Die Hof–Apotheke zum Mohren im hessischen Friedberg will auch angesichts der jüngst wieder aufgeflammten Rassismus-Diskussion um den „Mohren“ ihren Namen beibehalten. Schon 2018 hatte sich Apothekerin Kerstin Podszus Rückenstärkung durch eine Unterschriftenaktion und eine Online-Petition geholt – auch jetzt ist sie überzeugt: Die Rassismus-Vorwürfe sind unbegründet.
Mohren-Apotheken und Mohrenstraßen nehmen auch in diesem Sommer einmal wieder einen breiten Raum in der öffentlichen Diskussion ein. Nun meldet sich die Friedberger Apothekerin Kerstin Podszus, Inhaberin der Hof-Apotheke zum Mohren, mit einer Pressemitteilung zu Wort. Ihre klare Botschaft: Von einer Umbenennung ihrer Apotheke hält sie gar nichts. Den Namen gebe es schon über Jahrhunderte: 1621 sei die Apotheke gegründet worden, seit über einhundert Jahren sei sie in Familienbesitz.
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Wie vor ihr schon andere verweist Podszus darauf, dass sich der Name von den Mauren ableitet – sie hätten vor Jahrhunderten die moderne Pharmazie nach Mitteleuropa gebracht. Der Name sei somit „Ausdruck von Hochachtung gegenüber der morgenländischen Heilkunst“. Und so ist er auch sichtbar im Logo ihrer Apotheke: ein Maure mit Äskulapstab und einem Arzneimittelfläschchen. „Die Bezeichnung Mohr galt zu seiner Zeit als Kompliment und zu keiner Zeit als Kränkung“, so die Apothekerin. Sie bleibt dabei: „Mohr ist nicht rassistisch, und ich werde den Namen nicht ändern“. Weiter erklärt sie: „Mein Herzblut steckt in dieser Apotheke, und deshalb möchte ich den Namen aus traditionellen und emotionalen Gründen keinesfalls ändern“.
Die Diskussion um Rassismus nimmt Podszus allerdings sehr ernst, wie sie versichert. Sie befrage dazu Freunde und Kunden, Politiker, Nachbarn und Friedberger Geschäftsleute. Offenbar trifft sie auf viel Verständnis. Schon 2018 hatte sie eine Unterschriftenaktion zum Erhalt ihres Apothekennamens durchgeführt. Mittlerweile hätten sich 3.000 Kunden für die Beibehaltung des Namens ausgesprochen, so Podszus in ihrer aktuellen Mitteilung. In einer Online-Petition hätte zudem 24.000 Unterstützer das Anliege unterzeichnet.
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