RKI meldet wieder 855 neue Todesfälle – Ramelow will mit Stufenplan aus dem Lockdown

Die Corona-Pandemie hat Deutschland und die ganze Welt weiter fest im Griff, dennoch werden die Rufe nach einem Ende des Lockdowns in Deutschland immer lauter. Österreich plant die Öffnung von Handel, Schulen und Friseuren ab dem 8. Februar. Wichtige Corona-News finden Sie hier im News-Ticker von FOCUS Online.

Top Corona-News am 5. Februar 2021

  • Ramelow kündigt Stufenplan für Thüringen an – der soll auch für Deutschland aus dem Lockdown führen (06.58 Uhr)
  • RKI: Zahl der Neuinfektionen sinkt weiter, aber wieder 855 neue Todesfälle (06.05 Uhr)
  • Rumänien lässt aus Deutschland nur noch mit negativem Test einreisen (21.57 Uhr)
  • 13.042 neue Corona-Infektionen in Deutschland gemeldet – Zahl der aktiven Fälle steigt an (21.03 Uhr)

Corona-News im Überblick:

  • Live-Karte zum Coronavirus und Radar mit Zahlen und Fakten
  • News, Service und Ideen zur Pandemie finden Sie in unserem Überblick

22 Menschen bei Feier in Drei-Zimmer-Wohnung: Polizei schreitet ein

11.11 Uhr: Bei einer illegalen Geburtstagsfeier in Mannheim hat die Polizei 22 Menschen angetroffen. Nach einem Hinweis wegen Ruhestörung wurden in einer Drei-Zimmer-Wohnung 19 Erwachsene und drei Kinder aus neun unterschiedlichen Haushalten entdeckt, wie die Polizei am Freitag mitteilte. Die Teilnehmer der Feier erhielten Platzverweise. Gegen sie seien Bußgeldverfahren wegen Verstoßes gegen die Corona-Verordnung eingeleitet worden.

Lockdown in Israel wird trotz hoher Infektionszahlen gelockert

08.56 Uhr: Der Corona-Lockdown in Israel wird bis Sonntagmorgen verlängert, anschließend sollen trotz anhaltend hoher Infektionszahlen graduell Lockerungen eingeleitet werden. Dies teilte das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu in der Nacht auf Freitag nach einer stundenlangen Kabinettssitzung mit.

Von Sonntag an soll in einem ersten Schritt unter anderem das Verbot aufgehoben werden, sich weiter als einen Kilometer von seiner Wohnung zu entfernen. Netanjahu rief die Bevölkerung auf, sich an die weiter geltenden Einschränkungen zu halten und sich impfen zu lassen.

Der harte Lockdown – der insgesamt dritte in dem Neun-Millionen-Einwohner-Land – wäre ohne Verlängerung am Freitagmorgen ausgelaufen. Verhängt worden war er am 8. Januar. Trotz dieser Maßnahme und einer großen Impfkampagne verharrten die Infektionsfälle und die Zahl der Schwerkranken auf einem sehr hohen Niveau. Das Gesundheitssystem liegt nahe der Belastungsgrenze. AP Leere Straßen in Tel Aviv.

Wie das Gesundheitsministerium am späten Donnerstagabend mitteilte, wurde die Zahl von 5000 Corona-Todesfällen überstiegen. Am 31. Dezember stand der Wert bei 3388 Toten. Dies bedeutet, dass fast ein Drittel der Todesfälle seit Jahresbeginn verzeichnet wurde. Für Mittwoch wurden 7439 Neuinfektionen binnen 24 Stunden registriert.

Ramelow kündigt Stufenplan für Thüringen an – der soll auch Deutschland aus dem Lockdown führen

06.58 Uhr: Die Thüringer Landesregierung arbeitet nach Angaben von Ministerpräsident Bodo Ramelow an einem Corona-Stufenplan. Er soll voraussichtlich in der kommenden Woche vom Kabinett verabschiedet und danach dem Landtag vorgelegt werden, sagte Ramelow der Deutschen Presse-Agentur in Erfurt. "Das wird ein Fahrplan, und wir können dann verlässlicher sagen, was in den kommenden Wochen möglich ist." dpa/Michael Reichel/dpabild Bodo Ramelow (Linke), Thüringens Ministerpräsident.

