Edle Kugelspinne – wie gefährlich ist ihr Biss für den Menschen?

Die meisten Spinnen, die es in Deutschland gibt, sind ungiftig. Doch bei eingeschleppten Exemplaren kann es anders aussehen. Zum Beispiel beim Ammen-Dornfinger oder der Edlen Kugelspinne, auch Falsche Witwe genannt, weil sie der Schwarzen Witwe ähnlich sieht. Die Edle Kugelspinne (Steadota nobilis) kam ursprünglich nur auf Madeira und den Kanaren vor. Mittlerweile finden sich auch Exemplare in Deutschland und Großbritannien wieder. Die etwa 8,5 bis 11 Millimeter große Spinne kann den Menschen beißen, doch das macht sie nur, wenn sie sich bedroht fühlt. Wer gebissen wird, verspürt wahrscheinlich einen Schmerz, der einem Wespenstich ähnelt. Die Falsche Witwe injiziert ihr Gift mit ihren Beißwerkzeugen. Ihr Gift ist für den Menschen zwar nicht sonderlich gefährlich, doch ein Biss der Falschen Witwe kann zu Komplikationen führen.

In Irland gibt es zehn Spinnenarten, die mit ihren Zähnen durch die menschliche Haut beißen können. Doch in den letzten fünf Jahren wurden dort nur Bisse durch die Falsche Witwe dokumentiert. Wie gefährlich der Biss für den Menschen ist, hat ein Forschungsteam rund um Dr. Michael Dugon aus Irland untersucht. Die Studie ist in der Zeitschrift "Clinical Toxicology" veröffentlicht worden. Die Forschenden haben herausgefunden, dass nach einen Biss leichte bis lähmende Schmerzen auftreten können. Außerdem kann es auch zu verschieden starken Schwellungen kommen.

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Bakterielle Infektionen durch Spinnenbiss

Doch in seltenen Fällen haben Menschen, die von der Spinne gebissen wurden, kleinere Wunden entwickelt oder mussten wegen schwerer bakterieller Infektionen behandelt werden. Die Bakterien befinden sich an den Beißwerkzeugen der Spinne und können bei einem Biss übertragen werden. Das kann dazu führen, dass sich die Wunde ausbreitet und eine starke Infektion hervorrufen kann. Durch die Infektion kann es an der Biss-Wunde zu Nekrosen kommen, dabei kann Gewebe absterben und im schlimmsten Fall kann auch eine Amputation nötig sein. Laut Medienberichten gab es in Großbritannien Fälle, bei denen dies nach einem Spinnenbiss passiert ist.   

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Wer die Spinne in seinem Haus entdeckt, könne sie fangen und aus dem Haus werfen, rät Michael Dugon. "Die meisten Menschen werden im Bett, wenn sie schlafen, oder wenn sie am Morgen ihre Kleidung anziehen, gebissen." In Panik muss niemand beim Anblick einer Falschen Witwe verfallen, doch können einige Maßnahmen im Falle eines Bisses helfen:

  • Bissstelle mit Wasser und Seife waschen.
  • Kühle Kompresse auf die Bisswunde legen.
  • Schmerzmittel können helfen, wenn der Biss sehr schmerzt.
  • Die Wunde nicht aufkratzen oder aufschneiden.
  • Die Bissstelle sollte im Auge behalten und auf Rötungen, Schwellungen oder Schmerzen überwacht werden. Auch eine veränderte Atmung oder Schwitzen kann auf eine Infektion hinweisen.
  • Klingen Rötungen, Schwellungen oder Schmerzen nicht ab oder deutet etwas auf eine Infektion hin, sollte eine Ärztin oder ein Arzt aufgesucht werden.

Quellen: Clinical Toxicology60(1); RTE; inFranken; Natural History Museum; Science Focus; Dover District Council; BBC; Express;

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