Die Coronavirus-Pandemie hat Deutschland und die ganze Welt weiterhin fest im Griff. Die Mutationen aus Südafrika und Großbritannien breiten sich auch in Deutschland aus. Gesundheitsminister Spahn will ab März kostenlose Schnelltests für alle Bürger. Alle wichtigen Corona-News finden Sie hier im News-Ticker von FOCUS Online.
Top Coronavirus-News vom 16. Februar
- Bericht: Spahn plant Gratis-Schnelltests für Bürger (10.12 Uhr)
- Industrieverband warnt vor Grenzschließungen: "Gefahr groß, dass Lieferketten abreißen" (06.04 Uhr)
- Schulen, Friseure, Geschäfte: Hier sehen Sie, welche Regeln nun in Ihrem Bundesland gelten
Corona-News im Überblick:
- Live-Karte zum Coronavirus und Radar mit Zahlen und Fakten
- News, Service und Ideen zur Pandemie finden Sie in unserem Überblick
Coronavirus-Infektion bei NRW-Innenminister Reul: Britische Mutation festgestellt
17.22 Uhr: Der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul (CDU) hat sich mit der besonders ansteckenden britischen Variante des Corona-Virus infiziert. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Regierungskreisen. Der "Kölner Stadt-Anzeiger" hatte zuvor berichtet, dass Reul an einer mutierten Form des Virus erkrankt sei.
Ein sogenannter PCR-Test hatte am Dienstag die Corona-Infektion Reuls bestätigt. Am Montag hatte bereits ein Schnelltest angeschlagen. Wie ein Ministeriumssprecher am Dienstag sagte, hat Reul nur "leichte Erkältungssymptome". Er befinde sich weiter in Quarantäne und führe seine Amtsgeschäfte von zu Hause aus. dpa/Henning Kaiser/dpa Herbert Reul (CDU, M), Innenminister von Nordrhein-Westfalen, schaut in die Kamera.
Neben Reul befinden sich auch Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) und Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) in Quarantäne. Reker hat nach Angaben der Stadt inzwischen das negative Ergebnis eines PCR-Tests bekommen. Dennoch bleibe sie in Quarantäne, da sie mit einem Menschen Kontakt gehabt habe, der mit "einer Virusvariante" infiziert sei. Den Namen Reul nannte die Stadt in ihrer Mitteilung nicht. Reker hatte gemeinsam mit dem Minister am Donnerstag an einem Pressetermin bei der Kölner Feuerwehr teilgenommen.
Ein Sprecher des NRW-Gesundheitsministeriums sagte am späten Dienstagnachmittag, dass auch Minister Laumann einen PCR-Test gemacht habe. Das Ergebnis stehe noch aus. Laumann habe keine Infektionssymptome und befinde sich weiter in Quarantäne.
Sachsen erweitert Einreisemöglichkeit für Berufspendler
15.57 Uhr: Sachsen erweitert die Einreisemöglichkeiten für Berufspendler aus Tschechien. Über eine entsprechende Änderung der Quarantäneverordnung informierte Sozialministerin Petra Köpping (SPD) am Dienstag in Dresden. Während bislang Pendler in den Bereichen Medizin und Pflege sowie Nutztierhaltung und Güterverkehr trotz verschärfter Kontrollen einreisen konnten, betrifft das nun auch andere Branchen. Die Regelung soll bereits ab Mittwoch gelten.
Bedingung ist ein negativer Corona-Test bei Einreise, eine tägliche Testung und eine amtliche Bescheinigung, die von den Landkreisen und kreisfreien Städten ausgestellt wird. Von der Quarantänepflicht sind auch Menschen befreit, die aus humanitären Gründen nach Sachsen einreisen – das betrifft etwa Verwandte ersten Grades bei einem Todesfall. Aus Angst vor der britischen Corona-Variante hatte die Bundesregierung Tschechien zum Virusvariantengebiet erklärt und seit Sonntag stationäre Grenzkontrollen eingeführt.
Bürgermeister in bayerischem Grenzort mahnt Lösung für Schüler an
15.44 Uhr: Nach dem Start strikter Grenzkontrollen zwischen Deutschland und Österreich hat der Bürgermeister im oberbayerischen Grenzort Kiefersfelden, Hajo Gruber, eine Lösung für Schüler angemahnt. Von mehreren Schülern sei ihm bekannt, dass sie nicht mehr zum Unterricht an ihre Schule ins österreichische Kufstein dürften, sagte Gruber am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. "Das ein wirkliches Problem, vor allem wenn die Schülerinnen und Schüler in der Abschlussklasse sind." Dort gebe es Präsenzunterricht – das bedeute für die deutschen Jugendlichen einen erheblichen Wettbewerbsnachteil.
