Drogen – Gefahr für Hunde

Hunde unter Drogeneinfluss sind Stars auf Funseiten im Internet. Wenn die Tiere Drogen aufnehmen, ist das für sie aber keinesfalls lustig, sondern eine große Gefahr. Sie können daran sterben.

Wegen Marihuana in die Notfallklinik

Bereits geringe Mengen an Marihuana führen dazu, dass die Hunde in die Tierklinik müssen. Sie verlieren den Sinn für Gleichgewicht, sind inkontinent, sie zucken, sie zittern und müssen sich erbrechen.

Hunde fressen gerne und viel. Das gilt auch, wenn Cannabiskekse auf dem Tisch liegen, ein Heroinsüchtiger seinen Stuhlgang unter einem Gebüsch hinterlassen oder ein Dealer sein Gras auf der Flucht weggeschmissen hat. Das kann für die Hunde dann gefährliche Folgen haben. (Bild: javier brosch/fotolia.com)

Potenziell tödlich

Je nach Dosis und der Schwere der Symptome können Hunde an Cannabis sterben. Hundebesitzer, die es witzig finden, ihren Tieren Haschkekse zu geben, bringen die Hunde damit in Lebensgefahr. Zucker selbst ist für Hunde bereits ungeeignet, und in Verbindung damit ist THC für die Tiere besonders riskant.

Warum ist Cannabis so gefährlich für Hunde?

Zum einen fressen Hunde unkontrolliert und wenn sie einen Haschkuchen plündern, dann nehmen sie eine gewaltige Dosis THC zu sich. Zweitens haben Hunde wesentlich mehr Cannabinoid-Rezeptoren als Menschen. Der Stoff wirkt bei ihnen also viel intensiver.

Wie bei einer Vergiftung

Die Hunde zeigen Symptome einer Vergiftung. Sie liegen leblos herum, torkeln, wenn sie aufstehen und lassen die Zunge heraushängen. Manche Besitzer, deren Hunde im Park Marihuana fraßen, dachten, das Tier hätte einen Schlaganfall.

Große Hunde, kleine Hunde

84 Milligramm getrocknete Marihuanablätter pro Kilogramm Gewicht gelten bei Hunden als toxisch. Je kleiner der Hund also ist, umso weniger veträgt er.

Immer mehr Notfälle

In den USA hat sich die Zahl der Hunde, die wegen Cannabis-Verzehr in die Notaufnahme kamen, in den letzten Jahren verdoppelt. Das liegt auch daran, dass in manchen Bundesstaaten Cannabiskonsum nicht mehr strafbar ist und der Stoff deswegen öfter in Reichweite der Hunde herumliegt. Nicht alle Hunde zeigten aber massive Symptome aufgrund einer Überdosis, viele Besitzer gehen aus Vorsicht zum Arzt, weil sie sehen, dass ihr Hund ein kleines Stück Marihuana gefressen hat.

Junkiekot

Nicht nur von Cannabis geht ein Risiko aus, sondern auch von anderen Drogen wie Heroin und Kokain – besonders durch den Kot von Süchtigen, die sich in öffentlichen Parks erleichtern. So sind in Berlin Kreuzberg-Friedrichshain oder Charlottenburg viele Fälle bekannt, in denen Hunde mit schwerer Vergiftung in die Tierklinik kamen, nachdem sie drogenhaltige Exkremente gefressen hatten. Parks, wo mit Drogen gedealt wird, sind Risikogebiete – so der Görlitzer Park. Aber auch in Hannover-Linden musste eine Frau mit ihrem Flatcoated-Retriever zum Arzt, als der die Hinterlassenschaften eines Abhängigen zu sich nahm.

Was sind die Symptome?

Die Hunde haben Kreislaufprobleme und Herzrasen, oft müssen die Tierärzte eine Infusion legen, wenn ein Brechmittel nicht mehr hilft. Sie zittern, sie taumeln und sie sind dehydriert.

Kotessen abtrainieren

Tierärzte raten, den Hunden das Kotessen abzutrainieren, auch wenn es für die Tiere noch so verführerisch duftet. Das geht zum Beispiel durch den Besuch bei einer Hundeschule. In Brennpunkten wie dem Görlitzer Park empfiehlt sich sogar, einen Maulkorb anzulegen.

Betteln mit sedierten Hunden

Hannoversche Tierärzte haben außerdem den Verdacht, dass manche Bettler in Hannover Hunde mit Drogen in eine Art Narkose setzen, damit diese ruhig bleiben. Auffällig sei, wenn die Pupillen der Hunde verspätet reagieren, sie den Kopf nicht heben können oder unfähig sind sich zu bewegen. Auch fehlende Reaktionen auf Außenreize wie beispielsweise Straßenbahnen seien verdächtig.

Was können Sie tun?

Wenn Sie Cannabis konsumieren oder ihre Freunde dies tun, sorgen Sie dafür, dass sich das Haschisch und Marihuana außer Reichweite der Hunde befindet. Das gilt besonders bei Haschkeksen für eine Party. Wenn Sie aus dem Zimmer gehen und ihr Tier kann dem Geburtstagskuchen nicht widerstehen, ist das ärgerlich – falls es sich um einen Haschkuchen handelt, kann das für den Hund tödlich ausgehen. Wer es indessen witzig findet, seinen Hund bewusst „high“ zu machen und das Video des Tieres, das unter den Folgen leidet, ins Internet zu stellen – der sollte keine Tiere halten. (Dr. Utz Anhalt)

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