Nun hat auch die Landesapothekerkammer Hessen bis Ende April alle Präsenzveranstaltungen abgesagt. Zugleich bittet Kammerpräsidentin Ursula Funke Patienten im Krankheitsfall lieber Angehörige oder Nachbarn in die Apotheke zu schicken, statt selbst zu kommen. Zudem könnten sich Erkrankte telefonisch nach einem Botendienst erkundigen.
Corona hat die Welt im Griff. Täglich steigen die Zahlen der Neuinfektionen und der Todesfälle. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist der Höhepunkt der Virusinfektion längst nicht erreicht. Veranstaltungen wurden deshalb in den vergangenen Wochen reihenweise abgesagt, nicht zuletzt solche, bei denen im Gesundheitswesen Tätige zusammenkommen sollten. Mittlerweile sind in den meisten Bundesländern ohnehin weitgehende Veranstaltungsverbote beschlossen. Auch in Hessen sind sowohl öffentliche wie auch private Veranstaltungen mit mehr als 100 Teilnehmern verboten.
Die Landesapothekerkammer Hessen hat im März bereits ihre Zentrale Fortbildungsveranstaltung in Gießen abgesagt. Am heutigen Montag erklärt nun Kammerpräsidentin Ursula Funke, dass der Kammervorstand entschieden hat, bis Ende April sämtliche Präsenzveranstaltungen abzusagen. Ausschlaggebend für diese Entscheidung sei gewesen, dass die WHO am 11. März 2020 den Pandemiefall für COVID-19 ausgerufen hat.
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Weiter heißt es dazu in einer Pressemitteilung der Kammer, dass die öffentlichen Apotheken in Zeiten von Pandemien eine tragende Säule des Gesundheitssystems seien. Aufgrund dieser Verantwortung sähen es die Apotheker in Hessen als ihre Pflicht an, das Möglichste zu tun, um weitere Ansteckungen zu vermeiden. Laut Funke hat sich der Vorstand die Entscheidung nicht leicht gemacht. Es dürfe jedoch nicht riskiert werden, dass sich Apotheker auf Apotheker-internen Veranstaltungen infizieren.
Kräfte bündeln
Funke betonte weiter, dass die nächsten Monate alle Heilberufler in Hessen vor große Herausforderungen stellen werden. „Wir müssen unsere Kräfte bündeln und immer wieder Entscheidungen treffen, damit sich das Corona-Virus möglichst langsam verbreitet“, so die Kammerpräsidentin. Alle Bürgerinnen und Bürger könnten dabei mithelfen, indem sie die Empfehlungen der Behörden ernst nehmen, insbesondere auf Menschenansammlungen verzichten, soziale Kontakte einschränken und Hygieneregeln einhalten wie z. B. regelmäßiges und sorgfältiges Händewaschen und das Abstandhalten von anderen Personen beim Niesen und Husten.
Funke abschließend: „Im Krankheitsfall bitten wir die Patienten, nach Möglichkeit nicht persönlich in die Apotheke zu kommen, sondern Angehörige oder Nachbarn zu schicken. Telefonisch können sich die Patienten in der Apotheke vor Ort auch nach einem Botendienst erkundigen“.
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