Etwa ein Dutzend Mitarbeiter der Gemeinde Kiefersfelden, die jenseits der Grenze wohnten, hätten hingegen zur Arbeit kommen können, wenngleich mit einem gewissen bürokratischen Aufwand. Er unterstütze die Einschränkungen zur Eindämmung der Pandemie und der südafrikanischen Virus-Mutation vollkommen, soweit sie den nicht notwendigen Ausflugs- und Einkaufsverkehr beträfen, betonte Gruber. Zu den österreichischen Nachbarn gebe es ein sehr gutes Verhältnis. "Wir hier in der Region leben wirklich gut und freundschaftlich zusammen. Es ist wichtig, dass das nicht beschädigt wird. Die Region ist zusammengewachsen – und das soll auch so bleiben."
dpa/Matthias Balk/dpa Bundespolizisten kontrollieren die Dokumente von aus Österreich kommenden Autofahrern an der Autobahn A93 bei Kiefersfelden in Richtung Deutschland.
Britische Coronavirus-Variante in Hamm – Jetzt 80 Menschen unter Quarantäne
15.26 Uhr: Nach dem Nachweis der britischen Variante des Coronavirus bei einem Bauarbeiter stehen 80 Bewohner im nordrhein-westfälischen Hamm unter Quarantäne. Nach Angaben der Stadt war am Montag ein bulgarischer Montage-Arbeiter positiv auf die ansteckendere Virusmutation mit der Bezeichnung B.1.1.7 getestet worden und befindet sich mit seiner Ehefrau und einer weiteren Familie seitdem in häuslicher Isolation. dpa/Bernd Thissen/dpa Der Nachweis der britischen Mutation des Coronavirus hat in Hamm zu einem Großeinsatz der Polizei geführt.
Die vier Mehrfamilienhäuser an vier verschiedenen Standorten der Stadt sind vorerst abgeriegelt. Vier mobile Testteams waren auch am Dienstag unterwegs, um möglichst bei allen infrage kommenden Bewohnern und Kontaktpersonen PCR-Testungen vorzunehmen, die dann auf die britische Variante untersucht werden sollen.
Einsatzleiter Detlef Burrichter berichtete, am Montag seien bis zur Nacht bereits 79 PCR-Tests durchgeführt worden. Mit einem besonderen Analyse-Verfahren (Sequenzierung) werde nun untersucht, ob weitere Fälle der englischen Virus-Variante nachgewiesen werden können.
Der bereits an Covid-19 erkrankte Montage-Arbeiter und dessen Ehefrau sowie eine weitere ebenfalls erkrankte Familie im selben Wohnhaus seien in unterschiedlichen Wohnungen bereits isoliert worden, sagte Burrichter. Zunächst hieß es, bis zu 140 Menschen der bulgarischen Community könnten derzeit in den vier betreffenden Wohnhäusern leben. Es seien aber nur 80 Personen angetroffen worden. Bei den übrigen dort Gemeldeten geht die Stadt davon aus, dass sie sich derzeit im Ausland aufhalten.
Durchsuchung bei zwei Ärzten wegen Attesten für Maskenverweigerer
15.10 Uhr: Polizei und Staatsanwaltschaft haben Praxis- und Wohnräume von zwei Hamburger Ärzten durchsucht, die falsche Atteste für Maskenverweigerer ausgestellt haben sollen. Die Mediziner im Alter von 56 und 76 Jahren stehen im Verdacht, in mehreren Fällen gegen Paragraf 278 des Strafgesetzbuches verstoßen zu haben, wie ein Sprecher der Polizei am Dienstag sagte. Dieser stellt das Ausstellen unrichtiger Gesundheitszeugnisse unter Strafe. Die Staatsanwaltschaft habe die Beschlüsse beim Amtsgericht Hamburg erwirkt, die Durchsuchung fand am Dienstag statt.
Wer aus gesundheitlichen Gründen keinen medizinischen Mund-Nasenschutz tragen kann, kann mit einem ärztlichen Attest davon befreit werden. Vor beiden Praxen versammelten sich am Dienstagvormittag einige Menschen und demonstrierten ihre Solidarität mit den Ärzten.
Coronavirus-Ausbruch in Osnabrücker Eisfabrik: Nun schon mehr als 200 Beschäftigte infiziert
14.49 Uhr: In einer Eiscremefabrik in Osnabrück ist es zu einem großen Corona-Ausbruch gekommen. Von insgesamt rund 600 Beschäftigten seien 210 positiv getestet worden, teilte am Dienstag ein Sprecher der Stadt mit. Seit dem Wochenende sei die Fabrik geschlossen, eine Spezialfirma habe das Unternehmen desinfiziert. Alle Beschäftigten einschließlich der Geschäftsführung seien in Quarantäne. Mindestens zwei Menschen haben sich demzufolge mit der britischen Mutante B.1.1.7 infiziert. dpa Blick auf die Eisfabrik von Froneri. In dem Werk ist es zu einem größeren Corona-Ausbruch gekommen. Das Werk sei geschlossen worden.
