Phänomen: Diesem Patienten wuchs ein Zahn in der Nase

Zahnwachstum aus der Nase

Ein 59-jähriger Däne litt an einer verstopften Nase. Zuerst vermuteten Ärzte einen Tumor. Doch dann stellte sich heraus: Ihm war ein Zahn in der Nase gewachsen.

Merkwürdige Masse in der Nasenhöhle

Das Wissenschaftsmagazin „The MMJ“ schreibt. Ein Däne litt unter milchigem Ausfluss aus einem Nasenloch, sein Geruchssinn war eingeschränkt und seine Nase verbogen. Doch es handelte sich nicht um eine Nasennebenhöhlenentzündung: In der Nasenhöhle entdeckten Ärzte eine Masse und hielten sie für einen Tumor oder eine Zyste. Erst nach vielen Untersuchungen stellte sich heraus: In der Nase wuchs ein Zahn. Dieser wurde ihm gezogen.

Ein Zahn, der in die Nasenhöhle wächst, ist zwar außergewöhnlich, anatomisch aber möglich. Seit 1958 sind nur 23 Menschen bekannt, bei denen Zähne diesen Weg einschlugen. (Bild: Henrie/fotolia)

Extrem seltenes Phänomen

0,1 Prozent bis maximal ein Prozent ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Zahn in ein Nasenloch wächst. Zwischen 1959 und 2008 sind global nur 23 Fälle bekannt.

Operation erfolgreich

Die Ärzte zogen den Zahn. Der Mann lag zehn Tage im Krankenhaus, nahm Antibiotika und bekam eine Nasenspülung mit einer Salzlösung. Drei Wochen nach der OP ist er wieder wohlauf.

Lebenslanger Nasenzahn

Der Mann hatte den intranasalen Zahn vermutlich die längste Zeit seines Lebens. Erst nach vielen Jahren traten die Symptome auf.

Symptom Nasenbluten

Das American Journal of Case Reports berichtete 2014 von einem ähnlichen Fall. Einem jungen Mann aus Saudi-Arabien wuchs damals ebenfalls ein Zahn in der Nasenhöhle. Zum Arzt gegangen war er, weil er häufig unter Nasenbluten litt.

Sonstige Zähne einwandfrei

Der Hals-Nasen-Ohrenarzt zog einen Zahnarzt hinzu, und der sagte, der Zahn müsse gezogen werden. Dies gelang, wie jetzt bei dem Dänen, ohne Probleme. Das Gebiss des jungen Arabers war ansonsten einwandfrei.

Zusätzliche Zähne

Überzählige Zähne sind bei Menschen und auch bei anderen Tieren nicht allzu selten. Zusätzliche Zähne haben bis zu drei Prozent aller Deutschen. Der Fachbegriff lautet Hyperdontie. Jedoch wachsen die meisten zusätzlichen Zähne im Mund.

232 Zähne

Den meisten Menschen mit überzähligen Zähnen wachsen maximal drei davon. Wenn kein Platz für mehr als die normalen 32 Zähne sind, muss operiert werden. Der Rekord lag bei einem jugendlichen Inder. Der kam zum Zahnarzt, weil seine Wange angeschwollen war. Im Kieferknochen fanden die Zahnärzte dann 232 zusätzliche Zähne.

Woher kommt der Zahnüberschuss?

Zahnüberschuss ist wie andere skurrile Krankheiten nicht restlos erforscht. Manche Wissenschaftler vermuten, dass sich beim Wachstum der Zahnleiste Zahnkeime spalten könnten und dann zu viele Zähne wachsen. Dies geschähe bereits beim Fötus. Andere Forscher vermuten eine Genmutation.

Verformtes Gebiss

Zu viele Zähne führen meist dazu, dass das Gebiss sich verformt, weil die Zähne zu wenig Platz haben. So führen dann eingewachsene Zähne zu anderen Gebissschäden. Kinder mit Lippen-Kiefer-Gaumenspalten zum Beispiel haben oft überzählige Zähne.

Nasenbluten kann auf eine ernste Krankheit hinweisen

Ein Zahn in der Nase führte bei dem jungen Araber zu wiederkehrendem Nasenbluten. Nasenbluten kann örtlich durch Fremdkörper bedingt sein. Bei regelmäßigem Nasenbluten sollten Sie die Ursache unbedingt mit einem Arzt klären, auch wenn es sehr unwahrscheinlich ist, dass ihnen ein Nasenzahn zu schaffen macht. (Dr. Utz Anhalt)

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