Rückschlag für den Pharmariesen Johnson & Johnson: Wegen einer Produktionspanne in einem Werk in Baltimore im US-Bundesstaat Maryland müssen Millionen bereits produzierter Impfdosen gegen das Coronavirus vernichtet werden. Mehrere Chargen wurden von der US-amerikanischen Arzneimittelbehörde FDA wegen einer möglichen Kontamination für unbrauchbar erklärt. Offizielle Zahlen sind nicht bekannt. Die "New York Times" berichtet jedoch, dass bis zu 60 Millionen Impfdosen betroffen sein sollen.
US-Behörden hatten bereits im April in dem Werk der Firma Emergent BioSolutions zahlreiche Mängel entdeckt, woraufhin die Produktion eingestellt wurde. So sollen dem "New York Times"-Bericht zufolge in der Fabrik versehentlich Materialien des J&J-Präparats mit denen des Impfstoffes von AstraZeneca vertauscht worden sein.
Kanada verweigert den Impfstoff
Nun wird geprüft, ob 60 Millionen Dosen des in Baltimore produzierten Astrazeneca-Impfstoffs den Qualitätsvorgaben entsprechen. Für zehn Millionen Dosen des Vakzins von Johnson & Johnson erteilte die FDA bereits die Freigabe. Diese können nun in den USA verwendet oder in andere Länder exportiert werden – jedoch mit einer Warnung, dass die Aufsichtsbehörden nicht garantieren können, dass Emergent BioSolutions alle Herstellungspraktiken befolgt hat.
Corona-Pandemie
Erste Bilanz der Impf-Freigabe: ein Stau mit Ansage. Aber es gibt Hoffnung
Der Nachbarstaat Kanada hat am Freitag bereits angekündigt, 300.000 Dosen des J&J-Impfstoffs aus dem Werk in Baltimore nicht zu verwenden. "Aufgrund der Bedenken, (…) wird Health Canada die erhaltenen Lieferungen nicht verteilen, um die Gesundheit und Sicherheit der Kanadier zu schützen“, erklärte das nationale Gesundheitsministerium in Ottawa.
Nur eine Impfdosis nötig
Der Impfstoff von Johnson & Johnson hat im Kampf gegen die Corona-Pandemie einen entscheidenden Vorteil: Während Vakzine anderer Hersteller auf zwei Dosen setzen, genügt bei J&J eine einzige Impfdosis. Bereits nach zwei Wochen gilt man als vollständig geimpft.
Quelle: "New York Times"
Quelle: Den ganzen Artikel lesen