Thüringen orientiere sich bei diesem Vorgehen an den Ländern Schleswig-Holstein und Niedersachsen, die bereits Stufenpläne vorgestellt haben, sagte der Linken-Politiker. "Und mir wäre es am liebsten, wenn wir so etwas bundesweit hätten." Er wolle sich dafür in der nächsten Ministerpräsidentenkonferenz mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am 10. Februar aussprechen. "Ich möchte einen verbindlichen Fahrplan für Deutschland."

In Thüringen gehe es zunächst darum, festzulegen, welche Lockerungen abhängig von der Infektionsentwicklung, ihrer Dynamik und der Belastbarkeit des Gesundheitssystems möglich seien – oder auch nicht, so der Regierungschef. Festlegungen zu den Stufen mit bestimmten Sieben-Tages-Inzidenzwerten gebe es noch nicht. «Wir schaffen erst den Rahmen.»

Ramelow kann sich vorstellen, dass bei einem bestimmten Infektionswert die Kommunen selbst entscheiden können, welche Lockerungen möglich sind. «Umgekehrt könnten bei bestimmten Werten landesweite Vorgaben gelten», sagte der Chef der rot-rot-grünen Minderheitsregierung.

In Thüringen gilt der Lockdown mit der Schließung von Schulen, den meisten Geschäften und Friseursalons zunächst bis 19. Februar. Die Landesregierung hatte ihn überraschend in dieser Woche um fünf Tage verlängert. Thüringen ist derzeit das Bundesland mit den höchsten Infektionswerten in Deutschland.

RKI: Zahl der Neuinfektionen sinkt weiter, aber wieder 855 neue Todesfälle

Freitag, 5. Februar, 06.05 Uhr: Die deutschen Gesundheitsämter haben dem Robert-Koch-Institut (RKI) 12.908 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet. Außerdem wurden 855 neue Todesfälle innerhalb von 24 Stunden verzeichnet, wie aus Zahlen des RKI vom Freitag hervorgeht. Vor genau einer Woche hatte das RKI 14.022 Neuinfektionen und 839 neue Todesfälle binnen 24 Stunden verzeichnet. dpa/Sebastian Gollnow/dpa Medizinisches Personal legt auf einer Intensivstation einem Covid-19-Patienten einen Zugang für die künstliche Beatmung.

Der Höchststand von 1244 neuen gemeldeten Todesfällen war am 14. Januar erreicht worden. Bei den binnen 24 Stunden registrierten Neuinfektionen war mit 33 777 am 18. Dezember der höchste Wert gemeldet worden – darin waren jedoch 3500 Nachmeldungen enthalten.

Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag laut RKI am Freitagmorgen bei 79,9. Ihr bisheriger Höchststand war am 22. Dezember mit 197,6 erreicht worden. Die meisten Bundesländer verzeichnen laut RKI weiterhin sinkende Sieben-Tages-Inzidenzen.

Das RKI zählt seit Beginn der Pandemie 2 264 909 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland (Stand: 05.02., 00.00 Uhr). Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte noch deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 60 597. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 2 008 200 an.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Donnerstagabend bei 0,89 (Vortag 0,83). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 89 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab.

Rumänien lässt aus Deutschland nur noch mit negativem Test einreisen

21.57 Uhr: Rumänien verschärft die Einreisebestimmungen für Menschen aus Ländern, die in dem EU-Mitgliedsland als Corona-Risikogebiete gelten. Auch aus Deutschland, Österreich und der Schweiz darf vom 12. Februar an nur noch einreisen, wer ein negatives PCR-Testergebnis auf das Virus Sars-Cov-2 vorweisen kann. Das beschloss das nationale Katastrophenschutz-Komitee in Bukarest am Donnerstagabend.

Ausgenommen sind Reisende, die nachweisen können, dass sie bereits beide Dosen einer Impfung bekommen haben oder drei Monate vor der Einreise eine Corona-Infektion überstanden haben. Auch für bestimmte Berufsgruppen im Transportgewerbe gibt es Ausnahmen. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt in Rumänien derzeit bei 86,9 Fällen pro 100 000 Einwohner, niedriger als in vielen anderen Staaten Europas.

