notwendige Corona-Quarantäne nach der Ankunft. Das teilte das Gesundheitsministerium am Freitag in Rom mit. Künftig sei für Einreisen aus den Ländern der Europäischen Union, dem Schengenraum sowie Großbritannien und Israel nur noch ein negativer Test erforderlich. Bisher musste man fünf Tage in Quarantäne und am Ende einen zweiten Test machen.
Das 60-Millionen-Einwohner-Land zählte am Donnerstag in 24 Stunden rund 8000 Corona-Neuinfektionen und etwa 200 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Sars-CoV-2-Virus. Von Montag an werden voraussichtlich fast alle Regionen Italiens zur Gelben Zone mit moderatem Corona-Risiko gehören.
Kurzshopping nach Polen wieder ohne Test möglich
13.10 Uhr: Die Brandenburgerinnen und Brandenburger können wieder zum kurzen Einkaufsausflug über die Grenze nach Polen fahren – ohne Corona-Quarantäne und negativen Test.
Mit der neuen Coronavirus-Einreiseverordnung des Bundes ist das seit Donnerstag möglich. Wer für weniger als 72 Stunden direkte Verwandte (ersten Grades) besuche oder für bis zu 24 Stunden zum Einkaufen nach Polen fahre, brauche weder Quarantäne noch Test, sagte der Sprecher des Gesundheitsministeriums, Dominik Lenz, am Freitag. Das Kabinett werde am Montag entscheiden, ob die aktuelle Quarantäneverordnung des Landes auslaufe oder entsprechend geändert werde.
Inzidenz unter 100: Spahn spürt Zuversicht – und mahnt trotzdem zur Vorsicht
11.49 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat die weiter sinkende Zahl der Corona-Neuinfektionen in Deutschland als ermutigend bezeichnet. Die Tatsache, dass die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz erstmals seit dem 20. März wieder unter die Schwelle von 100 gesunken sei, gebe Anlass zur Zuversicht, sagte er am Freitag beim Besuch der Bundeswehrapotheke im niedersächsischen Quakenbrück. Die Lage sei aber bundesweit sehr unterschiedlich, denn es gebe Landkreise mit einem Inzidenzwert von 35, aber auch solche mit über 200.
Spahn betonte, ihm sei es wichtig, dass, wenn bei einer Inzidenz unter 100 geöffnet werde, dies zuerst im Außenbereich geschehe. Dies gelte für die Außengastronomie oder kleine Konzerte oder ein Fußballspiel mit ausgedünnter Teilnehmerzahl und Abstands- und Hygienekonzept. "Ich kann nur bei den Ländern und Landkreisen dafür werben, dass wir insbesondere bei der Innengastronomie warten, bis wir unter 50er Inzidenzen sind." Wenn sich mehrere Menschen länger im Innenraum ohne Maske aufhielten, sei dies die Mischung, die es dem Virus leicht mache, sich zu verbreiten.
Mit Blick auf den Sommerurlaub verwies Spahn auf die derzeitige Empfehlung, noch soweit möglich auf nicht notwendige Reisen zu verzichten. Das werde man bei einem niedrigen Infektionsgeschehen zum Sommer hin sicher lockern können. "Ich verstehe die Sehnsucht, aber wir sind eben noch in der Pandemie." Deshalb solle man sich Länder aussuchen, die auch niedrige Inzidenzwerte aufwiesen. Im Zweifel sei es aber nicht die weite Reise, sondern "eher Nordsee als die Südsee".
Berlin: Cafes und Restaurants dürfen zu Pfingsten Gäste im Freien bedienen
11.12 Uhr: In Berlin dürfen Cafes und Restaurants ab Freitag vor Pfingsten im Freien wieder Gäste bedienen. Das hat der Senat nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur am Freitag beschlossen. Voraussetzung für diese Lockerung der Corona-Maßnahmen ist eine weiterhin stabile Sieben-Tage-Inzidenz unter 100.
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