Diagnose von COVID-19 mit der Hilfe von Smartwatches
Smartwatches können COVID-19 schon Tage vor dem Auftreten der ersten Symptomen feststellen. So kann eine Infektion identifiziert werden, bevor den betroffenen Personen überhaupt bewusst ist, dass sie erkrankt sind.
Durch die Verwendung von Smartwatches könnte COVID-19 bereits erkannt werden, bevor Symptome auftreten, so das Ergebnis einer Untersuchung unter der Beteiligung von Forschenden der Icahn School of Medicine. Die Studie wurde in der englischsprachigen Fachzeitschrift „Journal of Medical Internet Research“ veröffentlicht.
Veränderungen der Herzfrequenz analysiert
Das Team untersuchte in der aktuellen Forschungsarbeit den Zusammenhang zwischen auftretenden leichten Veränderungen der Herzfrequenz und einer möglichen Infektion mit dem Coronavirus. Es stellte sich heraus, dass anhand subtiler Veränderungen in der Herzfrequenzvariabilität (HRV) der Teilnehmenden, welche von einer Smartwatch gemessen wurden, tatsächlich der Beginn von COVID-19 bis zu sieben Tage vor der Diagnose der Infektion durch einen Nasenabstrich erkannt werden kann. Bei Personen, die bereits Symptome aufwiesen, erkannte die Smartwatch die Erkrankung ohnehin.
„Diese Studie wirft Licht auf die Zukunft der digitalen Gesundheit”, berichtet Studienautor Dr. Robert P. Hirten von der Icahn School of Medicine at Mount Sinai Hospital in einer Pressemitteilung. „Eine Möglichkeit, Menschen zu identifizieren, die krank sein könnten, noch bevor sie wissen, dass sie infiziert sind, wäre ein Durchbruch im Umgang mit COVID-19“, fügt der Experte hinzu.
Vorteile gegenüber herkömmlichen Coronatests
Mit den durch eine Smartwatch gemessenen Daten könnte eine Corona-Infektion sehr viel früher als bisher identifiziert werden. Dies wäre ein großer Fortschritt gegenüber üblicherweise verwendeten Coronatests, die meist erst dann verwendet werden, wenn Menschen bereits Symptome aufweisen oder wissentlich Kontakt zu COVID-19-Infizierten hatten.
Smartwatches bei medizinischem Personal getestet
Für die Studie trugen mehrere hundert Mitarbeitende im Gesundheitswesen Smartwatches, die ihre Herzfrequenzvariabilität ermittelte, und sie beantworteten zusätzlich täglich Fragen über eine angepasste App. Auch auftretende Symptome wie Fieber, Schüttelfrost, Müdigkeit oder Schwäche, Körperschmerzen, trockener Husten, Niesen, laufende Nase, Durchfall, Halsschmerzen, Kopfschmerzen, Kurzatmigkeit, Geruchs- oder Geschmacksverlust und juckende Augen wurden erfasst.
Normalisierung der Herzfrequenzvariabilität nach COVID-19
Die Messung der HRV mittels Smartwatches zeigte sich dabei als relativ verlässlicher Indikator für vorliegende Infektionen mit dem Coronavirus SARS-CoV-2. Zudem fand Team fand heraus, dass sich sieben bis 14 Tage nach der Diagnose von COVID-19 das HRV-Muster zu normalisieren begann und sich nicht mehr statistisch von den Mustern von Menschen unterschied, die nicht infiziert waren.
Technologie ermöglicht Intervention aus der Ferne
„Diese Technologie ermöglicht es uns nicht nur, den Gesundheitszustand zu verfolgen und vorherzusagen, sondern auch rechtzeitig und aus der Ferne zu intervenieren, was während einer Pandemie, bei der die Menschen getrennt bleiben müssen, unerlässlich ist”, betont Studienautor Dr. Zahi Fayad von der Icahn School of Medicine. (as)
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