Während die Zahl der Abgeordneten im neuen Bundestag von 709 auf 735 steigt, schrumpft die Fraktion der Linken von 69 auf 39 Mandatsträger:innen. Die aus der vergangenen Legislaturperiode bekannten Gesundheitspolitiker:innen sind nicht unter ihnen. Damit wird aller Voraussicht nach Kathrin Vogler wieder in diesen Politikbereich zurückkehren. Sie werde sich in der neuen Fraktion um einen Sitz im Gesundheitsausschuss bewerben, sagte sie der DAZ.
Die Linken mussten bei der Bundestagswahl mächtig Federn lassen – lediglich 4,9 Prozent der Wähler:innen setzten bei ihnen das Kreuz für die Zweitstimme. Dass sie überhaupt im nächsten Bundestag vertreten sein werden, verdanken sie der Tatsache, dass sie drei Direktmandate für sich gewinnen konnten und damit die Grundmandatsklausel für sie greift. In Berlin erhielten Gregor Gysi und Gesine Lötzsch die meisten Erststimmen, in Leipzig Sören Pellmann – sie sicherten der Linken also den Einzug ins Parlament.
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Schon vor der Wahl war klar, dass die aus der vergangenen Legislaturperiode bekannten Gesundheitspolitiker:innen der Linken aus unterschiedlichen Gründen im neuen Bundestag nicht mehr dabei sein werden. Daher stellte sich die Frage, ob möglicherweise Kathrin Vogler in diesen Politikbereich zurückkehren wird. Mit Platz fünf auf der NRW-Landesliste der Linken standen ihre Chancen für den Wiedereinzug ins Parlament gut – und tatsächlich hat sie es geschafft, trotz der Verluste ihrer Partei.
Auf der Seite der Apotheke vor Ort
Vogler dürfte den meisten Apotheker:innen noch bestens bekannt sein: Sie ist bereits seit 2009 Mitglied des Deutschen Bundestags. Gleich in ihrer ersten Amtszeit war Vogler Mitglied im Gesundheitsausschuss und dessen stellvertretende Vorsitzende. In der folgenden Legislaturperiode war sie ebenfalls ordentliches Mitglied im Ausschuss für Gesundheit und zeitweise auch gesundheitspolitische Sprecherin ihrer Fraktion. In dieser Zeit brannte sich Kathrin Vogler immer wieder mit ihren klaren apothekenpolitischen Positionen ein. So war sie nicht erst nach dem Urteil des Europäischen Gerichtshofs vom 19. Oktober 2016 eine standhafte Fürsprecherin für das Rx-Versandverbot und eine Kritikerin kapitalgetriebener Arzneimittelversender. Sie forderte die Abschaffung von Rabattverträgen und unterstrich immer wieder die Beratungskompetenz der Apotheken. Vogler fehlte auch auf keinem Deutschen Apothekertag.
Nach der Wahl 2017 verabschiedete sie sich allerdings aus der Gesundheitspolitik – und wandte sich der ihr schon lange am Herzen liegenden Friedens- und Außenpolitik zu. Doch wie sieht es jetzt aus, da ihre Fraktion ihre bisherigen Gesundheitspolitiker:innen verloren hat? „Ich werde mich in der neuen Fraktion um einen Sitz im Gesundheitsausschuss bewerben. Ich möchte mit meiner langjährigen Expertise dafür sorgen, dass die Gesundheitspolitik der Linken in den kommenden vier Jahren kompetent und wahrnehmbar bleibt“, sagte sie auf Nachfrage der DAZ. Wir werden in den kommenden vier Jahren also wieder mehr von Frau Vogler hören.
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