13.042 neue Corona-Infektionen in Deutschland gemeldet – Zahl der aktiven Fälle steigt an

21.03 Uhr: Die deutschen Gesundheitsämter haben am Donnerstag 13.042 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet, über 500 mehr als am Mittwoch. Heute vor einer Woche lag die Zahl der Neuinfektionen bei rund 15.500 und damit 2500 mehr als am heutigen Donnerstag.

Die Gesundheitsämter verzeichneten außerdem 765 neue Todesfälle innerhalb von 24 Stunden, 271 weniger als noch am Vortag. Der Höchststand von 1244 neuen gemeldeten Todesfällen war am 14. Januar erreicht worden. Bei den binnen 24 Stunden registrierten Neuinfektionen war mit 33.777 am 18. Dezember der höchste Wert gemeldet worden – darin waren jedoch 3500 Nachmeldungen enthalten.

Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag laut RKI am Mittwochmorgen bei 80,7. Am Mittwoch lag der Wert noch bei 82,9. Der bisherige Höchststand war am 22. Dezember mit 197,6 erreicht worden. Die meisten Bundesländer verzeichnen laut RKI weiterhin sinkende 7-Tages-Inzidenzen.

Die Gesundheitsämter zählten seit Beginn der Pandemie insgesamt 2.257.509 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte noch deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Summe der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 60.115.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 1.991.000 an. Damit ergeben sich nach aktuellem Stand 206.394 aktive Fälle – 794 mehr als noch am Vortag.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Mittwochabend bei 0,89 (Vortag 0,83). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 89 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab.

Sie finden hier die aktuell gemeldeten Zahlen der Gesundheitsministerien der Länder.

  • Baden-Württemberg: 297.885 (+1244), 7320 Todesfälle (+64)
  • Bayern: 408.149 (+2.220), 10.890 Todesfälle (+111)
  • Berlin: 121.873 (+484), 2418 Todesfälle (+44)
  • Brandenburg*: 69.794 (+574), 2503 Todesfälle (+58)
  • Bremen: 16.332 (+102), 286 Todesfälle (+2)
  • Hamburg: 47.199 (+225), 1097 Todesfälle (+0)
  • Hessen: 174.489 (+1177), 5050 Todesfälle (+61)
  • Mecklenburg-Vorpommern: 20.848 (+258), 520 Todesfälle (+14)
  • Niedersachsen: 145.605 (+1215), 3461 Todesfälle (+63)
  • Nordrhein-Westfalen: 492.614 (+2446), 11.255 (+112)
  • Rheinland-Pfalz: 94.777 (+503), 2683 Todesfälle (+37)
  • Saarland: 26.508 (+232), 778 Todesfälle (+8)
  • Sachsen: 183.064 (+838), 6638 Todesfälle (+84)
  • Sachsen-Anhalt: 53.946 (+466), 1946 Todesfälle (+64)
  • Schleswig-Holstein: 37.326 (+295), 985 Todesfälle (+18)
  • Thüringen: 67.100 (+765), 2285 Todesfälle (+26)

Gesamt (Stand 04.02.2021, 20.49 Uhr): 2.257.509 (+13.042), 60.115 Todesfälle (+765)

Vortag Stand 03.02.2021, 21.08 Uhr): 2.244.467 (+12.575), 59.350 Todesfälle (+1036)

Quelle zu Infizierten- und Todeszahlen: Landesgesundheits- und Sozialministerien

Die Zahl der Genesenen liegt laut Robert-Koch-Institut in Deutschland bei ca. 1.991.000 (+17.800). Die Zahl der aktiven Fälle liegt somit bei etwa 206.394 (+794).

