Laut Informationen des Robert-Koch-Instituts sind mehr als 4,5 Millionen Deutsche an einer Form von Diabetes erkrankt. Aufgrund der erheblichen Folgeerkrankungen ist schneller Fortschritt in der Forschung Gold wert. Österreichischen Wissenschaftlern ist nun ein erster Durchbruch gelungen, der den Umgang mit der Krankheit in Zukunft wesentlich verändern kann.
Allein in Deutschland sind mehr als 4,5 Millionen Menschen an Diabetes Typ I oder II erkrankt. Experten befürchten, dass diese Zahl in Zukunft deutlich ansteigen wird. Wer an Diabetes leidet, hat ein erhöhtes Risiko für Folgeerkrankungen wie Nierenversagen, Erblindung, Herzinfarkte oder Schlaganfälle.
Wissenschaftler bilden Blutzellen aus Stammzellen nach
Um diese zu verhindern, ist es wichtig, den Krankheitsverlauf noch besser zu verstehen. Diesem Ziel sind jetzt Forscher des Instituts für Molekulare Biotechnologie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, kurz IMBA, ein Stück näher gekommen: Sie haben es geschafft, echte menschliche Blutgefäße aus Stammzellen nachzubilden. Das heißt, dass sie nicht länger auf Tierversuche angewiesen sind, deren Ergebnisse sich meist nur schlecht auf Menschen übertragen lassen. Stattdessen können sie die Krankheit nun an menschlichem Gewebe erforschen.
Das Forscherteam um Reiner Wimmer konnte auch schon erste Erkenntnisse gewinnen. Sie probierten verschiedene chemische Verbindungen an den zuckerkranken Blutgefäßen aus, um die Ausprägung der Krankheit zu verhindern. Dabei fanden sie heraus, dass keines der aktuell zugelassen Diabetes-Medikamente einen Effekt auf den Verlauf der Krankheit hatte.
Neues Modellsystem hilft auch in der Krebs- und Alzheimerforschung
Dafür entdeckten sie aber, dass bestimmte Proteine maßgeblich an der Verdickung der Basalmembran beteiligt sind, was typisch bei Diabetespatienten ist. Diese schränkt die Sauerstoffversorgung der Zellen ein. Gelänge es die Proteine mit einem Molekül zu blockieren, wäre das ein neuer Ansatz für die Behandlung von Diabetes. Die Forscher erhoffen sich von ihrem Modelsystem aber auch neue Impulse für Krebs- und Alzheimerpatienten, da Blutgefäße auch beim Fortschreiten dieser Krankheiten eine große Rolle spielen.
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