COVID-19: WHO ruft Pandemie aus

Bis zum vergangenen Mittwochabend habe sich das neue Coronavirus nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation in 115 Länder ausgebreitet. Die WHO spricht seitdem  von einer Pandemie. In China soll der Höhepunkt der Infektionswelle hingegen überschritten sein.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stuft die Verbreitung des neuen Coronavirus nun als Pandemie ein. Das sagte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus am Mittwoch in Genf. Tedros kritisierte dabei fehlendes Handeln durch die Staaten weltweit, berichtet die Deutsche Presse-Agentur (dpa): „Wir haben die Alarmglocken laut und deutlich geläutet“, erklärte der WHO-Chef.

Eine aktuelle Karte der WHO verrät, dass mittlerweile 118 Länder betroffen sind. Deutschland verzeichnet demnach 1567 Fälle, Italien 12.462 und China 80.980 Fälle.

Fallzahlen außerhalb Chinas verdreizehnfacht

4600 Menschen sollen mittlerweile gestorben sein. „Wir gehen davon aus, dass in den kommenden Tagen und Wochen die Zahlen weiter ansteigen werden“, sagte Tedros am Mittwoch. In den letzten beiden Wochen hätten sich die Fallzahlen außerhalb Chinas verdreizehnfacht, die Zahl der betroffenen Staaten verdreifacht. „Alle Länder können den Verlauf dieser Pandemie noch ändern“, betonte der 55-Jährige. „Findet, isoliert, testet und behandelt jeden Fall und geht jeder Spur nach.“

Ausruf der Pandemie ändert nichts

„Dass wir die Situation nun als Pandemie bezeichnen, ändert nichts an der Beurteilung der WHO hinsichtlich der Bedrohung durch dieses Virus“, betonte Tedros. „Es ändert auch nichts daran, was die WHO macht. Und es ändert auch nichts daran, was die Länder tun sollten.“

EU-Spitzen kritisieren Trumps Einreisestopp für Europäer

Die Spitzen der Europäischen Union haben den von US-Präsident Donald Trump angekündigten Einreisestopp für Passagiere aus EU-Staaten mit deutlichen Worten kritisiert. „Das Coronavirus ist eine globale Krise, die nicht auf einen Kontinent begrenzt ist und Zusammenarbeit statt einseitiger Aktionen nötig macht“, erklärten EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Ratspräsident Charles Michel am Donnerstag gemeinsam.

„Die Europäische Union missbilligt die Tatsache, dass die US-Entscheidung eines Einreisestopps einseitig und ohne Rücksprache getroffen wurde. Die Europäische Union handelt entschlossen, um die Ausbreitung des Virus zu begrenzen.“

US-Präsident Donald Trump hatte angekündigt, die Grenzen für Reisende aus Europa für 30 Tage zu schließen. Gleichzeitig warf er der EU vor, nicht genug gegen die Coronavirus-Krise getan zu haben.

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