Auch wenn die Apotheken im Wahlprogramm der Linken nicht auftauchen: Die Partei hat sehr konkrete Vorstellungen, wie es im Apothekensektor weitergehen soll. Die DAZ sprach mit der Abgeordneten Kathrin Vogler – lesen Sie hier die Zusammenfassung.
In der Linksfraktion steht ein Wandel an: Alle derzeit im Bundestag vertretenen Abgeordneten, die sich mit dem Thema Gesundheit beschäftigen, werden wohl in der kommenden Legislaturperiode nicht mehr dabei sein – sei es aus Altersgründen, krankheitsbedingt oder weil sie schlicht keinen aussichtsreichen Listenplatz ergattern konnten. Wie geht es also weiter mit der Linken und den Apotheken?
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Linke muss sich in der Gesundheitspolitik neu aufstellen
Der Blick ins Wahlprogramm ernüchtert: Dort sind die Apotheken kein Thema. Die DAZ fragte nach: Wo geht die Reise hin? Antworten bekam die Redaktion von Kathrin Vogler. Sie dürfte vielen noch bekannt sein: Bevor sie sich in der aktuellen Legislaturperiode der Friedenspolitik widmete, befasste sie sich für ihre Fraktion mit Gesundheitsthemen.
Linke steht zum Mehr- und Fremdbesitzverbot
Vogler macht im Gespräch mit der DAZ deutlich: Dass die Apotheken diesmal keinen großen Raum im Wahlprogramm einnehmen, sei keine Absicht. Die flächendeckende Versorgung mit Apotheken vor Ort bleibe ein „Herzensanliegen“ der Partei. Auch zum Fremd- und Mehrbesitzverbot stehe die Linke weiterhin, verspricht Vogler. Und die Partei pocht weiterhin auf das Verbot des Versandhandels für verschreibungspflichtige Arzneimittel – die Abgeordnete ist überzeugt, dass es die bessere Antwort auf das Urteil des Europäischen Gerichtshofs vom Oktober 2016 gewesen wäre als das nun im Sozialrecht verankerte Boni-Verbot.
Die Digitalisierung des Gesundheitswesens verfolgt die Linke mit einer gewissen Skepsis: Vogler zweifelt daran, was die wahren Motive des amtierenden Bundesgesundheitsministers sind. „Wir wissen alle, dass Minister Spahn ein großer Freund des internationalen Versandhandels ist und seine Agenda daher in weiten Teilen nicht primär von der Frage geleitet ist, was den Patienten und Patientinnen nutzt.“ Die Linke lehnt die Einführung des E-Rezepts zwar nicht grundsätzlich ab, Vogler hätte sich allerdings im Sinne der Versicherten eine freiwillige Nutzung gewünscht. Denn nicht alle könnten gleich gut mit der entsprechenden Technik umgehen – auch wolle nicht jeder seine Daten preisgeben. Diese Menschen dürften aber bei der Versorgung nicht ausgeschlossen werden.
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