Phoenix verkauft 14 Prozent seiner Apotheken in Großbritannien

Der Mannheimer Pharmahandelskonzern Phoenix will in diesemJahr 70 Apotheken seiner Apothekenkette Rowlands verkaufen. Hintergrund sindunter anderem die massiven Kürzungen am Apothekenhonorar in England. Phoenix hataber auch ein völlig neues, zentralisiertes Versorgungskonzept angekündigt, bei dem der Apotheker vor Ort von Bestellprozessen befreit werden soll. Einem Medienbericht zufolge sind von den Verkäufen insbesondere ländlicheRegionen und Kleinstädte betroffen.

Der englische Apothekenmarkt kommt nicht zur Ruhe. DieRegierung hatte 2016 angekündigt, bis 2021 rund 22 Milliarden Britische Pfund,das sind etwa 28 Milliarden Euro, im staatlichen Gesundheitswesen einsparen zuwollen. Alleine bei der Vergütung der englischen Apotheken sollen etwa dreiMilliarden Euro pro Jahr weniger ausgegeben werden. Zur Erklärung: DieGesundheitsdienste in England, Wales, Schottland und Nordirland sind unabhängigvoneinander – die Vergütungssysteme für die Apotheker unterscheiden sich somitauch.

Einige der großen Kettenunternehmen reagierten sofort: McKessonEurope(ehemals Celesio) hat inzwischen beispielsweise mehr als 170 seinerLloydsapotheken abgestoßen. Die größte Kette, „Boots“ von Walgreens AllianceBoots, erklärte noch 2016 insgesamt 300 Stellen im Management-Bereich zustreichen. Auch die Phoenix-Kette Rowlands reagierte, es kam zu wenigen,vereinzelten Schließungen. Jetzt greift der Mannheimer Konzern im VereinigtenKönigreich aber zu härteren Maßnahmen: Rowlands teilte kürzlich mit, dass inEngland 69 Standorte und in Wales eine Apotheke verkauft werden sollen. Insgesamtbesitzt Phoenix im Königreich rund 500 Apotheken – rund 14 Prozent allerStandorte sollen also abgegeben werden.

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Einer Mitteilung des Unternehmens zufolge wurde bereits einDienstleister eingeschaltet, der sich nun um die Vermarktung der Apothekenkümmert. Auf Nachfrage von DAZ.online teilte ein Sprecher mit, dass derVerkaufsprozess bis Ende des Jahres abgeschlossen sein solle. Man sei sichsicher, dass Käufer gefunden werden. Zu den Gründen erklärte der Sprecher, dassdie Honorarkürzungen alle Apotheken in England vor „noch nicht da gewesenefinanzielle Herausforderungen“ gestellt haben. Außerdem investiere man in dieZukunft, indem man die Abgabeprozesse verändere. Ziel sei es, dass die Apothekermehr Zeit für ihre Kunden hätten.

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