Eine gesicherte Versorgung mit Blutpräparaten gehört zu den grundlegenden medzinischen Vorsorgemaßnahmen im Gesundheitswesen.
Bluttransfusionen können überlebenswichtig sein – beispielsweise bei Unfällen oder Operationen, aber auch zur Forschung. Täglich werden dadurch in Deutschland 14.000 Blutspenden benötigt.
Diese wichtigen Reserven sind jedoch nur sichergestellt, wenn sich genügend Personen zur Spende bereit erklären.
Blut- und Plasmaspenden retten Leben
Der jährliche Weltblutspendetag am 14. Juni soll die Menschen genau daran erinnern und motivieren, selbst regelmäßig Blut und Plasma zu spenden.
Auch dieses Jahr ruft die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) deshalb zusammen mit Blutspendeeinrichtungen unter dem Motto „Sicheres Blut rettet Leben“ bundesweit zu Spenden auf.
Vor allem in Zeiten der Corona-Pandemie und der damit verbundenen Sorge vor möglichen Infektionen, haben Blutspenden noch mehr an Bedeutung gewonnen.
Weniger Spender während Corona-Pandemie
Denn aus Angst vor einer Ansteckung und den damit zurückgehenden Spenderzahlen, kann die Versorgung mit Blutkomponenten gefährdet sein.
Zudem sind weniger Spendentermine möglich, da viele Einrichtungen in denen diese normalerweise stattfinden, nach wie vor geschlossen.
Die BZgA gibt auf ihrer Website zudem zu bedenken, dass aktuell zwar die Versorgung mit Plasmaprodukten aufgrund ihrer langen Haltbarkeit gewährleistet sei.
Allerdings sei “auch hier mittelfristig mit Versorgungsengpässen zu rechnen, wenn nicht weiter Plasma gespendet wird.”
Es kann wie gewohnt gespendet werden
Generell gilt: Wer zuvor schon Blut gespendet hat und noch immer die Grundkriterien zur Spende erfüllt, kann sich ohne Bedenken freiwillig melden.
“Die Kriterien für eine Blut- oder Plasmaspende haben sich nicht geändert”, betont die BZgA in einer Pressemitteilung.
Jede Spendenwillige Person ohne Krankheitssymptome könne demnach wie gewohnt bei Erfüllung der Voraussetzung sowohl Blut als auch Plasma spenden.
Corona: Keine erhöhte Infektionsgefahr bei Blutspenden
Wer nun gerne Spenden möchte, sollte sich von der Angst vor einer Ansteckung nicht von dem Vorhaben abbringen lassen.
“Es ist grundsätzlich nicht von einer erhöhten Infektionsgefahr mit dem Coronavirus bei Spendenterminen auszugehen”, entwarnt die BZgA.
Bei den Einrichtungen würden die Blutspendedienste strikt auf die Empfehlungen des Robert Koch-Instituts (RKI) zu den “allgemeinen Prinzipien der Risikoeinschätzung und Handlungsempfehlung für Veranstaltungen” achten.
Zusätzlich treffen die Blutspendendienste mit den Gesundheitsbehörden vor Ort noch weitere Abstimmungen zum genauen Ablauf des Spendentermins.
Wann darf nicht gespendet werden?
Um alle Personen zu schützen und die Qualität der Spenden zu sichern, müssen bei jeder Spende die Auswahlkriterien der sogenannten Hämotherapierichtlinien beachtet werden.
Das bedeutet: Personen mit Anzeichen eines Infekts oder einer erhöhter Körpertemperatur sind nicht zur Spende zugelassen.
Zudem empfiehlt das Paul-Ehrlich Institut eine vorsorgliche Rückstellung für spezielle Spenden:
- Vier Wochen für Personen, die Kontakt zu einem mit Sars-CoV-2-Patienten hatten
- Acht Wochen für Personen, die selbst mit dem Coronavirus infiziert waren
Blutprodukte sind nach wie vor sicher
Personen, die befürchten, sich über eine Bluttransfusion mit dem Coronavirus anzustecken, können sich ebenfalls beruhigen.
Denn bisher gebe es laut der BZgA keine Berichte, dass bei Infizierten, die keine Symptome aufzeigen, das Virus im Blut vorkommt.
Auch gebe es keine Berichte von durch Bluttranfusionen aufgelösten Infektionen mit Sars-CoV-2.
Bei anderen Erregern respiratorischer Infektionen, wie der Influenza, gab es in der Vergangenheit ebenfalls keine Hinweise auf eine durch die Transfusion ausgelöste Infektion.
Blutspende als Zeichen der Solidarität
“Um die Blut- und Plasmaversorgung auch während der Pandemie und bei wieder zunehmender Reisetätigkeit sicherzustellen, ist das Engagement aller, die dazu in der Lage sind, erforderlich”, betont die Leiterin der BZgA, Prof. Dr. med. Heidrun Thaiss.
“Deshalb: Setzen Sie ein Zeichen der Solidarität und spenden Sie Blut und Plasma – und vor allem spenden Sie regelmäßig!
Dennoch gilt: Wer Blut spenden möchte, sollte aufgrund der aktuellen Maßnahmen zur Sicherheit bei einer Blutspende vorher in jedem Fall mit dem Blutspendedienst Kontakt aufnehmen und einen individuellen Spendetermin abstimmen.
Veranstaltungen zum Weltblutspendetag 2020
Rund um den Weltblutspendetag gibt es auch dieses Jahr einige Veranstaltungen, an denen Freiwillige spenden können.
- 15.06.2020, 07:30 – 19:00 Uhr Blutspendezentrale des Südharz Klinikum Nordhausen gGmbH Blutspendezentrale (Ebene 3), Dr.-Robert-Koch-Str. 39, 99734 Nordhausen
- 15.–19.06.2020 Blutspendedienst Universitätsmedizin Göttingen, Abteilung Transfusionsmedizin Blutspende am Campus, Weender Landstr. 1, 37073 Göttingen
- 25.05.–21.06.2020 Blutspendedienst im Universitätsklinikum Bonn Venusberg-Campus 1, 53127 Bonn
Quelle
- BZgA (2020): Infos zur Blut- und Plasmaspende, abgerufen am 10.06.2020 http://www.blutspenden.de
Cornelia Bertram
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