Aktuell vom RKI gemeldete Reproduktionszahl (4-Tage-R-Wert): 0,89 (Vortag: 0,83)

Zahl der Intensivbetten laut DIVI-Intensivregister, die von Covid-19-Patienten belegt werden: 4162 (Vergleich zum Vortag: -60)

Zahl der aktuell invasiv beatmeten Covid-19-Patienten: 2302 (Vergleich zum Vortag: -17)

*Hinweis: Das Land Brandenburg hat das Meldeverfahren an die bundesweite Pandemie-Berichterstattung angeglichen.

Frankreichs Premierminister: Neuer Corona-Lockdown möglich

19.11 Uhr: Frankreichs Premierminister Jean Castex hat mit einem neuen Lockdown gedroht, falls sich die Lage in der Corona-Pandemie verschlimmern sollte. "Die Lage bleibt beunruhigend", sagte der Regierungschef am Donnerstag in Paris. "Wenn wir gezwungen sind, werden wir nicht zögern, unsere Verantwortung wahrzunehmen. "Derzeit sei jedoch das Übersee-Département Mayotte im Indischen Ozean der einzige Teil Frankreichs, wo es einen Lockdown gebe. Die bisherigen Beschränkungen gelten weiter. Ian Langsdon/EPA POOL/AP/dpa Jean Castex, Premierminister von Frankreich

Frankreich mit seinen etwa 67 Millionen Einwohnern ist stark von der Covid-19-Pandemie betroffen. Nach Behördenangaben vom Mittwoch starben bereits 77 600 Menschen. Staatschef Emmanuel Macron hat das Reizthema Impfungen inzwischen zur Chefsache gemacht. Der 43-Jährige versprach, dass jeder Franzose, der dies wolle, bis Ende des Sommers einen Impftermin bekomme.

Woidke: "Kann mir schnelle Lockerungen im Februar nicht vorstellen"

16.33 Uhr: Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hat sich vor der nächsten Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) am kommenden Mittwoch skeptisch gegenüber Lockerungen bei den Corona-Beschränkungen gezeigt. Zwar gingen die Infektionszahlen glücklicherweise bundesweit beständig nach unten. "Aber es reicht noch nicht, wir müssen weiter vorsichtig sein", sagte der Regierungschef am Donnerstag in Potsdam. "Deshalb kann ich mir schnelle Lockerungen im Februar noch nicht vorstellen."

Bei der MPK mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) werde darüber beraten, ob überhaupt und ab wann erste Lockerungen möglich sein könnten, sagte Woidke. "Wenn wir über Lockerungen reden, haben die Grundschulen für mich Vorrang", sagte er. Parallel müsse weiter geimpft werden. "Dazu brauchen wir verlässliche Impfstofflieferungen und einen klaren Fahrplan, wie zum Impfgipfel mit der Bundeskanzlerin und dem Gesundheitsminister besprochen", betonte Woidke.

Foto: dpa Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke.  

Regierung in Wien prüft Abschottung Tirols wegen Corona-Mutationen

15.05 Uhr: Angesichts einer raschen Ausbreitung von ansteckenderen Varianten des Coronavirus in Tirol könnten Teile oder sogar das gesamte österreichische Bundesland unter Quarantäne gestellt werden. Die Regierung in Wien prüfe derzeit mit Experten alle Optionen, berichtete die österreichische Nachrichtenagentur APA am Donnerstag unter Berufung auf "informierte Kreise". Gesundheitsminister Rudolf Anschober hatte die Lage in Tirol zuvor als "ernst" bezeichnet.

Das Land Tirol habe noch am Mittwoch ein "sehr straffes Fünf-Punkte-Programm aufgestellt, mit dem die Situation genau untersucht werden soll", sagte der Grünen-Politiker vor den Medien in Wien. Am Sonntag werde dann über das weitere Vorgehen entschieden. Gleichzeitig forderte Anschober möglichst rasche Massentests.

Zuvor hatte die Virologin und Beraterin der österreichischen Regierung, Dorothee von Laer, den Tiroler Behörden Untätigkeit im Umgang mit den Corona-Mutanten vorgeworfen. In Zeitungsinterviews wies sie darauf hin, dass bereits 20 Prozent der Infektionen in Tirol auf die Varianten zurückzuführen seien, die zuerst in Großbritannien sowie in Südafrika entdeckt worden waren.  dpa/Peter Kneffel/dpa Ein geschlossener Gasthof in der Alpenregion

Nach ihren Angaben traten zudem mindestens zwei bis drei eigenständige Tiroler Mutationen der südafrikanischen Variante auf. Als Konsequenz forderte die Virologin, das Bundesland einen Monat lang zu isolieren.

