Einige Bundesländer haben im Zuge der Corona-Impfkampagne bereits die Priorisierungsgruppe 3 geöffnet und laden auch nicht testendes Apothekenpersonal zur Immunisierung gegen SARS-CoV-2 ein. Anfang Mai sollten alle Länder diesen Schritt gegangen sein, hofft man im Bundesgesundheitsministerium. Wie aus einem aktuellen Bericht zum Stand der Corona-Schutzimpfungen hervorgeht, könnte die Priorisierung spätestens im Juni komplett fallen. Zudem legt das BMG die Gründe dar, weshalb Privatärzte aktuell noch nicht in die Impfkampagne einbezogen werden.
Das Thema Priorisierung bei der Impfkampagne gegen COVID-19 hatte unter den Apothekenmitarbeitenden für viel Unmut gesorgt. Denn die Corona-Impfverordnung stuft Apothekenpersonal in ihrer derzeit gültigen Fassung lediglich auf Platz 3 im Prioritäten-Ranking ein. Immerhin: Wer Menschen auf SARS-CoV-2 testet, rückt auf in Prio-Gruppe 2.
Mehr zum Thema
Impf-Priorisierung
Wie sieht die Rechtslage für testendes Apothekenpersonal aus?
Das Personal von Test-Apotheken dürfte inzwischen weitgehend durchgeimpft sein. Nach einer Prognose des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) könnten schon bald auch alle anderen Mitarbeitenden in den Offizinen dran sein: „Angesichts der Fortschritte der Impfkampagne sind die ersten Bundesländer dazu übergegangen, auch den Personen der Priorisierungsgruppe 3 (Personen mit erhöhter Priorität) ein Impfangebot zu machen und die Terminvergabe zu öffnen“, schreibt das Ministerium in einem Bericht zum Stand der Corona-Schutzimpfungen, den es heute anlässlich des Impfgipfels vorlegen will. Bereits Anfang Mai sollten demnach „alle Bundesländer diesen Schritt gegangen sein“, heißt es weiter.
Abhängig vom weiteren Verlauf der Impfkampagne und den noch ausstehenden Lieferzusagen von AstraZeneca und Johnson & Johnson könnte zudem spätestens im Juni die Priorisierung fallen, prognostiziert das BMG. Dann werde es möglich sein, die Impfkampagne für alle Impfwilligen zu öffnen. „Gleichwohl werden angesichts der zu erwartenden Liefermengen nicht alle Impfwilligen bereits im Juni geimpft werden können, die Impfkampagne wird sich wie geplant in den Sommer erstrecken.“
Mehr als 65.000 Niedergelassene beteiligen sich an Impfkampagne
Darüber hinaus werden seit der zweiten Aprilwoche „in einem eingespielten planerischem und logistischen Ablauf zwischen Bund, pharmazeutischem Großhandel, Apotheken und niedergelassenen Ärzten“ wöchentlich mindestens eine Million Dosen an die Arztpraxen geliefert und dort innerhalb der Woche verimpft. Mittlerweile beteiligen sich nach Angaben des BMG mehr als 65.000 Ärzt:innen an der Impfkampagne.
Nicht dabei sind derzeit die Privatärzt:innen – und das hat seine Gründe, erläutert das BMG. „Zum einen muss ein Register oder ein vergleichbares Verfahren zu Authentifizierung von Privatarztpraxen entwickelt werden. Denn bei weitem nicht jeder Inhaber eines Arztausweises ist tatsächlich Betreiber einer Praxis. Zudem ist es in dieser Phase der Pandemie für das Impfquoten-Monitoring erforderlich, dass erfolgte Impfungen auch zeitnah in die Impfstatistik des Bundes einfließen können, dazu ist eine entsprechende Anbindung der Privatpraxen erforderlich. Zu beiden grundlegenden Themen ist das Bundesministerium für Gesundheit in konstruktiven Gesprächen mit den Verbänden der Privatärzte und der Bundesärztekammer.“
Quelle: Den ganzen Artikel lesen