TK: Gentherapeutika sollen ihren Wert turnusmäßig beweisen

Hoffnungsträger für Schwerkranke, drohende Kostenexplosion fürdie Kassen: Wie sich die Ausgaben bei Gentherapeutika bändigen lassen, dazu hatdie Techniker Krankenkasse einen Vorschlag, den sie am heutigen Mittwoch in Berlinvorstellte. Und zwar fordert die Techniker, dass bei der Preisbildung neuartigerTherapien der klinische Nutzen immer wieder neu bewertet werde. Dazusollen die Ergebnisse laufender und unabhängiger Register einfließen.

Etwa 300.000 Euro kostet die CAR-T-Zelltherapie gegen Blutkrebsvon Novartis; Roche will Hämophilie künftig mit einer Gentherapie für vier MilliardenEuro heilen: Sogenannte ATMPs (=advanced therapy medicinal products) bewegensich preislich in höheren Dimensionen als klassische Arzneimittel. Die Zahl derATMP-Zulassungsverfahren wächst, die Datenlage zu diesen Behandlungsmethodenist meistens dünn.

Neue Verfahren für neue Technologien

Aus Sicht der Techniker Krankenkasse (TK) eignet sich dasAMNOG-Verfahren nicht zur Preisbildung dieser Technologien. „Wir brauchen einenschnellen Marktzugang für diese vielversprechenden Therapien und eineregelmäßige Überprüfung ihrer Erfolge und Kosten“, erklärte TK-Chef Jens Baas aufeiner Pressekonferenz am heutigen Mittwoch in Berlin. Um die zu erwartendeKostenexplosion zu kontrollieren, hat die Techniker ein Konzept entwickelt, den„Dynamischen Evidenzpreis“.

Nach Vorstellungen der Techniker soll zunächst der Gemeinsame Bundeausschussentscheiden, ob ein neues Medikament den AMNOG-Prozess durchlaufen oder nachdem Verfahren „dynamischer Evidenzpreis“ bewertet werden soll. Im Gegensatz zumAMNOG-Verfahren soll es für innovative Technologien direkt bei Marktzutritt einePreisobergrenze geben. Diese solle zunächst für zwei Jahre gelten und sich, ähnlichwie im TSVG-Entwurf für die Impfstoffe vorgeschlagen, nach einem europäischenReferenzwert orientieren.

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