Eine neue Studie der Baylor University in Texas stellt einige verbreitete Vorstellungen zur Entstehung von Fettleibigkeit auf den Kopf. Nach der Auswertung neuer Daten sind sich die Forscher sicher: Überflüssige Kilos entstehen vor allem durch zu viel Essen, nicht durch einen inaktiven Lebensstil.
"Konventionelle Vorstellungen gehen davon aus, dass ein zunehmend sitzender Lebensstil zu einem geringen täglichen Energieverbrauch führt und ein Hauptgrund für die Zunahme der Fettleibigkeit ist. Die Ergebnisse unserer Studie stellen diese Vorstellung in Frage", sagt Studienautor und Anthropologe Prof. Dr. Samuel Urlacher. Die Forscher verglichen dafür Kinder, die unter einfachsten Verhältnissen im Amazonas-Regenwald leben, mit Kindern in den USA. Dabei stellte sich heraus, dass Kinder aus Amazonien mit einem körperlich aktiven Lebensstil nicht mehr Kalorien verbrennen als die deutlich mehr sitzenden Kinder, die in den USA leben.
Sport ist kein Freifahrtschein für Fast Food & Co
Man geht davon aus, dass sich der Energieverbrauch durch Bewegung und andere Stoffwechselaufgaben summiert, also ein Sport treibender Mensch mehr Kalorien benötigt. Diese Studie spricht jedoch dafür, dass sich der tägliche Energieverbrauch in einem relativ engen Bereich bewegt: Wird mehr trainiert, so werden weniger Kalorien für andere Stoffwechselvorgänge aufgewendet, und unter dem Strich bleibt der Kalorienumsatz ähnlich.
Demnach ist eine hohe Energieaufnahme und nicht mangelnde körperlichen Aktivität für eine Gewichtszunahme verantwortlich. Urlacher betont jedoch: "Bewegung bleibt für die Gesundheit und das Gewichtsmanagement von entscheidender Bedeutung, da sie den Appetit, die Muskelmasse, die Herz-Lungen-Funktion und viele andere Faktoren beeinflusst. Jeder sollte die empfohlene Menge an täglichen körperlichen Aktivitäten einhalten."
ZOU
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