Erst waren sie knapp, dann wurde ob ihrer Schutzfunktion und Wiederverwertbarkeit gerätselt, nun treiben die Regularien bei Abgabe der OP- und Filtering-Facepiece-Masken – (unhygienisch) ausgeeinzelt, ohne Anleitung und nicht zertifiziert – SWR Marktcheck um. Apotheken, Versandapotheken und Drogerien wurden geprüft. Bemängelt wurde auch, dass CE-Kennzeichen fehlen, doch sind die Masken deswegen wirklich nicht verkehrsfähig? Denn die Coronapandemie schafft vor allem eines – Ausnahmen.
Laut SWR Marktcheck ist bei der Abgabe von Masken in Apotheken und Drogerien „sehr viel Luft nach oben“. Das erklärte Barbara Hirl, SWR-Redakteurin, erst letzte Woche im Gespräch mit DAZ.online. Anlass für den Austausch der Redaktionen ist ein Beitrag des SWR in der Rubrik „Marktcheck“, dem „Wirtschafts- und Verbrauchermagazin für den Südwesten“, so das Selbstverständnis des SWR. Ausgestrahlt wurde er am 21. Juli 2020. Es ging um Masken – vor allem FFP2-Masken –, deren Abgabe und das Inverkehrbringen.
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Vorab berichtete DAZ.online über Testkäufe in Apotheken und Drogerien. Moniert seitens der SWR-Redaktion wurden vor allem zwei große Punkte: Das Auseinzeln und die Abgabe von FFP2-Masken ohne jegliche hygienische Maßnahmen und die Abgabe ohne Produktanleitung.
Viele gefälschte Zertifikate
Probleme sah der SWR auch beim Zertifikat der Masken, so würden Masken ohne Zertifikat in Verkehr gebracht, was nicht zulässig sei. „Um in Deutschland eine Maske verkaufen zu können, braucht jeder Hersteller eine Zertifizierung, die bescheinigt, dass die Maske sicher ist“, so der SWR. Unterstützung holte sich die Redaktion bei der DEKRA. Der Geschäftsführer der DEKRA Testing and Certification GmbH, Jörg-Timm Kilisch, berichtet, man habe tausende von Herstellern getestet, es seien 150 positive Bewertungen dabei gewesen, also Hersteller, deren Masken die Überprüfung bestanden hätten. Jedoch seien aber 700 Zertifikate auf dem Markt, die zum Großteil wohl gefälscht waren. Amanda Kreuzmann, Qualitätsmanagerin bei Mensch, kritisiert zudem, dass manche Masken keine CE-Kennzeichnung hätten.
In der Tat ist es jedoch mit den Zertifiakten und der CE-Kennzeichnung so eine Sache. Und die Frage, welche Masken verkehrsfähig sind, ist gar nicht so leicht zu beantworten. Der Landesapothekerverband Baden-Württemberg erklärt für seine Mitglieder im „Themenspecial zu Corona-Pandemie“ zum Thema „Welche Masken sind in Baden-Württemberg verkehrsfähig?“ sodann: „Aufgrund zahlreicher Sondervorschriften ist diese Fragen nur schwer zu beantworten. Einen guten Überblick gibt hier das aktuelle Informationsschreiben des Regierungspräsidiums Tübingen als zuständige Marktüberwachungsbehörde in Baden-Württemberg.“ Das hat sich DAZ.online einmal genauer angeschaut.
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