Menschen mit Hörverlust laufen Gefahr, eher zu sterben. Aber auch familiäre Beziehungen spielen dabei eine Rolle, denn getrenntlebende Menschen, Geschiedene und Frauen ohne Kinder sind besonders betroffen. Ein gut hörender Partner schützt hingegen.
In einer Studie der Columbia University wurden erstmals Zusammenhänge zwischen einem Hörverlust, dem Beziehungsstatus und dem Risiko für einen vorzeitigen Tod untersucht. Dabei stellten die Forscher fest, dass Personen unter 75 Jahren, Geschiedenen, Getrenntlebenden und kinderlose Frauen, die schlecht hörten, eher an Herz-Kreislauf-Erkrankungen starben. Menschen mit einem gut hörenden Partner waren im Gegensatz dazu weniger betroffen.
Tod durch Krebs oder Verletzungen standen hingegen nicht mit einem geschädigten Gehör in Zusammenhang. Allerdings starben schlecht hörende Menschen häufiger aufgrund von Unfällen, wenn sie keinen Partner hatten. Dies könnte darauf zurückzuführen sein, dass Menschen in Beziehungen von ihrem Partner vor drohenden Gefahren gewarnt werden.
"Es ist allgemein bekannt, dass mit steigendem Alter immer mehr Menschen unter Hörverlust leiden und dies ein Risiko für einen früheren Tod darstellt. Allerdings wurde dies bislang kaum im Zusammenhang mit der familiären Situation beleuchtet. Unsere Ergebnisse belegen, dass die Sterberate bei Hörgeschädigten unter bestimmten familiären Konstellationen besonders hoch sein kann, beispielsweise bei geschiedenen Männern oder Frauen, die keine Kinder haben", sagte Prof. Vegard Skirbekk von der Mailman School of Public Health.
ZOU
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