Coronavirus-Infektion bei Kindern oft mit anderen Symptomen – Naturheilkunde & Naturheilverfahren Fachportal

Coronavirus-Infektionen bei Kindern häufig ohne Husten

Kindern erkranken seltener und weniger schwer an Infektionen mit dem neuen Coronavirus SARS-CoV-2 als Erwachsene. Eine neue Studie macht nun deutlich, dass bei ihnen auch die Symptomatik der Coronavirus-Infektionen oftmals von den üblichen Symptomen wie Husten und Atemwegsbeschwerden abweicht.

Bei einer Coronavirus-Infektion entwickeln Kinder offenbar eher Beschwerden im Verdauungstrakt als den typischen Husten. Zu diesem Schluss kommt ein chinesisches Forschungsteam in seiner aktuellen Studie. Bei Symptomen wie Fieber begleitet von Durchfall oder Bauchschmerzen müsse daher auch eine Infektion mit SARS-CoV-2 in Betracht gezogen werden. Veröffentlicht wurde die Studie in dem Fachmagazin „Frontiers in Pediatrics“.

Klinische Merkmale von COVID-19 bei Kindern

In ihrer Studie beschreiben die Froschenden die klinischen Merkmale von Kindern, die ohne Atemwegsbeschwerden beziehungsweise ohne respiratorische Symptome ins Krankenhaus eingeliefert wurden, dort jedoch COVID-19 (Erkrankung durch das Coronavirus SARS-CoV-2) und eine Lungenentzündung diagnostiziert bekamen. Bei einem Großteil der Kinder seien statt Atemwegsbeschwerden zunächst Symptome im Verdauungstrakt aufgetreten, berichten die Forschenden.

Manifestation im Verdauungstrakt

„Auch wenn ihre Anfangssymptome möglicherweise in keinem Zusammenhang zueinander standen oder ihre COVID-19-Symptome vor ihrer Aufnahme ins Krankenhaus zunächst leicht oder relativ verborgen blieben, ist es wichtig, dass vier der fünf Fälle als erste Manifestation dieser Krankheit Symptome des Verdauungstrakts aufwiesen“, betont Studienautor Dr. Wenbin Li vom Tongji-Krankenhaus in Wuhan.

Abweichender Infektionsweg

Weiterhin deuten die Forschungsergebnisse auch darauf hin, dass die gastrointestinalen Symptome, unter denen einige Kinder zuerst leiden, auf einen möglichen Infektionsweg über den Verdauungstrakt zurückgehen, berichtet das Forschungsteam. Dies scheint plausibel, da im Verdauungstrakt ebenfalls Rezeptoren in den Zellen zu finden sind, welche dem Coronavirus in der Lunge das Eindringen in die Zellen ermöglichen.

Infektionen über den Verdauungstrakt

„Die gastrointestinalen Symptome, die bei den Kindern auftreten, könnten mit der Verteilung der Rezeptoren und dem Übertragungsweg der COVID-19-Infektion beim Menschen im Zusammenhang stehen“; betont Dr. Li. Das Virus infiziere Menschen über den ACE2-Rezeptor, der sowohl in bestimmten Zellen der Lunge als auch des Darms zu finden ist. Dies lasse vermuten, dass eine Infektion mit COVID-19 nicht nur über die Atemwege in Form von Lufttropfen, sondern auch über den Verdauungstrakt erfolgen kann.

Als COVID-19-Verdachtsfall bewerten

Bezogen auf die Coronavirus-Infektionen bei Kindern erklärt der Experte, dass Kinder mit Symptomen des Verdauungstrakts, insbesondere mit Fieber und/oder Kontakt zu nachweislich infizierten bzw. Kontakt mit dem Coronavirus als COVID-19-Verdachtsfälle bewertet werden sollten. Da die meisten Kinder nur leicht von COVID-19 betroffen sind und die Symptomatik sich unterscheide, könne die Diagnose im Frühstadium schnell verfehlt werden.

Einschränkend ist jedoch zu erwähnen, dass in der aktuellen Studie lediglich fünf Kinder mit COVID-19 untersucht wurden. Nun sind daher weitere Studien zur Inzidenz und den klinischen Merkmale der Coronavirus-Infektionen bei Kindern erforderlich, betont Dr. Li. (fp)

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