Die Hitzewelle hat Deutschland mit Temperaturen von bis zu 34 Grad weiter fest im Griff. Vor allem älteren Menschen macht das Wetter schwer zu schaffen. Aber warum eigentlich? “Das hat zunächst einen physiologischen Grund”, sagt Hans Jürgen Heppner, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie (DGG). “Ältere Menschen haben deutlich weniger Wasser im Organismus, dafür etwas mehr Fett.”
Außerdem hätten ältere Menschen von Haus aus ein geringeres Durstgefühl – warum das so ist, sei noch nicht abschließend erforscht, sagt Heppner. “Sie müssen im höheren Alter eher nach einem Stundenplan trinken als nach Durst.”
“Gesunde Menschen trinken bei Durst automatisch so viel, wie sie zum Ausgleich brauchen. Aber bei älteren oder herzkranken Menschen kann das Durstgefühl nicht richtig intakt sein, so dass sie nicht ausreichend trinken und der Flüssigkeitsverlust nicht ausgeglichen wird”, warnt auch Prof. Andresen von der Deutschen Herzstiftung. “Wenn in einer solchen Situation durch eine zusätzliche Einnahme wassertreibender Medikamente ein stärkerer Flüssigkeitsverlust entsteht, nimmt das Blutvolumen in den Gefäßen ab: der Blutdruck sinkt und es kann vor allem beim Aufstehen aus liegender oder sitzender Position zu Kreislaufkollaps mit kurzzeitiger Bewusstlosigkeit kommen.”
Symptome bei Wassermangel
Ein Wassermangel kann den Blutkreislauf und die Versorgung des Gehirns mit wichtigen Mineralien stören. So erklärt sich auch, dass viele dehydrierte Menschen verwirrt oder geistesabwesend wirken. Mögliche Folgen der hohen Temperaturen sind außerdem Schwindel, Müdigkeit und Kopfschmerzen.
Nach Angaben der Deutschen Herzstiftung sind vor allem ältere Menschen gefährdet, die bereits wegen Blutdruck- oder Herzproblemen in Behandlung sind. Es drohen auch ernste Folgen wie ein Blutdruckabfall, ein Kreislaufkollaps, Herzrhythmusstörungen oder Muskelkrämpfe. “Diesen Folgen können Betroffene vorbeugen, indem sie mit ihrem behandelnden Arzt Vorsichtsmaßnahmen besprechen, die je nach Herzerkrankung unterschiedlich sein können, zum Beispiel Anpassung der Trinkmenge oder notwendige Dosierungsänderungen bei Medikamenten”, betont Herzspezialist Andresen, der als Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung tätig ist.
Trinkmenge mit Arzt abstimmen
Er empfiehlt älteren Menschen und Patienten mit einer Herzschwäche, zusätzlich ein bis zwei Liter pro Tag zu trinken. “Genügend‘ heißt aber auch: Nicht zu viel! Denn eine übermäßige Flüssigkeitszufuhr kann bei herzkranken Patienten zur Verschlechterung ihrer Herzleistung führen”, so Andresen. “Deshalb sollten herzkranke Patienten ihre Trinkmenge, aber auch die Medikamenteneinnahme, mit ihrem betreuenden Arzt abstimmen.”
Quelle: Deutsche Herzstiftung
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