Coronavirus Deutschland: 30.354 Pandemie-Tote, Einschränkungen auch 2021 möglich

Die Coronavirus-Pandemie hält Deutschland weiterhin fest im Griff. Das Niveau der Neuinfektionen und der Todesfälle bleibt erschreckend hoch – trotz Impfstart. Auch weltweit werden die Corona-Regeln härter. Alles Wichtige zur Coronavirus-Pandemie finden Sie hier im News-Ticker von FOCUS Online.

Top-News zur Coronavirus-Pandemie am 31. Dezember

  • Irland verhängt Lockdown für mindestens einen Monat (22.16 Uhr)
  • Mehr als 25.000 Neuinfektionen in Deutschland, wieder mehr als 1000 Tote (20.35 Uhr)
  • Bericht: Bund und Länder wollen Lockdown verlängern (18.15 Uhr)

Corona im Überblick:

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China lässt ersten Coronavirus-Impfstoff offiziell zu

08.01 Uhr: Mit Sinopharm hat nun auch in China erstmals ein Pharmahersteller eine Zulassung für die breite Anwendung eines Corona-Impfstoffes erhalten. Die Daten hätten gezeigt, dass der Impfstoff die einschlägigen Standards der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der Nationalen Lebensmittel- und Arzneimittelbehörde erfülle, hieß es am Donnerstag in einer offiziellen Mitteilung.

Dem Impfstoff von Sinopharm sei eine "bedingte Zulassung" erteilt worden. In Zukunft müssten die Haltbarkeit und die Schutzwirkung der Impfimmunität kontinuierlich beobachtet werden. Sinopharm hatte am Mittwoch mitgeteilt, dass sein Impfstoff einen mehr als 79-prozentigen Schutz vor Covid-19 (79,34 Prozent) bieten soll. Diese Angabe wurde von den Behörden bestätigt. dpa Ein Wissenschaftler arbeitet an einer Impfstoff-Produktionsanlage in Peking (China)

Krankenhäuser fordern Lockdown-Verlängerung

Donnerstag, 31. Dezember 2020, 07.57 Uhr: Angesichts drohender Überlastung der Kliniken durch die Corona-Pandemie fordert die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) eine Verlängerung des aktuellen Lockdowns. "Wir verzeichnen weiterhin eine steigende Belegung der Krankenhäuser mit Patienten, die an Covid-19 erkrankt sind. Mittlerweile sind es etwa doppelt so viele wie in der ersten Welle", sagte DKG-Präsident Gerald Gaß dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland". Hinzu kämen zwischen 20.000 und 25.000 Patienten mit Covid-19 auf den Infektionsstationen.

"Die Zahlen werden frühestens ab Mitte Januar zurückgehen, wenn denn der Lockdown wirkt", warnte der DKG-Chef. "Die Impfungen können sich nicht vor Mitte Februar bemerkbar machen. Auch in den nächsten Wochen werden sich also immer wieder Kliniken von der Notfallversorgung abmelden oder Patienten verlegen müssen."

Die Kliniken müssten zudem mit Personalengpässen rechnen: "Die Mitarbeiter hatten keinerlei Ruhe über die Feiertage. Viele müssen selbst in Quarantäne oder infizieren sich", so Gaß. "Angesichts der Meldungen über den mutierten Virus-Typen müssen Kontakte noch stärker eingeschränkt werden."

Der DKG-Präsident betonte: "Die klare Forderung der Krankenhäuser an die Politik lautet: Es muss bei den Kontaktbeschränkungen über den 10. Januar hinaus bleiben. Ansonsten wird es zu einer Überforderung der Krankenhäuser kommen." dpa/Bernd Wüstneck/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild Ein Bett auf einer Intensivstation.

