Der österreichische Arzneimittel-Vollgroßhandelsverband PHAGO beobachtet seit Wochen, dass normalerweise häufig verordnete Arzneimittel – wie Blutdrucksenker, Antidiabetika, Cholesterinsenker oder Antibiotika – deutlich zurückgehen. Nach Ansicht von PHAGO-Chef Andreas Windischbauer muss dieser Trend genau analysiert werden, da Auswirkungen auf die Arzneimittel-Therapien der meist chronisch kranken Patienten drohen könnten. Arzneimittel-Lieferengpässe seien durch COVID-19 nicht gestiegen, hilfreich sei die seit kurzem etablierte Meldepflicht seitens der Hersteller.
Laut Arzneimittel-Radar des Vollgroßhandels in Österreich nimmt die Rezept-Einlösung wichtiger Medikamente stark ab. In der sechsten Woche in Folge registriert der Verband der österreichischen Arzneimittel-Vollgroßhändler PHAGO einer Mitteilung zufolge, „einen zum Teil deutlichen Rückgang bei jenen Medikamenten, die in der Regel von Ärzten am meisten verschrieben werden.“ Dazu zählten vor allem Blutdrucksenker, Antidiabetika und Cholesterinsenker aber auch Antibiotika.
Deutlich weniger Verordnungen als Im Vorjahr
Dem PHAGO nach wurden im April 2020 verglichen mit April des Vorjahres um 54 Prozent weniger Antibiotika nachgefragt, 30 Prozent weniger Antihypertonika, 25 Prozent weniger Psychopharmaka und um 24 Prozent weniger Cholesterinsenker.
Die Vollgroßhändler beobachten diese aktuelle Entwicklung mit Vorsicht.
„Wenn wir diesen Trend in den Folge-Wochen weiterhin in unseren Aufzeichnungen sehen, könnte das Auswirkungen auf die Arzneimittel-Therapien der Patienten haben. Daher muss das genau analysiert werden“, erklärt PHAGO-Präsident Andreas Windischbauer. Schließlich handle es sich überwiegend um Arzneimittel für chronisch kranke Menschen.
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