Wegen der Covid-19-Pandemie greifen viele Menschen unterwegs häufiger als zuvor zu Desinfektionsmitteln. Nicht jedes hilft jedoch gegen Viren. Die Apothekerkammer Niedersachsen erläutert, worauf man bei der Wahl eines Desinfektionsmittels achten sollte, damit sie ihren Zweck erfüllen.
Qualitativ hochwertige Händedesinfektionsmittel kann man an ihrem Geruch erkennen. Sie riechen deutlich nach ihren Hauptinhaltsstoffen, etwa nach den Alkoholen Isopropanol oder Ethanol. Charakteristisch ist zudem ein kühlendes Gefühl, das durch die Verdunstungskälte des Alkohols auf der Haut verursacht wird. Verbreitet ein Präparat einen Chlorgeruch, darf es nicht für die Hände eingesetzt werden. Möglicherweise enthält es Natriumhypochlorit und kann die Haut reizen. Vorsicht ist auch bei Mitteln geboten, die die Haut wie Wasser benetzen, nicht trocknen und nicht alkoholisch riechen.
Antibakterielle Gele unwirksam gegen Viren
Beliebte Hygiene-Handgele, auf denen "antibakteriell" oder "bakterizid" zu lesen ist, wirken nur gegen Bakterien und nicht gegen Viren. Das bedeutet, dass das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 nicht abtöten können. Hier eignen sich nur Mittel, die als "begrenzt viruzid" oder "viruzid" bezeichnet werden. Während Erstere üblicherweise nur behüllte Viren beseitigen, töten Zweitere sowohl behüllte als auch unbehüllte Viren ab.
Einwirkzeit und Menge beachten
Damit Desinfektionsmittel auch wirken, müssen sie richtig benutzt werden. Je nach Präparat sollte es im Alltag beispielsweise mindestens 30 Sekunden einwirken oder auch zwei Mal 30 Sekunden. Damit man eine ausreichende Menge nimmt, empfiehlt die Apothekerkammer Niedersachsen die eigene Hand als Maß: Die Kuhle der hohlen Hand sollte vollständig mit Lösung gefüllt sein. Beim Verreiben die Fingerzwischenräume, der Daumen, die Fingerkuppen und die Handgelenke nicht vergessen.
NK
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