Japan-Studie zeigt, wie sich der „kleine Bruder“ BA.2 vom Omikron-Original unterscheidet

Der von Experten aufmerksam beobachtete Omikron-Subtyp BA.2 unterscheidet sich nach neuesten Erkenntnissen in bestimmten Eigenschaften deutlich von der in Deutschland bislang dominanten Corona-Variante BA.1. Laut RKI hat der Omikron-Subtyp in Deutschland merklich zugelegt.

Darauf weisen im Preprint – also ohne Überprüfung von Fachkollegen – veröffentlichte Studiendaten mehrheitlich japanischer Forscher hin.

Zu den Unterschieden gehören demnach etwa eine wohl deutlich höhere Übertragbarkeit von BA.2 sowie Differenzen, die die Immunität und die Pathogenität betreffen – also die Fähigkeit, Krankheiten auszulösen.

Auf Basis der erfassten Unterschiede bei menschlichen Zellproben im Labor und Infektionsversuchen etwa bei Hamstern schlagen die Autoren einen eigenen Buchstaben des griechischen Alphabets für BA.2 vor – über diese Namensgebung für relevante Corona-Varianten bestimmt die Weltgesundheitsorganisation (WHO).

„Kleiner Bruder“ von Omikron: „Risiko von BA.2 potenziell höher als das von BA.1“

Die Untersuchungen, so die Autoren der Studie, legten insgesamt den Schluss nahe, „dass das Risiko von BA.2 für die globale Gesundheit potenziell höher ist als das von BA.1“.

Der wissenschaftliche Leiter des Divi-Intensivregisters, Christian Karagiannidis, schrieb mit Blick auf die Studie am Mittwoch bei Twitter: „Wir müssen BA.2 sehr gut im Auge behalten. Es scheint biologische Unterschiede zu BA.1 zu geben.“

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BA.2 gilt in der Debatte um mögliche Corona-Lockerungen als Unsicherheitsfaktor, weil der Subtyp als noch leichter übertragbar gilt. Unter anderem in Ländern wie Dänemark hat sich BA.2 schon stark ausgebreitet. Fachleute halten das auch in Deutschland für möglich, was aus ihrer Sicht die Omikron-Welle verlängern könnte.

BA.2-Anteil in Deutschland laut RKI bei 14,9 Prozent

Die nach ersten Erkenntnissen noch schneller übertragbare Variante BA.2 von Omikron hat nach Einschätzung des Robert Koch-Instituts in Deutschland merklich zugelegt.

Der Anteil in einer Stichprobe untersuchter Corona-Fälle sei zuletzt auf 14,9 Prozent gestiegen, hielt das RKI in seinem Wochenbericht vom Donnerstagabend fest. Diese Angabe bezieht sich auf die Woche bis zum 6. Februar – für die Woche davor gibt das RKI den Anteil mit 10,4 Prozent an.

In seinem letzten Wochenbericht verkündete das RKI noch: „Hinsichtlich der klinischen Charakteristik gibt es derzeit keine Hinweise darauf, dass sich Infektionen mit BA.2 von Infektionen mit BA.1 unterscheiden.“ FOCUS Online/Wochit Als der Adler seine Beute aus dem Fluss zieht, bleibt den Beobachtern die Spucke weg

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