Sommergrippe: Wenn an sommerlichen Tagen der Schnupfen kommt

Mythos „Sommergrippe“: Erkältungsgefahr auch bei warmen Temperaturen

Mit Erkältungen beziehungsweise grippalen Infekten rechnet man eigentlich eher in den kalten Wintermonaten. Doch auch bei sommerlichen Temperaturen können uns Husten, Schnupfen und Heiserkeit plagen. Meist ist dann von einer sogenannten „Sommergrippe“ die Rede. Gibt es solch eine Art der Grippe aber wirklich – oder handelt es sich um einen Mythos?

Bei Außentemperaturen um die 30 Grad im Bett liegen

Es ist wahrlich nicht angenehmen, wenn bei 30 Grad die Sonne scheint und man den Tag nicht draußen auf der Sonnenliege oder im Park, sondern drinnen im Bett verbringen muss und einem Husten, Schnupfen und Heiserkeit das Leben schwer machen. Viele reden dann von einer sogenannten „Sommergrippe“. Doch gibt es solch eine Art der Grippe überhaupt? Darüber klärt die „HKK Krankenkasse“ auf ihrer Webseite auf.

Auch bei sommerlichen Temperaturen können uns Husten, Schnupfen, und Heiserkeit plagen. Viele reden dann von einer „Sommergrippe“. Doch gibt es solch eine Art der Grippe wirklich? (Bild: Monkey Business/fotolia.com)

Ausreichende Anzahl von Krankheitserregern

Auch wenn Herbst und Winter als Erkältungssaison gelten, bedeutet das nicht, dass man sich nicht auch im Sommer einen grippalen Effekt zuziehen kann.

Denn obwohl im Wort „Erkältung“ das Wort „Kälte“ steckt, braucht es nicht unbedingt kalte Außentemperaturen für einen entsprechenden Infekt. Kälte an sich spielt lediglich eine indirekte Rolle.

Wie die Krankenkasse schreibt, ist viel entscheidender, dass eine ausreichende Anzahl von Krankheitserregern die passende Lücke im Immunsystem unseres Körpers finden. Dies geschieht zwar seltener im Sommer, ist aber dennoch möglich.

Ganz gewöhnliche Erkältungskrankheit

Bei der „Sommergrippe“ handelt es sich um eine rein umgangssprachliche Beschreibung – und nicht um einen präzisen medizinischen Begriff.

Wenn davon gesprochen wird, handelt es sich in den meisten Fällen um eine ganz gewöhnliche Erkältungskrankheit – und nicht um eine echte Grippe.

Die echte Grippe, auch Influenza genannt, macht sich in der Regel mit hohem Fieber meist über 39 Grad Celsius sowie starken Kopf- und Gliederschmerzen bemerkbar.

Wenn jedoch von einer „Sommergrippe“ die Rede ist, geht es meist um Schnupfen, Husten, Heiserkeit und gelegentlich leichtes Fieber.

Es ist also nichts anderes als das, was Ärzte als grippalen Infekt bezeichnen, ausgelöst von ganz gewöhnlichen und eher harmlosen Erkältungsviren. Es gibt somit kein spezielles Sommergrippe-Virus.

Zugluft und Klimaanlagen

Doch es gibt im Sommer immer wieder spezielle Bedingungen, die es diesen Erkältungsviren leicht machen.

So kann beispielsweise Zugluft unseren Körper bzw. bestimmte Körperpartien stärker abkühlen, als eigentlich gut wäre. Die Folge ist, dass der Organismus an diesen Stellen die Durchblutung reduziert. Und das bietet Krankheitserregern eine Angriffsfläche.

Bei Ventilatoren kann sich eine ähnliche Situation einstellen.

Problematisch können auch Klimaanlagen sein. Denn beim Wechsel von draußen nach drinnen kann der Temperaturunterschied erheblich sein, wodurch der Kreislauf unter Stress gesetzt wird.

Und gerade, wenn man klimatisierte Räume verschwitzt betritt, ist das Erkältungsrisiko hoch, weil der Schweiß ja nicht sofort verdunstet und sich in der kühleren Umgebung deutlich länger hält.

Der Effekt der körpereigenen Kühlung überlagert sich mit der Klimaanlage, und der Körper kühlt erst recht aus. Achten sie deshalb darauf, dass Klimaanlagen eher moderat eingestellt sind – und die Temperaturdifferenz im Vergleich zur Außenwelt nicht allzu groß wird.

Handelt es sich um einen Raum, in dem sie keinen Einfluss auf die Klimatisierung haben, empfiehlt es sich, ein dünnes Jäckchen oder einen leichten Pullover dabei zu haben, das bzw. den Sie in entsprechenden Situationen mal eben schnell überziehen können.

Vorsichtig sollte man vor allem auch in den Abendstunden sein, denn dann sinken die Temperaturen meist relativ schnell. Das gilt vor allem dann, wenn der Himmel wolkenlos ist.

Für den gemütlichen Abend im Biergarten oder auf der Gartenterrasse sollte daher am besten etwas Warmes zum Überziehen griffbereit gehalten werden.

Am besten vorbeugen

Unabhängig davon gilt natürlich, dass Erkältungsviren auch im Sommer nur dann eine reale Chance haben, wenn unsere Körperabwehr geschwächt ist.

Wer unter Stress steht, wer generell körperlich nicht fit ist und wer sich ungesund und insbesondere vitaminarm ernährt, ist im Sommer wie im Winter anfälliger für Erkältungskrankheiten.

Viel Bewegung an der frischen Luft stärkt das Immunsystem und beugt somit auch Infekten vor.

Zudem kann man die Abwehrkräfte stärken, indem man viel frisches Obst und Gemüse verzehrt.

Erkrankung auskurieren

Wenn es einen dennoch erwischt, ist es auch bei der „Sommergrippe“, wie bei allen Erkältungskrankheiten, das Beste, die Erkrankung in aller Ruhe auszukurieren.

Die Erkältung sollte keinesfalls verschleppt werden. Wenn sich Fieber einstellt, ist Bettruhe nötig – auch wenn dies gerade im Hochsommer wenig Freude bereitet.

Bei angegriffenen Schleimhäuten bieten Hausmittel wie Kräutertees Linderung. Thymian und Salbei enthalten ätherische Öle mit schleimlösender und entzündungshemmender Wirkung.

Mit vitaminreicher Kost wird das Immunsystem im Kampf gegen die Erreger unterstützt.

Bei einem schweren Verlauf, beispielsweise mit Fieber oder wenn sich die Erkältung auf die Bronchien oder die Nasennebenhöhlen legt, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. (ad)

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