Nach Informationen von APA sind andere Experten, die die Regierung beraten, aber nicht alle der Meinung der Virologin. Es würden unterschiedliche Zahlen vorliegen, die nun geprüft werden müssten. Demnach sehen manche keinen Hinweis auf eine Tirol-Mutation des südafrikanischen Erregers.

Norwegisch-luxemburgische Corona-Variante in Halle nachgewiesen

15.01 Uhr: Eine als norwegisch oder auch luxemburgisch bezeichnete Variante des Coronavirus ist in Halle entdeckt worden. Die Mutation B 1.1.6. sei bei einer Mitarbeiterin des Krankenhauses St. Elisabeth und St. Barbara nachgewiesen worden, teilte Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos) am Donnerstag mit. Diese Virusvariante gelte als schneller ansteckend als andere.

Sie sei erstmals Ende 2020 in Luxemburg aufgetreten, sagte Amtsärztin Christine Gröger. Ob der Krankheitsverlauf schwerer ist als bei anderen Varianten sei nicht bekannt. Die Klinikmitarbeiterin befinde sich in häuslicher Quarantäne. Wo sie sich angesteckt hat, sei noch unklar. Als Konsequenz gälten bis auf Ausnahmen wie für die Kinderstation Quarantäneregeln sowie Besuchsverbote für das Krankenhaus, erklärte Wiegand.

Trotz überlasteter Kliniken: Tschechien schlägt deutsche Hilfsangebote weiter aus

14.29 Uhr: Der tschechische Gesundheitsminister Jan Blatny hat trotz der angespannten Corona-Lage in seinem Land Hilfsangebote aus Deutschland erneut ausgeschlagen. Sowohl Bayern als auch Sachsen hatten sich bereiterklärt, die Behandlung von Covid-19-Intensivpatienten zu übernehmen. "Es ist ein symbolisches und klares Signal an alle Bürger dieses Landes: Die Tschechische Republik kümmert sich um Euch", sagte Blatny am Donnerstag auf einer im Fernsehen übertragenen Pressekonferenz.

Die Übernahme einzelner Patienten durch das Ausland wäre nach Einschätzung des Ministers "keine Lösung in dieser Situation". Blatny besuchte das besonders stark betroffene Krankenhaus der Grenzstadt Cheb (Eger). Er sagte daraufhin zu, dass drei zusätzliche Ärzte das erschöpfte Personal unterstützen würden. Zwei Hubschrauber, die Patienten in andere Landesteile bringen, sollen nun rund um die Uhr im Einsatz sein.

Cheb mit rund 30.000 Einwohnern ist auf drei Seiten von Deutschland umgeben. In der gesamten Verwaltungsregion mit Sitz in Karlsbad (Karlovy Vary) war nur noch ein einziges Covid-19-Intensivbett frei. Einen Bericht der tschechischen Zeitung "DenikN", wonach sich die womöglich ansteckendere, erstmals in Großbritannien entdeckte Virusmutation möglicherweise unerkannt und unkontrolliert ausbreite, wies der Gesundheitsminister zurück. Diese Information sei falsch, sagte der 50-Jährige.

In dem EU-Mitgliedstaat mit 10,7 Millionen Einwohnern gab es seit Beginn der Pandemie bereits mehr als eine Million bestätigte Corona-Fälle. Mehr als 16.800 nachweislich Infizierte starben. Rund 5800 Patienten befinden sich aktuell im Krankenhaus in Behandlung.

Spahn über Corona-Lockerungen: "Können nicht den ganzen Winter in hartem Lockdown bleiben"

08.53 Uhr: Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat sich zurückhaltend zu möglichen Lockerungen der Corona-Infektionsschutzregeln ab Mitte Februar geäußert. „Die Zahlen sind ermutigend, es gibt bei den Neuinfektionen einen spürbaren Trend nach unten. Aber man kann noch nicht abschließend sagen, wo wir am 14. Februar stehen“, sagte Spahn den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstag).

