Johanniskraut und Weißdorn sind die Heil- und Arzneipflanzen des Jahres 2019

Schon wieder Hypericumperforatum? War Johanniskraut nicht bereits 2015 die Arzneipflanze desJahres? Ja, aus gutem Grund, findet die Jury des Vereins zurFörderung der naturgemäßen Heilweise (NHV) nach Theophrastus Bombastus. Sie hat das Johanniskraut nun zur Heilpflanze 2019gewählt. Der NHV Theophrastus wählt seit 2003 jährlich eine Heilpflanze, der Studienkreis Entwicklungsgeschichte derArzneipflanzen der Universität Würzburg bereits seit 1999 eine Arzneipflanze: 2019 ist es der Weißdorn.

2015 wählte der „Studienkreis Entwicklungsgeschichte derArzneipflanzenkunde“ an der Universität Würzburg das Echte Johanniskraut(Hypericum perforatum) zurArzneipflanze des Jahres. Weil das Johanniskraut sowohl traditionell als auch aktuell vielfältigangewendet werde, handle es sich um eine hochinteressante aber auch etwas„schwierige“ Arzneipflanze mit großem Potenzial. Schwierig, weil Endeder 1990er Jahre festgestellt wurde, dass Johanniskraut – durch die Aktivierungvon CYP 3A4 – zu einem verstärkten Abbau anderer Arzneistoffe führt (wie Antidepressiva,Immunsupressiva, Wirkstoffe gegen HIV, Digoxin, Blutgerinnungshemmer,Theophyllin, hormonelle Kontrazeptiva). Deshalb wurden hochdosierteJohanniskrautpräparate 2003 der Apothekenpflicht unterstellt. Niedrig dosierte Präparate wie Tee und Rotöl blieben weiterhinfrei verkäuflich. Dennoch seien auch hochdosierte Johanniskrautmittel beialleiniger Einnahme gut und „ganz erheblich besser“ verträglich als andereAntidepressiva. Die oft gefürchtete Phototoxizität soll bislang in ausgeprägter Form nur bei Weidetieren beschrieben worden sein und sei in den therapeutischeingesetzten Dosen beim Menschen nicht zu erwarten.

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Der Verein zur Förderung dernaturgemäßen Heilweise (NHV) nach Theophrastus Bombastus von Hohenheim, genanntParacelsus e.V. begründet die erneute Wahl zur Heilpflanze 2019 deshalb nun mit denWorten der Jury-Vorsitzenden und Heilpraktikerin Christina Schäfer: „EineHeilpflanze, die so eine Odyssee durchlebt und durchlitten hat, verdient es,wiederholt gewürdigt und unter verschiedenen Aspekten der Naturheilkundebetrachtet zu werden, auch wenn sie bereits Arzneipflanze des Jahres 2015 war.Der NHV Theophrastus möchte mit dieser Kür das Vertrauen der Menschen in diesealtbewährte Heilpflanze stärken.“

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