Coronavirus-Pandemie: Irland verhängt Lockdown für mindestens einen Monat

22.16 Uhr: Wegen stark gestiegener Corona-Neuinfektionen und der Ausbreitung einer neuen Virusvariante fährt Irland das öffentliche Leben für mindestens einen Monat herunter. Die Situation sei sehr ernst, sagte Regierungschef Micheal Martin am Mittwochabend. "Die Zahlen werden sich in den kommenden Tagen weiter verschlechtern." Angesichts des Tempos, in dem das Coronavirus um sich greife, müsse die Bremse gezogen werden, sagte Martin.

Die Beschränkungen ähneln einer Ausgangssperre. Von Mittwochabend an sind private Besuche ebenso verboten wie öffentliche Versammlungen – Ausnahmen gibt es für Hochzeiten mit bis zu sechs und Begräbnisse mit bis zu zehn Menschen. Die Menschen sollen ihre Häuser nur für Arbeit, Ausbildung und andere notwendige Zwecke verlassen. Sport im Freien ist im Umkreis von fünf Kilometern um die Wohnung erlaubt. Der Schulstart nach den Weihnachtsferien wird um drei Tage auf den 11. Januar verschoben.

Der kommende Monat werde "sehr hart für alle", sagte Martin. Aber dank der Impfmittel gebe es Hoffnung. "Zum ersten Mal, seit diese schreckliche Krankheit unser Land befallen hat, ist ein Ende in Sicht." Er sei zuversichtlich, dass bis Ende Januar Zehntausende Menschen in Irland geimpft sein würden.

Mehr als 25.000 Coronavirus-Neuinfektionen in Deutschland, wieder mehr als 1000 Tote

20.35 Uhr: Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus steigt in Deutschland nach den Weihnachtsfeiertagen weiter stark an. Von Dienstag auf Mittwoch haben die 16 Bundesländer in Summe 25.746 gemeldet (Stand: 30.12., 20.30 Uhr). Am Dienstag waren es noch 17.048 Neuinfektionen, am Montag waren es 11.620. Die Zahl der Todesfälle liegt wie schon am Dienstag über der 1000er-Marke: Insgesamt wurden nach Berechnungen von FOCUS Online 1079 neue Todesopfer verzeichnet.

Nach wie vor legen die Zahlen den Schluss nahe, dass die zuständigen Landes- und Gesundheitsämter in dieser Woche noch viele Fälle nachmeldeten, die sich über die Weihnachtsfeiertage ereignet hatten. An den Feiertagen selbst waren die Zahlen nämlich viel niedriger als in den Tagen zuvor. Nun muss der Rückstand an Meldeverzögerungen erst wieder aufgeholt werden – wodurch aber auch die Zahlen von mehreren zurückliegenden Tagen in den gestrigen Dienstag und heutigen Mittwoch einfließen.

Momentan hebt sich besonders Sorgenkind Sachsen in der Statistik ab: Das Land verzeichnete mehr Todesfälle als Baden-Württemberg und Bayern, obwohl die beiden Bundesländer ungefähr dreimal so viele Einwohner haben. Ob die Zahlen auf die in Sachsen bekanntermaßen besonders dramatische Corona-Lage zurückzuführen sind oder auf ein unterschiedliches Meldeverhalten nach Weihnachten, wird sich erst in den nächsten Tagen zeigen.

Der sogenannte R-Wert liegt weiterhin beim niedrigen Wert von 0,54, genau wie am gestrigen Dienstag. So niedrig wie derzeit lag der R-Wert noch nie seit seiner ersten Erfassung im März. Das heißt, 100 infizierte Menschen stecken statistisch derzeit 54 weitere an. Auch hier ist aber unklar, wie sehr die verzögerten Meldungen der Neuinfektionen den R-Wert beeinflussen. Der Vier-Tages-R-Wert spiegelt nämlich nicht die Lage von gestern wider, sondern die der letzten vier Tage – worin auch noch der zweite Weihnachtsfeiertag eingerechnet ist.

Sie finden hier die aktuell gemeldeten Zahlen der Gesundheitsministerien der Länder.