Das Gesundheitsamt habe die Kontaktnachverfolgung aufgenommen, sagte der Sprecher. Wie und warum es zum Ausbruch gekommen sei, stand zunächst nicht fest. Das müsse nun ermittelt werden. Nach Angaben des Betreibers Froneri handelt es sich beim Standort Osnabrück um eines der größten Eiscremewerke Europas.
Nordrhein-Westfalen: Ab 22. Februar Kindertagesbetreuung für alle
13.31 Uhr: Ab dem 22. Februar können alle Kinder in Nordrhein-Westfalen wieder in die Kitas und die Tagespflege kommen. Das kündigte NRW-Familienminister Joachim Stamp (FDP) am Dienstag in Düsseldorf an. Allerdings bleibt es zunächst bei einem landesweit pauschal um zehn Wochenstunden gekürzten Betreuungsangebot und bei festen Gruppen.
Wenn die Corona-Neuinfektionszahlen weiter sinken, dürften Kita-Leitungen und Träger voraussichtlich ab dem 8. März selbst entscheiden, ob sie die Kinder wieder im vollen Umfang betreuen. Wo das für den Infektionsschutz vor Ort weiter nötig sei, dürften Einrichtungen den Betreuungsumfang dann weiterhin um maximal zehn Wochenstunden kürzen. Diese Regelung soll zunächst bis Ostern gelten. Normalen Regelbetrieb könne es erst wieder geben, wenn ausreichend Corona-Selbsttests für jedermann zur Verfügung stünden, die Beschäftigten geimpft und die Neuinfektionszahlen ganz niedrig seien, erklärte Stamp.
In den vergangenen Wochen waren zwar die Kitas in NRW geöffnet. Der Minister hatte aber einen Appell an die Eltern gerichtet, ihre Kinder möglichst zu Hause betreuen. Diese Regelung gilt noch bis zum Sonntag.
Sie finden hier die aktuell gemeldeten Zahlen der Gesundheitsministerien der Länder.
- Baden-Württemberg 306.322 (+1372)*, 7780 Todesfälle (+90)*
- Bayern 421.316 (+819), 11.685 Todesfälle (+12)
- Berlin 124.986 (+196), 2620 Todesfälle (+11)
- Brandenburg 73.235 (+153), 2791 Todesfälle (+5)**
- Bremen 17.003 (+28), 315 Todesfälle (+3)
- Hamburg 49.178 (+187), 1196 Todesfälle (+0)
- Hessen 180.703 (+259), 5460 Todesfälle (+12)
- Mecklenburg-Vorpommern 22.394 (+56), 645 Todesfälle (+11)
- Niedersachsen 154.033 (+556), 3841 Todesfälle (+5)
- Nordrhein-Westfalen 510.510 (+1030), 12.118 Todesfälle (+22)
- Rheinland-Pfalz 98.111 (+259), 2905 Todesfälle (+28)
- Saarland 27.645 (+38), 834 Todesfälle (+10)
- Sachsen 187.762 (+216), 7173 Todesfälle (+50)
- Sachsen-Anhalt 56.949 (+167), 2164 Todesfälle (+29)
- Schleswig-Holstein 39.781 (+128), 1157 Todesfälle (+24)
- Thüringen 70.952 (+197), 2588 Todesfälle (+12)
Vortag Stand (14.02.2021, 20.15 Uhr): 2.335.219 (+4761), 64.948 Todesfälle (+152)
Gesamt Stand (15.02.2021, 20.47 Uhr): 2.340.880 (+5661), 65.272 Todesfälle (+324)
*Anmerkung: In Baden-Württemberg wurden die Zahlen für das komplette Wochenende nachgemeldet, die Differenz in Klammern ist entsprechend höher (innerhalb von 24 Stunden in Baden-Württemberg: +222 bestätigte Corona-Infektionen und +54 Todesfälle). Entsprechend wurden deutschlandweit innerhalb der letzten 24 Stunden 4511 neue Corona-Infektionen und 288 Todesfälle gemeldet.
**Brandenburg: 5 der 14 Landkreise meldeten keine neuen Infektionen an das Gesundheitsministerium
Quelle zu Infizierten- und Todeszahlen: Landesgesundheits- und Sozialministerien
Die Zahl der Genesenen liegt laut Robert-Koch-Institut in Deutschland bei ca. 2.128.800 (+9.700). Die Zahl der aktiven Fälle liegt somit bei etwa 212.080.
Aktuell vom RKI gemeldete Reproduktionszahl (7-Tage-R-Wert): 0,86 (Vortag: 0,88)
Zahl der Intensivbetten laut DIVI-Intensivregister, die von Covid-19-Patienten belegt werden: 3439 (Vergleich zum Vortag: +17)
Zahl der aktuell invasiv beatmeten Covid-19-Patienten: 1934 28 (Vergleich zum Vortag: +6)
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