Alle Neuigkeiten zur Corona-Pandemie: Die Inzidenz liegt in Deutschland heute bei 5,5, der Anteil der Ansteckungen mit der Delta-Variante an allen Corona-Neuinfektionen verdoppelte sich erneut. Spanien aber könnte bald schon wieder zum Risikogebiet erklärt werden. Alle aktuellen News zur Corona-Pandemie finden Sie hier im News-Ticker von FOCUS Online.
News zu Corona in Deutschland vom 9. Juli
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In Niederlanden steigt Zahl der neuen Fälle rasant
06.28 Uhr: In den Niederlanden ist die Zahl der Corona-Neuinfektionen explosionsartig gestiegen. Am Donnerstag wurden rund 5500 Fälle gemeldet. Das ist die höchste Zahl seit dem 14. Mai, wie das nationale Institut für Gesundheit und Umwelt RIVM am Donnerstag mitteilte. Vor genau einer Woche waren es noch rund 800 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden. Auf 100.000 Einwohner kommen nun etwa 67 Neuinfektionen in sieben Tagen. Die Regierung erwägt neue Maßnahmen, um das Virus einzudämmen.
Die Niederlande hatten zum 26. Juni fast alle Corona-Maßnahmen aufgehoben. Nur noch in den öffentlichen Verkehrsmitteln muss eine Maske getragen werden. Vielerorts wird aber die Grundregel vom Sicherheitsabstand von 1,5 Metern nicht eingehalten.
Der Anstieg der Neuinfektionen wird mit der Verbreitung der Delta-Variante begründet. Noch führte das aber nicht zu mehr Patienten in den Krankenhäusern. Von den Neuinfektionen sind den Angaben zufolge vor allem Jugendliche betroffen. Viele haben sich demnach in Diskotheken und Nachtclubs angesteckt. Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dp
Corona-Neuinfektionen steigen wieder deutlich an – RKI meldet Inzidenz von 5,5
Freitag, 09. Juli, 06.08 Uhr: Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist deutlich angestiegen. Sie lag bei 5,5 Neuinfektionen in sieben Tagen pro 100.000 Einwohner. Zum Vergleich: Vor einem Tag lag sie bei 5,2, vor zwei Tagen bei 5,1. Damit stieg die Inzidenz den dritten Tag in Folge.
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) derweil binnen eines Tages 949 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Freitagmorgen hervor. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert noch bei 649 Ansteckungen gelegen.
Deutschlandweit wurde nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 49 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 69 Tote gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.734.468 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
Medienbericht: Spanien soll komplett zum Risikogebiet erklärt werden
19.32 Uhr: Wegen steigender Corona-Zahlen könnte einem Bericht zufolge künftig bald wieder ganz Spanien Risikogebiet werden. Die Bundesregierung wolle das gesamte Land wieder in dieser Kategorie einstufen, berichteten die Zeitungen der Funke Mediengruppe (Freitagsausgaben) unter Berufung auf Regierungskreise. Bislang sind nur einzelne Regionen Spaniens als Risikogebiet ausgewiesen.
Für Reiserückkehrer bringt die Einstufung als Risikogebiet zwar grundsätzlich eine Quarantänepflicht mit sich. Diese kann aber durch ein negatives Testergebnis, beziehungsweise einen Genesenen- oder Impfnachweis vermieden werden. Für Flugreisende gilt eine Testpflicht unabhängig von der Einstufung als Risikogebiet – also bereits jetzt auch für Flugreisende aus Spanien.
Zypern soll dem Bericht zufolge als Hochinzidenzgebiet eingestuft werden. Dies würde bedeuten, dass Touristen nach einer Rückkehr in eine zehntägige Quarantäne gehen müssen, die sie erst nach fünf Tagen mit einem negativen Corona-Test vorzeitig beenden können. In Irland würden die Regionen Midlands und Midwest neu als Risikogebiete ausgewiesen, hieß es in dem Bericht weiter. Die vom Gesundheitsministerium vorgeschlagenen Verschärfungen sollen demnach am Freitag offiziell bekannt gegeben werden.
Empörung in England: Johnson wird nach EM-Halbfinale ohne Maske im Auto erwischt
16.30 Uhr: Eine leichte Welle der Empörung erfasst derzeit den britischen Premierminister Boris Johnson. Der Briten-Boss wurde nach dem glorreichen 2:1-Sieg der Engländer im EM-Halbfinale gegen Dänemark erwischt, wie er ohne Maske im Auto saß. Sein Chauffeur, sein Sicherheitsmann und seine Frau (wenn auch ohne die Nase zu bedecken) hingegen trugen eine Schutzmaske. Das berichtet der "Mirror". Die oppositionelle Labour-Partei sagt zu dem Vorfall, Johnson habe "die Pandemie nie ernst genommen" und habe kein Sinn fürs Gemeinwohl.
