Die Gematik hat erste Details zu ihrem Vorhaben veröffentlicht, wie das E-Rezept ab kommenden Juli in der Fokusregion Berlin/Brandenburg getestet werden soll. Zusammen mit Apotheken, Praxen und Krankenhäusern vor Ort sollen die neuen Prozesse drei Monate lang erprobt werden. Insgesamt sind bis zu 120 Apotheken und 50 Praxen von Zahn- und Allgemeinärzten vorgesehen. Versandapotheken außerhalb der Region und EU-Arzneimittelversender sollen aber auch auch teilnehmen können.
Der gesetzliche Stichtag zur Einführung des E-Rezepts ist der 1. Januar 2022. Doch seit einiger Zeit steht fest, dass es schon rund ein halbes Jahr früher die Möglichkeit für Patienten, Arztpraxen und Apotheken geben soll, mit den digitalen Verordnungen auf freiwilliger Basis zu arbeiten. Im Interview mit der DAZ kündigte ABDA-IT-Experte Sören Friedrich jüngst an, dass man sich vonseiten der Gematik-Gesellschafter für eine Fokusregion in Berlin/Brandenburg einsetzen will, in der bestimmte Prozesse von der Ausstellung der Rezepte bis zur Abrechnung nochmal intensiv testen wolle.
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Aus dieser Absichtserklärung wurde am Erscheinungstag der DAZ Nr. 17 ein konkretes Vorhaben. Wie die Gematik vor zwei Wochen nämlich mitteilte, soll das E-Rezept zunächst tatsächlich in dieser Region getestet werden, bevor es dann in der ganzen Republik zum Einsatz kommt. Der Test soll drei Monate dauern, im vierten Quartal wird der bundesweite Roll-out anvisiert, in den die Erkenntnisse aus der Phase zuvor einfließen sollen. Der gesetzliche Stichtag 1. Januar 2022 soll nach diesem Plan nach wie vor einhaltbar sein. Die angekündigte E-Rezept-App der Gematik soll davon unbeeinflusst zum 1. Juli 2021 verfügbar werden.
In der Region Berlin/Brandenburg läuft seit 2019 bereits ein E-Rezept-Modellprojekt im Rahmen der Zukunftsregion Digitale Gesundheit. Die Apothekerschaft ist durch den Berliner Apotheker-Verein (BAV) und den DAV an dem Projekt beteiligt. Rund 60 Apotheken und 20 Arztpraxen nehmen teil.
Nun hat die Gematik die Rahmenbedingungen für diesen weiteren Testlauf des E-Rezepts vor seinem bundesweiten Roll-Out konkretisiert. Demnach werden der BAV, der Apothekerverband Brandenburg (AVB), der DAV und die Gematik eine Gruppe von bis zu 120 Apotheken und bis zu 50 (Zahn-)Ärzten aus Praxen und Kliniken in den drei Monaten intensiv begleiten. Ziel sei es, das E-Rezept in der Versorgungspraxis von der Ausstellung bis zur Abrechnung zu testen. Die Phase schließt unmittelbar an das bisherige Modellprojekt der Zukunftsregion Digitale Gesundheit an. Teilnehmende des bisherigen Modellprojekts seien bevorzugte Partner. Weitere Apotheken und Praxen sollen durch in Abstimmung mit dem BAV, dem AVB, dem DAV und den jeweiligen Software-Anbietern gezielt angesprochen werden.
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