Jens Spahn gibt Tipps zu Krebsprävention und erntet Kritik

Nach einem Tweet zum Thema Krebs schlägt Bundesgesundheitsminister Jens Spahn nun eine Welle der Empörung und Kritik entgegen. Eigentlich wollte der 38-Jährige nur Tipps zur Krebs-Prävention geben, doch viele Social-Media-Nutzer empfanden den Beitrag als respektlos.

Krebs ist als zweithäufigste Todesursache in Deutschland ein allgegenwärtiges Thema in der deutschen Gesundheitspolitik. Ein Thema, bei dem offensichtlich auch viel Fingerspitzengefühl verlangt wird. Das habe dem Bundesgesundheitsminister Jens Spahn nun jedoch gefehlt, kritisieren Twitter-User.

Dieser gab anlässlich des Weltkrebstages Ratschläge, wie Menschen leben müssten, um gar nicht erst an Krebs zu erkranken. Wer nicht rauche, sich bewege, auf gesunde Ernährung achte und artig Sonnencreme auftrage, sage dem Krebs dem Kampf an, so Spahn. Doch so einfach sei das nicht, kritisieren Twitter-User.

Krebs ist immerhin eine komplexe Erkrankung, die in vielen Arten und Ausmaßen existiert und oft völlig überraschend auftritt. Die Wissenschaft kennt zwar gewisse Auslöser, die zu Krebs führen können, doch oft stehen auch Mediziner vor Rätseln, wenn es um Tumore geht. „Krebs kann jeden treffen und es ist ein Schlag in Gesicht für Kinder, die an Krebs erkrankten, nie rauchten und sich gut ernährten“, so nur einer der über 1.300 Twitter-Nutzer, die bis Dienstagvormittag auf Spahns Tweet reagierten.

Auch Michael Mronz, der Witwer des an Leukämie verstorbenen Guido Westerwelle, übte Kritik an Spahns Tweet.

Beiträge von Krebspatienten machen die heikle Problematik noch deutlicher. So schreibt ein User etwa: „Hab noch nie geraucht. Laufe jeden Tag mind. eine Stunde. Ernähre mich ausgewogen. Trotzdem habe ich Leukämie. Irgendwas mach ich wohl falsch“.

 

Andere zweifeln an Spahns Fähigkeiten als Gesundheitsminister – immerhin habe der 38-Jährige nicht Medizin studiert.

Der Politiker reagierte noch am Dienstag auf die Empörung vieler Twitter-User und erklärte in einem weiteren Beitrag: "Es tut mir leid, wenn mein Tweet missverständlich war. Nichts liegt mir ferner als den Erkrankten eine Mitschuld zu geben oder Krebs zu verharmlosen. Im Gegenteil: Wir sollten durch mehr Prävention, frühere Früherkennung, bessere Therapien schweres Leid zu vermindern versuchen."

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