Immer wieder heißt es, wer eine Corona-Infektion durchgemacht habe, sei gut vor einer weiteren Ansteckung geschützt – womöglich sogar besser als durch die Impfung. Das mag zwar für aktuell zirkulierende Varianten stimmen. Aber wie sieht es bei künftigen aus? Das hat nun eine Studie untersucht.
Genesen oder geimpft – was schützt besser vor eine weiteren Corona-Infektion? Dieser Frage gehen Wissenschaftler seit Beginn der weltweiten Impfkampagne nach. Zwar wird immer wieder verbreitet, dass durch eine Genesung eine stärkere Immunantwort und damit später ein besserer Schutz hervorgerufen wird. Und tatsächlich gab es in der Vergangenheit auch Studien, welche das nahelegten. Diese sind mittlerweile allerdings veraltet. Denn mit Omikron hat sich in Sachen Corona vieles verändert.
Die Omikron-Variante gilt als deutlich infektiöser als die vorherigen Versionen. Sie entkommt teilweise der Immunantwort durch frühere Infektionen, ebenso der durch die Impfung. Besonders ihr Subtyp BA.2 setzt sich in rasantem Tempo auf der ganzen Welt durch, die nächsten Unter-Varianten stehen schon in den Startlöchern.
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Gleichzeitig löst die Variante allerdings mildere Verläufe aus. Das bedeutet, weniger Menschen erkranken schwer nach einer Infektion. Das hat zur Folge, dass die Immunität gegenüber einer erneuten Ansteckung schlechter ist, als etwa noch vor einem Jahr bei der Delta-Variante. So kommt es häufig vor, dass sich Menschen zweimal mit Omikron oder ein weiteres Mal mit einem anderen Subtypen infizieren.
Neue Studie untersucht Immunität nach Impfung und Infektion
Wissenschaftler der Universität Freiburg untersuchten deshalb, wie es tatsächlich um die Immunität nach einer Infektion oder aber einer Impfung bestimmt ist. Ihre Ergebnisse veröffentlichten sie im Fachblatt „Nature“. Der Studienzeitraum umfasste Patienten von August 2019 bis Januar 2022, unter den Studienteilnehmern waren also auch solche mit Omikron-Infektionen.
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Die Forscher analysierten die T-Zell-Antwort von Geimpften und Genesenen. Diese Zellen entstehen bei einer Infektion oder Impfung und spielen neben Antikörpern eine wichtige Rolle bei der Abwehr des Coronavirus. Sie sind Teil der zellulären Immunität und bleiben in der Regel länger im Körper als neutralisierende Antikörper. Somit sind sie besonders wichtig, um erneute Infektionen und schwere Verläufe zu verhindern. Das gelingt, indem die T-Zellen das Spike-Protein des Virus, mit dem es in die Körperzellen gelangt, erkennen und bekämpfen.
Immunantwort nach Impfung breiter als nach Infektion
Die Freiburger Wissenschaftler stellten in ihrer Studie unter anderem drei Dinge fest:
- Genesene bilden zwar T-Zellen, allerdings keine spezifischen, auf das Spike-Protein abgestimmten.
- Geimpfte hingegen bilden eine deutlich breitere Immunantwort, auch spezifische, auf das Spike-Protein abgestimmte T-Zellen.
- Eine Auffrischungsimpfung von Genesenen führt ebenfalls zu einer breiteren Immunantwort.
Je breiter die Immunantwort, desto besser ist in der Regel der Schutz vor einer erneuten Infektion. Sprich: Die Immunantwort durch eine Impfung ist den Freiburger Ergebnissen nach besser als die nur durch die Infektion. Wer genesen ist, sollte sich demnach trotzdem impfen lassen.
Die Daten betonten die Relevanz von mRNA-Impfungen bei der Bekämpfung neu auftretender Corona-Varianten, einschließlich Omikron, schreiben die Forscher. „Das stützt die Notwendigkeit einer Impfung nach Covid“, interpretiert US-Mediziner Eric Topol die Ergebnisse auf Twitter.
„Die Studie legt nahe, dass Impfungen vor neuen Varianten des Coronavirus wahrscheinlich besser schützen als eine durchgemachte Infektion“, schreibt auch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach auf Twitter. Auch Genese profitierten von der Impfung. „Das wird im Herbst wichtig.“
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