Ist das Frühstück wirklich wichtig?
Zwar wird oft gesagt, dass das Frühstück die wichtigste Mahlzeit des Tages ist, doch viele Menschen sind morgens dem Essen eher abgeneigt. Aber schaden Sie Ihrer Gesundheit, wenn Sie das Frühstück auslassen?
Das Frühstück erscheint vielen Menschen als geradezu unverzichtbar. Doch ist eine frühe Mahlzeit wirklich der Schlüssel zu einer besseren Gesundheit? Das erklärt die registrierte Ernährungsberaterin Andrea Dunn in einem Beitrag der renommierten Cleveland Clinic (USA).
Nicht zum Frühstücken zwingen
„Das Frühstück ist möglicherweise nicht jedermanns Sache“, sagt Dunn. „Der Begriff „Frühstück“ bedeutet, das Fasten zu brechen.“ Die Expertin bezieht sich auf das englische Wort für Frühstück: „breakfast“ (break – fast). „Und irgendwann am Tag tun wir das alle, egal ob um 7 Uhr morgens oder um 12 Uhr mittags.“
Die Ernährungsberaterin weist darauf hin, dass ein Großteil der Ratschläge in Bezug auf die Bedeutung des Frühstücks auf Beobachtungsstudien basiert. Diese Studien sind keine randomisierten klinischen Studien, die Aussagen über Ursache und Wirkung belegen.
Wenn Sie also jemand sind, der nicht hungrig aufwacht, ist es möglicherweise besser, die erste Mahlzeit etwas später einzunehmen.
„Hören Sie auf Ihren Hunger, der Ihnen zeigt, wie wichtig das Frühstück für Sie ist“, so Dunn. „Was Sie den ganzen über Tag essen, ist wichtiger als Stress beim Frühstück.“
Gesundheitliche Vorteile
Dies bedeutet nicht, dass der Ratschlag „Frühstücken“ Quatsch ist – es bedeutet nur, dass die Wichtigkeit von Person zu Person unterschiedlich ist. Basierend auf Beobachtungsstudien sind dies die wichtigsten Argumente für das Essen innerhalb weniger Stunden nach dem Aufwachen:
Energie auftanken: Wenn Sie frühstücken, kann Ihr Körper seine besten Leistungen erbringen, was Ihnen sogar dabei helfen kann, unerwünschte Pfunde zu verlieren. Der größte Vorteil ist, dass Sie mehr Energie haben.
Verbesserte Herzgesundheit: Am Morgen ist die Insulinempfindlichkeit am höchsten – dann nutzt der Körper den Blutzucker effektiver. Es ist also eine gute Zeit, ballaststoffreiche Kohlenhydrate zu wählen, um Ihren Cholesterinspiegel zu senken.
Diabetes-Risiko senken: Eine Beobachtungsstudie ergab, dass Menschen, die das Frühstück an vier bis fünf Tagen in der Woche ausließen, ein um bis zu 55 Prozent erhöhtes Risiko für Typ-2-Diabetes hatten.
Gehirn stärken: Ihr Gehirn benötigt Kraftstoff, um zu funktionieren. Das Frühstück kann Ihnen helfen, wacher, konzentrierter und glücklicher zu sein.
Schon am Abend zuvor Vorbereitungen treffen
Für viele Menschen, die das Frühstück auslassen, liegt das nicht daran, dass sie keinen Hunger haben, sondern daran, dass ihnen die Zeit fehlt. Wenn der Morgen hektisch ist, müssen Sie möglicherweise vorausplanen, damit Sie loslegen können.
„Denken Sie am Abend zuvor an mögliche Frühstücks-Hindernisse“, rät Dunn. „Müssen Sie den Toaster und die Gegenstände auf der Arbeitsplatte bereithalten? Kann gegarter Haferbrei Ihren Morgen retten? Ein wenig Planung am Abend zuvor trägt wesentlich dazu bei, dass Sie früh genug aus dem Haus und pünktlich zur Arbeit kommen.“
Um zu verhindern, dass man schon um zehn Uhr keine Energie mehr hat, empfiehlt die Ernährungsberaterin Vollwertkost zu wählen und verarbeitete Lebensmittel mit zusätzlichem Zucker zu meiden.
„Das Essen einer Vielzahl von Lebensmitteln wird Ihnen helfen, sich voller zu fühlen und Sie bis zum Mittagessen satt zu halten“, sagt sie.
Gesunde Frühstücksideen
Dunn empfiehlt diese fünf Frühstücksmöglichkeiten:
Griechischer Joghurt oder Hüttenkäse: Diese Protein-Fett-Kombination kann Ihnen ein Gefühl der Fülle geben, das etwas länger anhält. Sie können Obst, Nüsse oder Vollkorngetreide untermischen. „Einige Leute mögen es, Hüttenkäse auf Toast zu essen“, so die Ernährungsberaterin.
Erdnussbutter und Getreide: Das gesunde Fett und Protein in Erdnussbutter passt gut zu einer Scheibe Vollkorntoast mit hohem Ballaststoffgehalt. Wenn Sie eine Erdnussallergie haben, ist Avocado eine weitere Möglichkeit für ein leckeres Toastbrot. Fügen Sie noch etwas Obst hinzu.
Haferflocken: Kombinieren Sie Haferflocken mit Beeren und Walnüssen oder Leinsamen. „Haferflocken brauchen in der Mikrowelle nur 3 Minuten, es muss also nicht zeitaufwändig sein“, sagt die Expertin.
Omelett: Machen Sie ein Ei oder Tofu-Gemüse-Omelett mit übrig gebliebenem Gemüse vom Abendessen. Oder kombinieren Sie das Omelett mit schwarzen Bohnen, Salsa und etwas Käse und packen es auf Vollkornbrot.
Frühstücks-Shake: Wenn Sie nicht gerne frühstücken, dann versuchen Sie es mit Trinken. „Für Kinder oder Erwachsene, die keinen Hunger haben, ist ein Getränk möglicherweise die bessere Option“, sagt Dunn. „Eine Tasse Milch mit einem Stück Obst auf der Seite oder ein zuckerarmer Shake“, sind laut der Ernährungsberaterin leckere Alternativen. (ad)
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