Sonnenbrand zählt zu den unerwünschten Wirkungen der warmenTage. Primäres Ziel ist es ohne Frage, erst gar keinen zu bekommen. Und wenn doch? Ungeschehen machen lässt er sichnicht, aber immerhin die Symptome lassen sich lindern. Was empfiehlt manPatienten, die in der Apotheke um Rat fragen?
Ein Sonnenbrand (Dermatitis solaris) ist eine Verbrennung, wie sie auch nachHautkontakt mit Feuer auftritt. Hauptauslöser sind die UV-B-Strahlen. Bei andauernder Exposition werden Epidermiszellenbeschädigt und Entzündungsmediatoren innerhalb des Hautgewebes aktiviert. Siesorgen für Röte, Schwellung, Juckreiz und Schmerz. Zudem begleiten starkeHitzegefühle und Wärmeabsonderungen die betroffenen Hautbereiche, bedingt durcherweiterte Gefäße und eine erhöhte Durchblutung.
Meist handeltes sich um eine Verbrennung ersten Grades, die mit Rötung und Überwärmungeinhergeht. Aber auch Verbrennungen zweiten Grades mit Blasenbildung siehtman immer wieder. Eine Verbrennung dritten Grades ist in ganz schweren Fällenauch möglich. Dabei kommt es zu einer weitgehenden Zerstörung der Oberhaut undderen flächiger Ablösung. Höhergradige Verbrennungen sind aber kein Fall mehr für die Selbstmedikation.
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Ein Sonnenbrand macht sich etwa vier bis sechs Stunden nachdem zu langen Sonnenband bemerkbar, seinen Höhepunkt hat er etwa nach 24 bis 36Stunden erreicht. Behandeln kann man nur die Symptome. Erste Maßnahme ist Kühlen. Das lindert nicht nur die Beschwerden, sondern begrenzt auch das Ausmaßder Verbrennung. Durch die Kühlung wird nämlich die Bildung von radikalenSauerstoffverbindungen begrenzt. Darüber hinaus wird der Vasodilatation und derHyperämie entgegengewirkt. Auch reduziert die Kühlung die Ausschüttung weitererEntzündungsmediatoren und dient dem Erhalt der Mikrozirkulation. Am Anfangsollte mit Wasser gekühlt werden, zum Beispiel mit feuchten Tüchern, auchThemalwassersprays werden als angenehm empfunden. Danach ist eine topischeBehandlung mit stark wasserhaltigen Gels oder Lotionen sinnvoll. Dieentsprechenden Präparate enthalten zum Teil zusätzliche Arzneistoffe wie Glucocorticoideoder Antihistaminika. Der Zusatznutzen in der Therapie von Sonnenbrand ist aberumstritten. Was unumstritten ist: Sie eignensich nicht für die großflächige Anwendung auf der Haut und zur Behandlung vonKindern unter sechs Jahren.
Auf keinen Fall sollten zudem Fettsalben oder sehrreichhaltige Cremes zum Einsatz kommen, zum Beispiel gerne verwendete Wund-undHeilsalben. Die okklusive Wirkung dieser Präparate behindert die Wärmeabgabeund verstärkt so die Entzündungsreaktion. Sonnenbrand-geschädigte Hautverdunstet mehr Wasser als gesunde. Emulsionen vom Typ O/W eignen sich daher ambesten zur Therapie. Sie kühlen umso besser, je größer die wässrige Phase undje kleiner die emulgierende Wirkung der Emulgatoren ist. Dadurch kühlen Gelebesser als Cremes – verlieren aber auch schneller Wasser. Sie enthalten deswegen zusätzlichFeuchthaltefaktoren, wie Dexpanthenol, Harnstoff und Glycerin, die denKühleffekt verlängern. Dexpanthenol fördert zudem die Heilung.
Beispiele: MediGel (Hydroaktives Lipogel mit Zink undEisenionen), Brand- und Wundgel Medice mit Glycerol, Polidocanol und Urea,TyrosurCareExpert mit Dexpanthenol.
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