  • Baden-Württemberg: 237.977 (+3496), 4788 Todesfälle (+94)
  • Bayern: 319.232 (+3912), 6584 Todesfälle (+141)
  • Berlin: 96.799 (+1059), 1247 Todesfälle (+34)
  • Brandenburg: 44.385 (+1182), 1055 Todesfälle (+57)
  • Bremen: 13.575 (+152), 194 Todesfälle (+3)
  • Hamburg: 36.421 (+470), 509 Todesfälle (+0)
  • Hessen: 133.475 (+1271), 2711 Todesfälle (+129)
  • Mecklenburg-Vorpommern: 12.022 (+383), 171 Todesfälle (+10)
  • Niedersachsen: 105.764 (+1502), 1964 Todesfälle (+62)
  • Nordrhein-Westfalen: 387.427 (+4429), 6450 Todesfälle (+224)
  • Rheinland-Pfalz: 72.025 (+1300), 1428 Todesfälle (+50)
  • Saarland: 20.180 (+332), 462 Todesfälle (+6)
  • Sachsen: 132.074 (+3792), 3126 Todesfälle (+163)
  • Sachsen-Anhalt: 29.542 (+929), 613 Todesfälle (+42)
  • Schleswig-Holstein: 24.844 (+528), 425 Todesfälle (+14)
  • Thüringen: 40.592 (+1009), 957 Todesfälle (+50)

Gesamt (Stand 30.12., 20.30 Uhr): 1.706.344 (+25.746), 32.666 Todesfälle (+1079)

Vortag (Stand 29.12., 20.45 Uhr): 1.680.588 (+17.048), 31.587 Todesfälle (+1053)

Quelle zu Infizierten- und Todeszahlen: Landesgesundheits- und Sozialministerien.

Die Zahl der Genesenen liegt laut Robert-Koch-Institut in Deutschland bei rund ca. 1.302.600 (+24.800)

Die Zahl der aktiven Fälle liegt damit bei: 371.068 (Vortag: 371.101)

Aktuell vom RKI gemeldete Reproduktionszahl (Stand: 29.12.): 0,54 (Gestern: 0,54)

Zahl der Intensivbetten laut DIVI-Intensivregister, die von Covid-19-Patienten belegt werden: 5648 (-1)

Zahl der aktuell invasiv beatmeten Covid-19-Patienten: 3063 (-8)

Bericht: Bund und Länder wollen Lockdown verlängern

18.15 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der 16 Länder wollen die derzeit geltenden Corona-Beschränkungen bis zum 24. oder 31. Januar verlängern. Das berichtet die „Bild“-Zeitung unter Berufung auf eine Videoschaltkonferenz zwischen Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) und den Staatskanzlei-Chefs der Länder vom Mittwoch. Am 5. Januar wollen Merkel und die Ministerpräsidenten wieder zu einem Treffen zusammenkommen, üblicherweise gibt es davor einen koordinierenden Termin von Braun mit den Staatskanzleien.

Demnach sollen die Schließungen von weiten Teilend es Einzelhandels, von Hygienebetrieben, Hotels und Gaststätten noch über den 10. Januar hinaus verlängert werden. Offen sei noch die Frage, ob die Schulschließungen ebenfalls verlängert werden sollen. Hier herrsche unter den Bundesländern noch Uneinigkeit. Fabrizio Bensch/Reuters Pool/dpa Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU, M), der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU, r) und Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) nach dem letzten Treffen Ende Oktober im Berliner Kanzleramt

Russland: Coronavirus-Totenzahl mehr als doppelt so hoch wie angegeben

17.40 Uhr: Die Zahl der Corona-Toten in Russland ist nach Regierungsangaben mehr als doppelt so hoch wie bisher bekanntgegeben. Seit Beginn der Pandemie seien im Land mehr als 115.000 Menschen mit dem Virus gestorben, sagte Vizeregierungschefin Tatjana Golikowa am Mittwoch im Staatsfernsehen. Bei mehr als 70.900 davon sei der Tod ausschließlich auf Covid-19 zurückzuführen, weitere 45.100 seien positiv auf das Virus getestet worden.

Auf der offiziellen Regierungsseite war am Mittwoch weiterhin von "nur" 56.400 Corona-Toten die Rede. Die Seite listet nur Fälle auf, in denen Corona als Todesursache auf der Sterbeurkunde steht. An dieser Statistik gab es immer wieder Kritik.

Bereits am Montag war die Zahl der Corona-Toten in Russland von der Statistikbehörde Rosstat mehr als 186.000 angegeben worden. An Heiligabend hatten die russischen Behörden die Zahl der Corona-Toten seit Beginn der Pandemie noch mit gut 53.000 angegeben

Die Übersterblichkeit lag in Russland zwischen Januar und November bei mehr als 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Rund 81 Prozent der zusätzlichen Todesfälle seien auf Corona zurückzuführen, sagte Golikowa nun.  

Österreich: Massentests in Hotspots geplant – Testverweigerer sollen verpflichtend in Quarantäne

17.18 Uhr: Österreichs Regierung plant verpflichtende Massentests in Corona-Hotspots. Das berichtet unter anderem das Portal "krone.at". Für Gebiete mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von über 150 sollen demnach Corona-Tests vorgeschrieben werden, wie Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) bei einer Videokonferenz mit Journalisten am Mittwoch erzählte.

Wer den Test verweigert, solle demnach in Quarantäne geschickt werden. Aktuell fehlt sowohl für die Massentests als auch die Pflicht-Quarantäne bei Testverweigerung aber noch die rechtliche Grundlage. dpa/Karl-Josef Hildenbrand/dpa/dpa-tmnbild Eine Frau wird auf das Coronavirus untersucht.

Auch über das Thema "Freitesten" nach Ende des Lockdowns sei diskutiert worden. Dabei solle der Test, mit dem man dem Lockdown früher entkommen soll, nicht älter als 48 Stunden sein. Aktuell besteht jedoch noch Unklarheit über die Frage der Kontrolle sowie der Ausgabe von Testbestätigungen.

Wann das alles Realität werde, sei aber derzeit noch offen. Ein Zeitpunkt nach dem Ende des Lockdowns gilt als früheste Alternative. Bundeskanzler Kurz spricht sich dem Bericht zufolge für eine "weiche Pflicht" aus, auch Testverweigerer sollen mit FFP2-Masken arbeiten dürfen.

Corona-Solidarität: Deutschland liefert Beatmungsgeräte an die Ukraine

17.09 Uhr: Im Kampf gegen die Folgen des Coronavirus hat Deutschland 18 Beatmungsgeräte an die Ukraine geliefert. Deutschland zeige damit seine Solidarität bei der Überwindung der globalen Pandemie, sagte die deutsche Botschafterin Anka Feldhusen am Mittwoch in Kiew. Damit sollten die Auswirkungen des Virus abgefedert werden. Nach Angaben der deutschen Botschaft in der ukrainischen Hauptstadt hat Deutschland das osteuropäische Land in den vergangenen Monaten bereits mehrfach mit medizinischen Geräten unterstützt.

In der Ukraine hat sich nach offiziellen Angaben seit Beginn der Pandemie im Frühjahr mehr als eine Million Menschen mit dem Virus infiziert. Am Mittwoch kamen demnach fast 8000 Neuinfektionen hinzu. Mehr als 18 300 Menschen starben bereits mit dem Virus. Das Gesundheitsministerium in Kiew unterzeichnete nach eigenen Angaben am Mittwoch einen Vertrag mit dem chinesischen Pharmaunternehmen Sinovac zur Lieferung von Corona-Impfstoff.

Coronavirus in Deutschland: Kretschmer glaubt nicht an Lockerungen ab dem 11. Januar

16.43 Uhr: Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) geht angesichts anhaltend hoher Corona-Infektionszahlen nicht von einer raschen Normalisierung der Lage aus. "Es gibt noch keine Entwarnung. Es wird noch eine Weile dauern. Vor uns liegen die vielleicht härtesten Wochen dieser Corona-Pandemie. Am 11. Januar können wir nicht mit einer Normalisierung rechnen", erklärte er in seiner am Mittwoch vorab veröffentlichten Neujahrsansprache. Sie soll am 1. Januar um 19.25 Uhr im MDR-Fernsehen ausgestrahlt werden. dpa/Bernd von Jutrczenka/dpabild Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) spricht im Deutschen Bundestag.

Kretschmer fand sehr persönliche Worte. "Ich habe viele Intensivstationen besucht. An den Türen kann man die Namen der Patienten lesen und durch die Fenster die Frauen und Männer an den Beatmungsgeräten erkennen. Sie alle wollen leben. Sie wollen erleben, wie die Enkel in die Schule kommen und bei der Hochzeit ihrer Kinder dabei sein oder einfach nur im kommenden Jahr wieder im Garten sitzen und die Blumen blühen sehen." Nach diesen Besuchen habe er lange Zeit keine Ruhe gefunden: "Für mich ist vollkommen klar: Lockerungen kann es nur geben, wenn die Zahl der Patienten in den Krankenhäusern abgenommen hat. Und wenn in den Gesundheitsämtern die Kontaktnachverfolgung wieder gewährleistet werden kann."

Belgien verschärft Corona-Maßnahmen für Reisende

15.50 Uhr: Belgien verschärft seine Corona-Regeln für Reisende. Das kündigte Premierminister Alexander de Croo auf Twitter an.

Nach einem Aufenthalt in der „roten Zone“ ist künftig Quarantäne verpflichtend. Außerdem sollen Tests für Reisende an den Tagen 1 und 7 verpflichtend werden. Auch die Kontrollen für Rückkehrer sollen verstärkt werden.

Trotz Demo-Verbot: Polizei bereitet sich auf "Querdenker" vor

12.24 Uhr: Berlin erwartet am Mittwoch mehrere Protestaktionen gegen sogenannte Corona-Leugner. Zwar wurde eine ursprünglich angekündigte Großdemonstration von "Querdenkern" in der Innenstadt bereits in der vergangenen Woche verboten. Dennoch sind nach Mitteilung der Polizei vom Dienstag insgesamt noch 14 Kundgebungen, Versammlungen oder Fahrradkorsos angemeldet. Die Polizei bereite sich "intensiv" auf die Einsatzlagen am Mittwoch und Donnerstag vor. 

Berlins Innensenator Andreas Geisel (SPD) zeigte sich am Mittwoch zuversichtlich, dass die Polizei die Lage bewältigen werde. "Es gibt eine Vielzahl von Demonstrationen, aber das sind alles kleinere, dezentrale Demonstrationen – so weit das jetzt im Moment absehbar ist", sagte er im rbb-Inforadio. Linksradikale hätten zwar angekündigt, "Chaos verbreiten" zu wollen. Aber die Berliner Polizei sei da sehr erfahren. 

Auch auf den Fall, dass "Querdenker" trotz des Verbots auf die Straße gingen, seien die Einsatzkräfte vorbereitet. Ein "kleineres, dezentrales Demonstrationsgeschehen" könne bewältigt werden.

Tschechien verzeichnet Rekord an Neuinfektionen

10.21 Uhr: Nach den Weihnachtsfeiertagen spitzt sich die Corona-Situation in Tschechien zu. Am Mittwoch meldeten die Behörden 16.329 Neuinfektionen binnen 24 Stunden – das war der höchste Tageswert seit Beginn der Pandemie. Mehr als 5700 Menschen befinden sich aktuell im Krankenhaus in Behandlung. Seit Pandemiebeginn gab es mehr als 700.000 betätigte Infektionen und mehr als 11.400 Todesfälle.

Seit dem Wochenende gilt in Tschechien die höchste Corona-Warnstufe der Regierung. Damit müssen nicht lebensnotwendige Geschäfte geschlossen bleiben. Auch Hotels, Restaurants, Museen, Theater und Kinos sind zu. In der Öffentlichkeit dürfen sich maximal zwei Personen treffen. Es wurden Ausgangsbeschränkungen und eine nächtliche Ausgangssperre verhängt, die auch an Silvester gilt. Der EU-Mitgliedstaat hat knapp 10,7 Millionen Einwohner.

Die Impfungen laufen in Tschechien mangels Impfstoffs nur zögerlich an. Gesundheitsminister Jan Blatny hat nun in einer Ausnahmeregelung angeordnet, dass aus einer Ampulle des Impfstoffs von Pfizer und Biontech nach Verdünnung eine zusätzliche sechste Impfstoffdose gewonnen werden darf. Voraussetzung sei, dass in dem Fläschchen ein entsprechender Überschuss vorhanden ist. Der Inhalt mehrerer Ampullen darf ausdrücklich nicht gemischt werden.

Sachsen verschärft Regeln bei Einreise aus Risikogebieten

Mittwoch, 30. Dezember, 06.03 Uhr: Sachsen bleibt Corona-Hotspot in Deutschland und erweitert die Pflichten bei der Einreise aus ausländischen Risikogebieten.

Betroffene müssen sich ab Donnerstag nicht nur wie bisher in häusliche Quarantäne begeben, sondern auch unverzüglich ein Testergebnis beim Gesundheitsamt vorlegen, wie das Gesundheitsministerin am Dienstag in Dresden mitteilte. Der Test darf bei der Einreise nicht länger als 24 Stunden zurückliegen. Er kann aber auch bei der Einreise absolviert oder bis zu 48 Stunden danach nachgeholt werden. Die Quarantäne nach der Einreise aus einem Risikogebiet beträgt zehn Tage. dpa/Sven Hoppe/dpa/Symbolbild Ein medizinischer Mitarbeiter hält in einem Testzentrum ein Teströhrchen in der Hand.

Das Testen aller Einreisenden soll dabei helfen, Infektionsketten zu erkennen und zu unterbinden, hieß es. Die Kosten müssen die Betroffenen selbst tragen. Grenzpendler und Grenzgänger, die aus Sachsen in die Nachbarländer oder umgekehrt einreisen, um zu arbeiten, einer Ausbildung nachzugehen oder um zu studieren, müssen sich regelmäßig und auf eigene Kosten testen lassen, mindestens zweimal wöchentlich. Diese Regelung gilt ab dem 11. Januar.

Köpping erschien nach einer Beratung mit dem Städte- und Gemeindetag mit zweistündiger Verspätung zur Online-Pressekonferenz. Von einer Entspannung der Corona-Lage könne keine Rede sein, die Infektionszahlen und die Zahl der Toten seien viel zu hoch, sagte sie. Man wisse erst in wenigen Tagen, ob die getroffenen Maßnahmen Wirkung erzielt haben. Sie hoffe, dass sich der Trend durch die Weihnachtsfeiertage nicht wieder verschlechtert: "Ich persönlich denke, dass wir nach dem 10. Januar noch keine Lockerung verkünden können."

Erstmals mehr als 1000 Coronavirus-Tote in Deutschland an einem Tag

21.15 Uhr: Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus ist in Deutschland nach den Weihnachtsfeiertagen wieder stark angestiegen. Von Montag auf Dienstag haben die 16 Bundesländer in Summe 17.048 Neuinfektionen gemeldet (Stand: 29.12., 20.45 Uhr), am Tag zuvor waren es 11.620. Die Zahl der Todesfälle hat einen neuen Höhepunkt erreicht: Insgesamt wurden nach Berechnungen von FOCUS Online 1053 neue Todesfälle verzeichnet, fast doppelt so viele wie am Vortag (537). Demnach steht Deutschland nun bei insgesamt 31.587 Todesopfern der Pandemie. Marcel Kusch/dpa Ein Mann spaziert abends über die menschenleere Kö in Düsseldorf

Wieso ist die Zahl der Todesopfer so sprunghaft angestiegen? Die Zahlen legen den Schluss nahe, dass die zuständigen Landes- und Gesundheitsämter am gestrigen Montag viele Fälle nachmeldeten, die sich über die Weihnachtsfeiertage ereignet hatten. An den Feiertagen selbst waren die Zahlen nämlich viel niedriger als in den Tagen zuvor. Nun muss der Rückstand an Meldeverzögerungen erst wieder aufgeholt werden – wodurch aber auch die Zahlen von mehreren zurückliegenden Tagen in den heutigen Dienstag einfließen.

