BVDVA: 72 Prozent wollen Rx-Boni

Am morgigen Donnerstag startet in Berlin der diesjährige Kongressdes Bundesverbandes Deutscher Versandapotheken (BVDVA). Zur inhaltlichenEinstimmung hat der BVDVA am heutigen Mittwoch eine Pressemitteilungherausgegeben, in der der Verband neue Umfrageergebnisse veröffentlicht:Demnach haben in einer Umfrage 72 Prozent der Befragten angegeben, Rx-Boni zubefürworten. Der Verband fühlt sich dadurch gestärkt und fordert mehrWettbewerb.

Die Bundesregierung bastelt derzeit an einem neuenRx-Boni-Verbot im SGB V und der Bundesgerichtshof hat kürzlich sogar kleinereWerbegaben bei der Rx-Abgabe in Apotheken verboten. Für den Verband derdeutschen Versandapotheken (BVDVA) sieht die politische Welt derzeit nichtallzu gut aus – schließlich fordert der BVDVA seit dem EuGH-Urteil zurRx-Preisbindung, dass die Ungleichbehandlung zwischen den EU-Versendern unddeutschen Apotheken aufgehoben wird – in Form von größeren wirtschaftlichenFreiheiten bei den Abgabepreisen.

Der Verband hat nun aber eine Meinungsumfrage in Auftraggegeben, nach der seine Forderungen auch in der Gesellschaft auf Verständnisstoßen. Das Meinungsforschungsinstitut „EARSandEYES“ hatte im April 2019 imInternet 1.000 erwachsene, in Deutschland lebende Personen zu diesem Thema befragt.Demnach begrüßen 72 Prozent der Befragten Boni, wenn es explizit um verschreibungspflichtigeMedikamente geht.

Und auch den Versandhandel als solches findet ein Großteilder Befragten positiv. Grundsätzlich befürworten ihn 68 Prozent der befragtenDeutschen, rund 80 Prozent denken, dass der Arzneimittelversand diepharmazeutische Versorgung außerhalb der Ballungszentren erleichtert. LautBVDVA-Umfrage gab über die Hälfte der im Internet befragten Personen an, Arzneimittelbereits online zu kaufen. Dazu könnten weitere 16 Prozent der befragtenPersonen kommen, die laut BVDVA „schlicht nicht darauf kamen“, bei einemVersandhändler zu bestellen. Der Versender-Verband zieht daraus den folgendenSchluss: „Die Nutzerzahlen werden sich wohl weiter steigern, wenn sichLieferzeiten verkürzen, die Kundenberatung über Hotlines oder Chats stärkergenutzt wird und sich die Rezepteinreichung durch das E-Rezept vereinfacht.“

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Verbandschef Christian Buse kritisiert in diesemZusammenhang die Pläne des Bundesgesundheitsministeriums. „Mit dem geplantenneuen Gesetz handelt die Politik an den Wünschen der Patienten vorbei, aber siesollen doch eigentlich im Mittelpunkt stehen“, sagt Buse, der dieVersandapotheke „MyCare“ betreibt. Buse weiter: „Der Patient, um dessenGesundheit es eigentlich geht, wird bei diesem Gesetzentwurf ganz aus dem Spielgenommen. Eine Höchstpreisverordnung würde faire Wettbewerbsbedingungen zwischeneuropäischen und deutschen (Versand)Apotheken schaffen. Dabei wäre auch eineflexible Preisgestaltung der Apotheken für Dienstleistungen durchaus ein Hebelin Richtung Qualität und Vergütung.“

Ein weiteres Ergebnis der Umfrage: Jeder zweite Befragte gaban, noch nie etwas vom E-Rezept gehört zu haben. Jedem Dritten ist zumindestder Begriff geläufig, aber lediglich 14 Prozent der in Deutschland lebendenPersonen können erläutern, worum es beim E-Rezept geht. Nach einer „Hintergrunderläuterungin der Umfrage“ würden 57 Prozent das elektronische Rezept dem Papier-Rezeptvorziehen.

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