Bei dem Notfallmedikament Emerade kommt es in sehr seltenen Fällen zu einer Blockade beim Entleeren des Pens. Das teilte die Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK) im Juni 2018 mittels AMK-PHAGRO-Schnellinformation mit. Seitdem müssen Allergiker zwingend zwei Adrenalin-Pens mit sich führen. Maßnahmen zur Behebung der damaligen Mängel seien nun umgesetzt, das geht aus einer aktuellen AMK-Meldung hervor. Doch es scheint weiterhin Probleme zu geben.
Adrenalin-Pens bescheren den Apotheken immer wieder Probleme. Vor allem der Sommer 2018 war von Engpässen geprägt. Zudem war im Juni 2018 in einem Rote-Hand-Brief bezüglich des Emerade®-Fertigpens darauf hingewiesen worden, dass aufgrund der nicht auszuschließenden Möglichkeit einer Blockade beim Auslösen das Mitführen von zwei Emerade®-Fertigpens ab sofort „zwingend erforderlich“ sei. Im April 2017 hatte auch Meda/Pfizer einzelne Chargen seiner Fastjekt®-Adrenalin-Injektoren zurückgerufen. Es hatte Auffälligkeiten bei der Aktivierung gegeben – allerdings nicht in Deutschland, hieß es damals. Bereits 2012 war der (laut Lauer-Taxe) nicht mehr im Handel befindliche Anapen® zurückgerufen worden.
Nun gibt es bei Emerade eine „neu aufgetretene Problematik im Zusammenhang mit der Aktivierung von Emerade® 150/300/500 Mikrogramm Injektionslösung in einem Fertigpen“. Das geht aus einer aktuellen AMK-Meldung des Mitvertreibers von Emerade® hervor, der Dr. Gerhard Mann Chem.-pharm. Fabrik GmbH. In Kürze soll ein aktualisierter Rote-Hand-Brief mit neuen Handlungsanweisungen veröffentlicht werden.
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Zunächst handelt es sich aber bei der Veröffentlichung über die Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK) vor allem um einen umfassenden Chargenrückruf: Maßnahmen zur Mangelbehebung – bezüglich der im Rote-Hand-Brief vom 25. Juni 2018 beschriebenen, nicht auszuschließenden Möglichkeit des Auftretens einer Blockade bei Verwendung von Emerade® 150/300/500 Mikrogramm – seien nun umgesetzt worden.
„Aus diesem Grund ruft die Firma alle vor dieser Umsetzung produzierten genannten Chargen von Emerade® (Epinephrin) 150 Mikrogramm, 1 und 2 Stück, Injektionslösung in einem Fertigpen (PZN 10544267 und 10552611), Emerade® 300 Mikrogramm, 1 und 2 Stück, Injektionslösung in einem Fertigpen (PZN 10544304 und 10552634), und Emerade® 500 Mikrogramm, 1 und 2 Stück, Injektionslösung in einem Fertigpen (PZN 10544333 und 10552640), aus dem Markt zurück.“ Weitere Chargen seien von diesem Rückruf nicht betroffen.
Die AMK werde darüber informieren, sobald der aktualisierte Rote-Hand-Brief zur neu aufgetretenen Problematik im Zusammenhang mit der Aktivierung veröffentlicht wurde.
Hier geht es zu den betroffenen Chargen.
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