Die Rechtslage in diesem Fall ist undurchsichtig. In Großbritannien gilt noch bis zum 19. Juli eine Maskenpflicht beispielsweise in Taxis oder in Carsharing-Autos. 200 Euro Bußgeld drohen bei Verstoß. Für Chauffeur-Wagen gibt es in der Regelung womöglich ein Schlupfloch.
Trotzdem ist pikant: Johnson selbst hatte jüngst noch darauf hingewiesen, dass es auch über den 19. Juli hinaus sinnvoll sei, eine Maske zu tragen – selbst dann, wenn es nicht mehr verordnet sei. "Aus Respekt und für das Gemeinwohl", hatte Johnson dazu gesagt. Und grundsätzlich empfiehlt die britische Regierung das Tragen von Masken in Autos. Ein Vorbild war Johnson somit gewiss nicht.
Afrika wird von Delta-Welle überrollt: "Das Schlimmste steht noch bevor"
13.52 Uhr: In Afrika sind bisher erst 1,19 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft, obwohl sich der Kontinent aktuell im Griff einer dritten Infektionswelle befindet. "Das ist zu diesem Zeitpunkt der Pandemie viel zu wenig", rügte am Donnerstag John Nkengasong von der Gesundheitsorganisation der Afrikanischen Union, der Africa CDC. Die Infektionswelle werde von der hochansteckenden Delta-Variante getrieben, die bisher in 15 afrikanischen Ländern nachgewiesen wurde. In den sieben Tagen bis zum 4. Juli hat der Kontinent laut der Regionaldirektorin der Weltgesundheitsorganisation WHO, Matshidiso Moeti, die schlimmste Pandemiewoche seit Beginn der Pandemie erlebt,
Seit Beginn der dritten Welle im Mai ist die Zahl der Corona-Fälle demnach sieben Wochen in Folge gestiegen. In der vergangenen Woche wurden auf dem Kontinent mehr als 251 000 neue Fälle gemeldet, was einem Anstieg von 20 Prozent gegenüber der Vorwoche entspricht. In 16 afrikanischen Ländern steige die Zahl der Fälle. "Aber das Schlimmste steht noch bevor, da die schnelllebige dritte Welle weiter an Geschwindigkeit gewinnt und neue Wege einschlägt", warnte Moeti. "Das Ende dieses steilen Aufstiegs ist noch Wochen entfernt."
Insgesamt wurden bisher in Afrika laut CDC gut 5,7 Millionen Infektionen dokumentiert, von denen mehr als 148 000 tödlich waren. Die Dunkelziffer dürfte nach Expertenansicht auf dem Kontinent mit seinen 1,3 Milliarden Menschen aber höher liegen. Dennoch ist die Gesamtzahl gering im Vergleich zu anderen Weltregionen: Afrika macht 3,1 Prozent aller weltweiten Infektionsfälle aus. Die CDC versucht, die Mittel der afrikanischen Staaten zu bündeln und Maßnahmen im Kampf gegen die Pandemie zu koordinieren. Bisher hat Afrika laut CDC erst 70,4 Millionen Impfdosen von den für dieses Jahr geplanten 700 Millionen beschafft. 53 Prozent davon wurden bereits verabreicht.
Deutsche sind tagsüber wieder so viel unterwegs wie vor Pandemie
13.36 Uhr: Im Juni sind die Menschen in Deutschland tagsüber wieder genau so viel unterwegs gewesen wie vor der Corona-Pandemie. Im Mai lag die Mobilität im Bundesschnitt noch vier Prozent unter dem Vergleichsmonat des Jahres 2019, wie aus einer am Donnerstag veröffentlichten Sonderauswertung des Statistischen Bundesamts in Wiesbaden hervorging. Im April seien es sogar noch sieben Prozent weniger Bewegungen gewesen.
Nachts seien die Menschen aber immer noch deutlich weniger unterwegs als vor der Pandemie. Laut Sonderauswertung wurden in den Nachtstunden von 22.00 Uhr bis 06.00 Uhr insgesamt 17 Prozent weniger Bewegungen gemessen als im Juni 2019. Gegenüber den Vormonaten bedeute das dennoch eine Annäherung der nächtlichen Mobilität an das Vorkrisenniveau. In den Monaten April und Mai hätten die Bewegungen im Vergleich zu 2019 noch 30 Prozent darunter gelegen.
Foto: Sven Hoppe/dpa Passanten am Münchner Viktualienmarkt.
Unterschiede zeigten sich laut Sonderauswertung auch zwischen Großstädten und weniger dicht besiedelten Räumen: Während die Mobilität im Juni in Großstädten noch deutlich unter dem Vorkrisenniveau lag, war sie in weniger verstädterten Kreisen sogar noch höher als vor der Pandemie. