HPV: Impfung kann vor Krebserkrankungen schützen
In Deutschland erkranken jedes Jahr Tausende Menschen an Krebs, der durch Humane Papillomviren (HPV) bedingt ist. Diese Viren sind nicht nur die Hauptursache für Gebärmutterhalskrebs, sie können auch weitere Krebsarten auslösen, wie zum Beispiel Hals-Rachen-Tumore und Anal- oder Peniskarzinome. Eine Impfung in jungen Jahren senkt das Risiko für HPV-bedingte Krebsarten deutlich.
Humane Papillomviren (HPV) sind Krankheitserreger, die Entzündungen und Hautveränderungen wie (harmlose) Warzen hervorrufen können. Manche Virustypen erhöhen aber auch das Risiko für bestimmte Tumore, vor allem Gebärmutterhalskrebs. Eine Impfung kann vor späteren Krebserkrankungen schützen.
Wichtige Chance zur Krebsprävention nutzen
Die Impfung gegen humane Papillomviren (HPV) schützt nicht nur vor den Viren selbst, sondern auch vor Krebserkrankungen, die als Folge der Infektion auftreten können,.
Trotzdem erhalten in Deutschland noch viel zu wenig Kinder und Jugendliche die schützende Injektion, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung der Deutschen Krebshilfe und des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ).
Zum HPV Awareness Day am 4. März appellieren die Fachleute daher an alle Eltern, diese wichtige Chance zur Krebsprävention nicht ungenutzt verstreichen zu lassen.
Weit von flächendeckendem Schutz entfernt
„Ganz Deutschland hofft derzeit darauf, dass wir durch zügige Corona-Impfungen schnellstmöglich eine schützende Herdenimmunität erreichen“, sagt Michael Baumann, Vorstandsvorsitzender des DKFZ. „Doch bei der HPV-Impfung haben wir bereits seit Jahren diese große Chance und lassen sie ungenutzt.“
Baumann verweist damit auf die HPV-Impfraten in Deutschland, die im Vergleich zu Ländern wie Schweden oder Australien niedrig sind. Den Angaben zufolge sind gerade einmal 43 Prozent der 15-jährigen Mädchen vollständig geimpft.
Deutschland ist damit noch weit von einem flächendeckenden Schutz vor krebserregenden humanen Papillomviren entfernt, der erst bei einer Durchimpfungsrate von mindestens 70 Prozent gegeben ist.
HPV-Impfung für Mädchen und Jungen
Allein in Deutschland erkranken geschätzt jedes Jahr etwa 7.700 Menschen an HPV-bedingtem Krebs – allen voran an Gebärmutterhalskrebs. Außerdem lösen die Viren Krebserkrankungen im Mund- und Rachenraum, im Darmausgang sowie im männlichen Genitalbereich aus.
Wie die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) in einer Mitteilung erklärt, entfaltet die HPV-Impfung den besten Schutz, wenn der Körper noch nicht mit HP-Viren in Kontakt gekommen ist.
Daher empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) die HPV-Impfung für Mädchen und Jungen zwischen neun und 14 Jahren. Nicht geimpfte Jugendliche können diese Impfung bis zum Alter von einschließlich 17 Jahren nachholen. Die Krankenversicherungen tragen die Kosten bei Mädchen und Jungen zwischen neun und 17 Jahren.
Die Impfung schützt Frauen vor Gebärmutterhalskrebs und sowohl Frauen als auch Männer vor den anderen HPV-induzierten Krebsarten.
Zur Information: Derzeit werden zwölf der mehr als 200 bislang bekannten HPV-Typen als krebserregend eingestuft. Sowohl Frauen als auch Männer können sich mit den Viren infizieren. Sie werden häufig bereits beim ersten Sexualkontakt übertragen. Fast jeder Mensch infiziert sich im Laufe seines Lebens mit diesen Viren – wobei die Infektion meist unerkannt verläuft und von selbst wieder abklingt.
Vermeidbare Krebserkrankungen
Angesichts der aktuellen COVID-19-Infektionszahlen sind die meisten Menschen von der Notwendigkeit und dem Nutzen einer Corona-Impfung überzeugt.
HPV-bedingte Krebsarten treten aber meist erst Jahrzehnte nach der Infektion mit den Viren auf, weshalb diese Bedrohung für viele abstrakt bleibt und nicht unmittelbar zum Handeln motiviert.
„Wir wollen daher die positive Aufmerksamkeit, die das Thema Impfen aktuell erfährt, unbedingt nutzen und daran erinnern, dass Impfungen auch ein wichtiger Teil der Krebsprävention sind“, erläutert Gerd Nettekoven, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krebshilfe.
„Vielen ist nicht bewusst, dass mit der HPV-Impfung Kinder und Jugendliche heute schon vor vermeidbaren Krebserkrankungen im Erwachsenenalter geschützt werden können.“ (ad)
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