SARS-CoV-2: Nasenspray reduziert das Infektionsrisiko – Heilpraxis

Nasenspray gegen Corona-Infektionen

Das Einhalten der sogenannten AHA-Regeln (Abstand halten, Hygieneregeln befolgen, im Alltag Maske tragen) sowie Impfungen gelten als die wichtigsten Maßnahmen zum Schutz vor Infektionen mit dem Coronavirus SARS-CoV-2. Forschende berichten nun über ein Nasenspray, das ebenfalls dazu beitragen kann, das Infektionsrisiko zu reduzieren.

Laut einer aktuellen Mitteilung des Universitätsklinikums Erlangen weisen erste Ergebnisse einer Studie darauf hin, dass ein spezielles Nasenspray mit Iota-Carragelose – einem natürlichen Wirkstoff aus der Rotalge – vor SARS-CoV-2-Infektionen schützen könnte. Mehrere Laboruntersuchungen belegten bereits in Zellversuchen die Wirkung von Carragelose gegen das Coronavirus.

Risiko um 80 Prozent reduziert

Der natürliche Wirkstoff Carragelose, der aus Rotalgen gewonnen wird, bildet einen Schutzfilm als physikalische Barriere und verhindert so, dass Viren die Schleimhaut infizieren, ihre Erbinformation in die Schleimhautzellen einschleusen und sich dort vermehren und ausbreiten.

Wie in der Mitteilung erklärt wird, funktioniert dieser Mechanismus bei vielen Erkältungsviren und – neuesten Erkenntnissen zufolge – auch beim Coronavirus SARS-CoV-2.

„Ein Carragelose-haltiges Nasenspray bewirkt eine 80-prozentige relative Risikoreduktion für eine Infektion mit SARS CoV-2“, sagt Prof. Dr. Ulrich Schubert, Forscher am Virologischen Institut – Klinische und Molekulare Virologie des Universitätsklinikums Erlangen.

Sicher und gut verträglich

Diese Erkenntnis stammt aus einer argentinischen Studie mit fast 400 Teilnehmenden (Krankenhauspersonal), die täglich direkten Kontakt zu COVID-19-Erkrankten hatten. Die gleichmäßig auf zwei Gruppen aufgeteilten Probandinnen und Probanden verwendeten drei Wochen lang entweder viermal täglich das Carragelose-Nasenspray oder ein Placebo.

Laut den Fachleuten erwies sich das Nasenspray, wie in allen bisherigen klinischen Studien mit Erkältungsviren, als sicher und gut verträglich. Untersuchungen im Labor belegten die antivirale Wirkung von Carragelose gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 in verschiedenen humanen Zellsystemen.

„Zusammen mit der klinischen Untersuchung bilden die Laborbefunde die Basis für eine solide wissenschaftliche Begründung, dass Carragelose eine deutliche Wirkung gegen SARS-CoV-2 hat“, erklärt Prof. Schubert.

Drei weitere Studie angelaufen

Den Angaben zufolge sind bereits drei weitere klinische Studien zur Wirksamkeit und Verträglichkeit von Carragelose-Nasenspray, -Inhalationslösung und -Lutschpastillen in Bezug auf die Vorbeugung und Therapie von SARS-CoV-2-Infektionen angelaufen.

An diesen ist die Virologie des Universitätsklinikums Erlangen direkt beteiligt. Dabei kooperieren Prof. Schubert und seine Forschungsgruppe mit der österreichischen Marinomed Biotech AG.

„Im Rahmen der Studien untersuchen wir Proben von Probanden, die Carragelose-Produkte angewendet haben, auf antivirale Effekte der Carragelose gegen SARS-CoV-2. Ziel ist es, die klinische Forschung am Patienten mit unserem Wissen und unseren Möglichkeiten zu unterstützen“, erläutert Prof. Schubert.

Nebenwirkungsfreie Schutzmaßnahme

Die Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene empfiehlt dem Klinikpersonal auf COVID-19-Stationen bereits seit Dezember 2020 die Verwendung von Carragelose-Nasensprays. „Aber auch die Allgemeinbevölkerung kann damit ihre persönlichen Schutzmaßnahmen zur Vorbeugung erweitern“, so Prof. Schubert.

„Angesichts der In-vitro-Daten bin ich davon überzeugt, dass der breite Einsatz von Carragelose-Sprays gerechtfertigt ist und einen Nutzen haben kann“, sagt der Virologe.

„Zum einen wirkt Carragelose praktisch nebenwirkungsfrei gegen SARS-CoV-2, zum anderen schützt sie auch gegen verschiedene Erkältungsviren, wofür es umfangreiche Belege aus dem Labor und aus klinischen Studien gibt. Jede verhinderte oder verkürzte Erkältung reduziert insgesamt die Belastung unseres Gesundheitssystems, das jede Entlastung gebrauchen kann“, erklärt der Experte.

Wirksam auch gegen Varianten

Der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und dem European Centre for Disease Prevention and Control ECDC zufolge breiten sich mutierte Virusvarianten weltweit mit großer Dynamik aus. Die sogenannte britische Mutante B.1.1.7, die südafrikanische Variante B.1.351 sowie die brasilianische Variante P.1(20J/501Y.V3) stehen dabei unter besonderer Beobachtung.

„Carragelose ist ein Polymer, das das Virus durch eine elektrostatische Wechselwirkung umhüllt und es dabei neutralisiert. Deshalb sollte es für die Wirksamkeit auch keinen Unterschied machen, welche Virusvariante vorliegt“, erklärt Prof. Schubert.

„Gerade angesichts der Mutationen, die sich aktuell immer rasanter ausbreiten, halten wir die Carragelose für eine echte Option in der Bekämpfung der Pandemie.“ (ad)

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