Diese pharmazeutischen Dienstleistungen plant die ABDA

Lange mussten sich die Apotheker:innen gedulden, nun endlich bekennt die ABDA in Sachen pharmazeutische Dienstleistungen Farbe – zumindest ein bisschen. Ganze zwei Seiten umfasst das Grundsatzpapier der Bundesvereinigung. Was steht drin?

Mit dem Beschluss des Vor-Ort-Apotheken-Stärkungsgesetzes machte der Deutsche Bundestag Ende Oktober den Weg frei für neue pharmazeutische Dienstleistungen. Demnach sollen ab Ende 2021 jährlich 150 Millionen Euro in die Kassen der Apotheken fließen. Was diese als Gegenleistung anbieten sollen, das hielt die ABDA lange Zeit geheim. Am heutigen Freitag veröffentlichte die Standesvertretung nun endlich ein Grundsatzpapier in ihrem Newsroom, dem erste Hinweise zu entnehmen sind.

Mehr zum Thema

Vor-Ort-Apothekenstärkungsgesetz

VOASG tritt am 15. Dezember in Kraft

Neue Dienstleistungen

Noch ein Jahr warten auf die Honorierung

„Die 1.8750 Apotheken vor Ort können einen großen Beitrag zur Verbesserung der Versorgungssituation beitragen, wenn ihre Kompetenzen erweitert und gezielte pharmazeutische Dienstleistungen mit einer tragfähigen Vergütung möglich werden“, schreibt die ABDA. Aus ihrer Sicht sollten drei Problemkreise vorrangig angegangen werden: Es gelte, die Risiken einer Polymedikation zu minimieren, mangelnde Therapietreue zu verbessern und die Vorsorge und Früherkennung von Volkskrankheiten auszubauen.

Polymedikation im Blick

Laut ABDA nehmen 42 Prozent der Menschen in Deutschland, die 65 Jahre alt oder älter sind, täglich mindestens fünf Arzneimittel ein. Bei den 75- bis 80-Jährigen wendet demnach sogar jeder Dritte mehr als acht Arzneimittel pro Tag an. „Damit sind alleine in der Altersgruppe 65+ rund 7,6 Millionen Bundesbürger von Polymedikation betroffen“, heißt es im Grundsatzpapier. Mit steigendem Alter und dadurch bedingten Organeinschränkungen treten der Bundesvereinigung zufolge bei der Polymedikation gehäuft Nebenwirkungen auf. Etwa 3 bis 7 Prozent der Krankenhauseinweisungen seien arzneimittelbedingt. „Zwei Drittel dieser Krankenhauseinweisungen und der damit verbundenen Kosten für das System gelten als vermeidbar. Einen entscheidenden Beitrag zur Vermeidung leistet zum Beispiel die Durchführung von strukturierten Medikationsanalysen, die weit über den Rahmen der allgemeinen Informations- und Beratungstätigkeit der Apotheke hinausgeht.“

Quelle: Den ganzen Artikel lesen