Vor dem Treffen von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten werde das Robert Koch-Institut erste Ergebnisse dazu mitteilen, wie sich die Mutationen des Coronavirus bisher verbreiteten. Bei dem Treffen am Mittwoch kommender Woche soll darüber entschieden werden, ob der zunächst bis 14. Februar befristete Lockdown verlängert wird.

Spahn sagte weiter: „Wir brauchen einen verantwortungsvollen Übergang vom Lockdown in einen neuen Normalzustand.“ Aus seiner Sicht seien zuerst Kitas und Schulen dran. „Und danach wird nach und nach auch in anderen Bereichen gelockert.“ Ob das schon ab dem 15. Februar oder erst später gehe, werde nächste Woche entschieden.

Die Stufenpläne, die manche Bundesländer erarbeiteten, halte er für klug. „Man muss regional unterschiedlich agieren und reagieren können“, meinte der Gesundheitsminister. „Wir können nicht den ganzen Winter in diesem harten Lockdown bleiben. Das würden wir nicht gut aushalten als Gesellschaft.“

Spahn stellte zugleich rasche Verbesserungen bei der Corona-Warn-App in Aussicht. „Die nächste Aktualisierung in der kommenden Woche löst ein Problem, das uns seit Beginn des Projekts beschwert: die Nutzung der App auf älteren Handys“, sagte der Minister den Funke-Zeitungen. Das Update gebe es am 10. Februar. Damit werde es vier Millionen zusätzlichen
Handybesitzern möglich sein, die Corona-Warn-App runterzuladen.

Die Corona-Warn-App der Bundesregierung wurde bislang mehr als 25 Millionen Mal heruntergeladen. Experten schätzen, dass sie von rund 23 Millionen Menschen aktiv genutzt wird.

Robert-Koch-Institut meldet 14.211 Corona-Neuinfektionen

07.22 Uhr: Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet am Donnerstag (Stand 4.2., 00.00 Uhr) 14.211 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages sowie 786 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19. Vor exakt einer Woche hatte das RKI 17.533 Neuinfektionen sowie 941 Todesfälle verzeichnet.

Die Sieben-Tage-Inzidenz, welche die Neuinfektionen binnen sieben Tagen pro 100.000 Einwohner anzeigt, belief sich am Donnerstagmorgen bundesweit auf 80,7. Am Vortag war ein Wert von 82,9 gemeldet worden.

Insgesamt haben sich seit Ausbruch der Pandemie 2.252.001 Menschen in Deutschland mit Covid-19 infiziert. Nach Angaben des RKI stieg die Zahl der an Corona-Verstorbenen auf 59.742. Dahingegen konnten 1.991.000 Infizierte wieder genesen.

München erreicht als erste deutsche Metropole Inzidenzwert von unter 50

Donnerstag, 4. Februar, 07.16 Uhr: Die Stadt München hat als erste deutsche Metropole wieder einen Inzidenzwert von unter 50 erreicht. Das Robert-Koch-Institut meldete am Donnerstagmorgen einen Wert von 48 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern in den vergangenen sieben Tagen.

Die anderen deutschen Millionenstädte liegen noch über der 50er-Inzidenz, die Bundeskanzlerin Merkel als Ziel des Lockdowns ausgegeben hatte. Köln kommt auf 75,9, Hamburg auf 65 und Berlin auf 80,6.

7-Tage-Inzidenz lag bei 910: Wanderer machen Dorf in Baden-Württemberg zum Corona-Hotspot

22.14 Uhr: In Mühlheim an der Donau im Bundesland Baden-Württemberg soll es zu einem massiven Corona-Ausbruch gekommen sein. Das berichtet die "Bild"-Zeitung. Die 7-Tage-Inzidenz habe am vergangenen Wochenende bei 910 gelegen, mittlerweile sei sie auf rund 500 zurückgegangen. Der Ausbruch sei auf eine Wandergruppe von 14 Männern und Frauen zurückzuführen. Der Ausflug, bei dem klar gegen die Corona-Maßnahmen verstoßen worden sei, habe bereits am 16. Januar stattgefunden.