Viele Bundesländer, etwa Niedersachsen, haben für den Dienstag doppelt so viele Neuinfektionen gemeldet wie noch für den Montag. Das markanteste Beispiel ist Thüringen: Dort wurden am Montag nur acht Todesopfer gemeldet, am heutigen Dienstag aber plötzlich 71. Das verzerrt die Zahlenbasis für einzelne Tage.

Der sogenannte R-Wert sinkt weiter stark und liegt nun nur noch bei 0,54 – so niedrig wie noch nie seit seiner ersten Erfassung im März. Das heißt, 100 infizierte Menschen stecken statistisch derzeit 54 weitere an. Am Tag zuvor lag der R-Wert noch bei 0.72. Auch hier ist aber unklar, wie sehr die verzögerten Meldungen der Neuinfektionen den R-Wert beeinflussen. Der Vier-Tages-R-Wert spiegelt nämlich nicht die Lage von gestern wider, sondern die der letzten vier Tage – worin auch noch die Weihnachtstage eingerechnet sind.

Sie finden hier die aktuell gemeldeten Zahlen der Gesundheitsministerien der Länder.

  • Baden-Württemberg: 234.481 (+2812), 4694 Todesfälle (+108)
  • Bayern: 315.320 (+2335), 6443 Todesfälle (+177)
  • Berlin: 95.740 (+1287), 1213 Todesfälle (+41)
  • Brandenburg: 43.203 (+846), 998 Todesfälle (+60)
  • Bremen: 13.423 (+156), 191 Todesfälle (+5)
  • Hamburg: 35.951 (+462), 509 Todesfälle (+11)
  • Hessen: 132.204 (+400), 2582 Todesfälle (+71)
  • Mecklenburg-Vorpommern: 11.639 (+459), 161 Todesfälle (+9)
  • Niedersachsen: 104.262 (+837), 1884 Todesfälle (+80)
  • Nordrhein-Westfalen: 382.998 (+2524), 6226 Todesfälle (+161)
  • Rheinland-Pfalz: 70.725 (727), 1378 Todesfälle (+50)
  • Saarland: 19.848 (+295), 456 Todesfälle (+9)
  • Sachsen: 128.282 (+2309), 2963 Todesfälle (+152)
  • Sachsen-Anhalt: 28.613 (+572), 571 Todesfälle (+31)
  • Schleswig-Holstein: 24.316 (+544), 411 Todesfälle (+17)
  • Thüringen: 39.583 (+483), 907 Todesfälle (+71)

Gesamt (Stand 29.12., 20.45 Uhr): 1.680.588 (+17.048), 31.587 Todesfälle (+1053)

Vortag (Stand 28.12., 20.10 Uhr): 1.663.540 (+11.620), 30.534 Todesfälle (+537)

Quelle zu Infizierten- und Todeszahlen: Landesgesundheits- und Sozialministerien.

Die Zahl der Genesenen liegt laut Robert-Koch-Institut in Deutschland bei rund ca. 1.277.900 (+22.100)

Die Zahl der aktiven Fälle liegt damit bei: 371.101 (Vortag: 377.306)

Aktuell vom RKI gemeldete Reproduktionszahl (Stand: 29.12.): 0,54 (Gestern: 0,71)

Zahl der Intensivbetten laut DIVI-Intensivregister, die von Covid-19-Patienten belegt werden: 5649 (+52)

Zahl der aktuell invasiv beatmeten Covid-19-Patienten: 3071 (+54)

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