Apothekenschließung beschäftigt Ministerium und Kammer

Im brandenburgischen Niemegk mussteAnfang Mai die einzige Apotheke des Ortes schließen. Nach einer praktikablenLösung für die Bürger wird nun gesucht. Eine Rezeptsammelstelle wurdebeantragt, aber bisher von der Landesapothekerkammer Brandenburg abgelehnt.Widerspruch dagegen ist eingelegt. Bis zum Gesundheitsministerium Brandenburgsist der Niemegker Fall inzwischen vorgedrungen. DAZ.online hat bei den Beteiligtennachgefragt.

Apotheken inländlichen Bereichen haben es überall in Deutschland schwer, Personal oder imFalle eines geplanten Inhaberwechsels Nachfolger zu finden. Vergleichbaresmusste auch die einzige Apotheke der kleinen Stadt Niemegk, im Süden desLandkreises Potsdam-Mittelmark in Brandenburg gelegen, erleben. Die Inhaberinder Robert-Koch-Apotheke habe über längere Zeit erfolglos nach einem Nachfolgergesucht. Letztlich habe sie die Apotheke zum 1. Mai schließen müssen, erläutertThomas Hemmerling, Amtsdirektor von Niemegk, auf Nachfragen von DAZ.online.

KeineApotheke – Folgen für Niemegker Bürger

DieRobert-Koch-Apotheke sei eine Traditionsapotheke gewesen, gefühlt habe es sie„schon seit Menschengedenken“ gegeben, so Hemmerling. Ausdrücken möchte derVerwaltungschef des Amtes Niemegk die Verbundenheit mit der angestammtenApotheke. Anfang Mai sei es leider zur der Schließung der Apotheke gekommen –nach vier Jahren erfolgloser Suche nach einem Nachfolger.

Die Folgenseien für die Niemegker deutlich spürbar. „Es war natürlich für die Patientenimmer eine sehr gute Lösung, dass vor Ort in Niemegk eine Apotheke da war, wosie dann nach dem Arztbesuch mit ihrem Rezept hingehen konnten. Mit derSchließung der Apotheke ist diese Möglichkeit nun entfallen. Es ist tatsächlichvorgefallen, dass die Leute nach dem Arztbesuch vor den geschlossenen Türen derApotheke standen und mit einem Mal gar nicht wussten, was sie nun machensollten“, erläutert Hemmerling die schwierige Situation.

Rezeptsammelstelle– Antrag an LAK Brandenburg gestellt

Bereits imApril sei bei der Landesapothekerkammer Brandenburg ein Antrag auf Erteilungder Erlaubnis einer Rezeptsammelstelle fürNiemegk gestellt worden. Antragstellerin ist Antje Aepler, Inhaberin derFläming-Apotheke aus Straach, Ortsteil der Lutherstadt-Wittenberg(Sachsen-Anhalt). Niemegk sei ungefähr 16 Kilometer von Straach entfernt, dasentspräche einer Viertelstunde Fahrzeit, so Aepler erläuternd. Sie habe zudem bereitsErfahrung mit einer Rezeptsammelstelle, die sie im benachbarten Cobbelsdorfbetreibe.

„Dass die Apotheke geschlossen wird, habe ich Anfang April erfahren.Mich haben verschiedene Bewohner des Bereiches angesprochen, ob ich dort eineApotheke aufmachen könnte. Das ist so einfach nicht. Das hat mit dem fehlendenPersonal zu tun, das man hier im ländlichen Bereich nicht bekommt. Dann bin ichauf die Idee gekommen, um die Bevölkerung wenigstens abgespeckt versorgen zukönnen, dort eine Rezeptsammelstelle zu beantragen“, berichtet die StraacherApothekerin.

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