Der Bürgermeister der Stadt, Jörg Kaltenbach (CDU), äußerte sich gegenüber "Bild": "Die Wanderer stammen aus zehn Haushalten. Sie sind alle noch in einer kleinen Hütte eingekehrt." Die "Schwäbische Zeitung" berichtete, die Gruppe habe dort stundenlang zusammengesessen.

Bürgermeister Kaltenbach sagte weiter: "Die Beteiligten haben sich gegenseitig angesteckt und später andere infiziert. Das muss hart bestraft werden!" In mindestens zwei Firmen im Ort sollen Arbeitskollegen angesteckt worden sein. Dabei gebe es 25 Covid-19-Fälle, die auf die Wanderung zurückzuführen seien. Eine Person müsse im Krankenhaus behandelt werden.

Die beteiligten Wanderer hätten bewusst Kontakte verschwiegen und falsche Angaben gemacht, so Kaltenbach. Deswegen könne man die Infektionskette nicht komplett nachverfolgen. Das Verhalten der 14 Personen grenze an "fahrlässige Körperverletzung".

Der zuständige Landrat Stefan Bär äußerte sich in einer Videoansprache auf Facebook zu dem Vorfall: "Das ist rücksichtsloses und egoistisches Verhalten." Die Staatsanwaltschaft sei eingeschaltet worden. Die Polizei Konstanz ermittle.

Sie finden hier die aktuell gemeldeten Zahlen der Gesundheitsministerien der Länder.

  • Baden-Württemberg: 296.641 (+1359), 7256 Todesfälle (+46)
  • Bayern: 405.929 (+1688), 10.779 Todesfälle (+275)
  • Berlin: 121.389 (+644), 2374 Todesfälle (+48)
  • Brandenburg*: 69.220 (+540), 2445 Todesfälle (+90)
  • Bremen: 16.230 (+105), 284 Todesfälle (+5)
  • Hamburg: 46.974 (+203), 1097 Todesfälle (+23)
  • Hessen: 173.312 (+945), 4989 Todesfälle (+63)
  • Mecklenburg-Vorpommern: 20.593 (+310), 506 Todesfälle (+26)
  • Niedersachsen: 144.390 (+1086), 3398 Todesfälle (+51)
  • Nordrhein-Westfalen: 490.168 (+2319), 11.143 (+178)
  • Rheinland-Pfalz: 94.274 (+545), 2646 Todesfälle (+30)
  • Saarland: 26.276 (+297), 770 Todesfälle (+7)
  • Sachsen: 182.226 (+913), 6554 Todesfälle (+91)
  • Sachsen-Anhalt: 53.479 (+598), 1883 Todesfälle (+50)
  • Schleswig-Holstein: 37.031 (+484), 967 Todesfälle (+23)
  • Thüringen: 66.335 (+539), 2259 Todesfälle (+30)

Gesamt (Stand 03.02.2021, 21.08 Uhr): 2.244.467 (+12.575), 59.350 Todesfälle (+1036)

Vortag (Stand 02.02.2021, 21.18 Uhr): 2.231.892 (+6899), 58.314 Todesfälle (+750)

Quelle zu Infizierten- und Todeszahlen: Landesgesundheits- und Sozialministerien

Die Zahl der Genesenen liegt laut Robert-Koch-Institut in Deutschland bei ca. 1.973.200 (+12.200). Die Zahl der aktiven Fälle liegt somit bei etwa 205.600 (-10.500).

Aktuell vom RKI gemeldete Reproduktionszahl (4-Tage-R-Wert): 0,75 (Vortag: 0,85)

Zahl der Intensivbetten laut DIVI-Intensivregister, die von Covid-19-Patienten belegt werden: 4222 (Vergleich zum Vortag: -42)

Zahl der aktuell invasiv beatmeten Covid-19-Patienten: 2319 (Vergleich zum Vortag: -19)

*Hinweis: Das Land Brandenburg hat das Meldeverfahren an die bundesweite Pandemie-Berichterstattung angeglichen.

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