Curevac meldete vergangene Woche, dass sein Corona-Impfstoffkandidat CVnCoV schon bei Kühlschranktemperaturen stabil ist – im Gegensatz zu BNT162b2 von Biontech/Pfizer, der bei -70 °C gelagert und transportiert werden muss. Am selben Tag abends in der ZDF-Sendung Maybrit Illner sagte der Studienleiter der Curevac-Vakzine Professor Kremsner jedoch, dass auch CVnCoV in der ersten Zeit nach der Zulassung bei sehr niedrigen Temperaturen gelagert werden muss – was stimmt denn nun? DAZ.online hat bei Curevac nachgefragt.
Als Curevac vergangene Woche Erfolge bei seinem Corona-Impfstoff CVnCoV meldete, war die Euphorie groß, medial und spürbar am Aktienkurs des Unternehmens. Denn: Der mRNA-Impfstoff des Tübinger Unternehmens lieferte positive Phase 1-Daten und ist schon bei Kühlschranklagerung zwischen 2 und 8 °C stabil. Ein eminenter Vorteil zum Konkurrenten BNT162b2 von Biontech/Pfizer – hier lautet die Ansage aktuell, dass deren Corona-Vakzine gerne bei -70 °C gelagert und transportiert werden will. Logistisch nicht ganz trivial.
Just hatte Curevac die Stabilität seines Impfstoffkandidaten bestätigt, sorgte jedoch Prof. Dr. Peter Gottfried Kremsner in der ZDF-Sendung „Maybrit Illner“ am 12. November 2020 (ab Minute 9:52) für Verunsicherung. Kremsner ist Infektiologe und Tropenmediziner sowie Direktor des Instituts für Tropenmedizin am Universitätsklinikum Tübingen und leitet die erste klinische Studie mit dem Corona-Impfstoffkandidaten der Tübinger Firma Curevac. „Der Impfstoff von Biontech muss bei -70 °C gelagert werden, beansprucht das Ihr Impfstoff (Anm. d. Red.: Corona-Impfstoff CVnCoV von Curevac) auch?“, fragte Maybrit Illner den Infektiologen.
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„Das wird erstmal so sein“, sagte Kremsner wörtlich. Das seien letztlich Vorkehrungen, die man getroffen habe und die durch den Zulassungsprozess bedingt seien. „Aber grundsätzlich ist es so, dass bei diesen mRNA-Impfstoffen eine große Temperaturunempfindlichkeit herrscht. Die kann man eigentlich auch auf dem Küchentisch in den Tropen aufheben, dann sind sie immer noch stabil“, erklärte der Studienleiter. Das werde auch so kommen, dass die Impfstoffe bei Raumtemperatur gelagert werden, war Kremsner überzeugt, nicht jedoch für die „erste Zulassung“ und nicht in der ersten Zeit.
Curevac bestätigt Kühlschranklagerung
Was stimmt denn nun? DAZ.online hat bei Curevac nachgefragt. Der Sprecher von Curevac erklärt: „Herr Kremsner war in diesem Punkt nicht aktuell informiert, kannte unsere Pressemitteilung offenbar noch nicht. Tatsache ist, was wir gestern kommuniziert haben.“
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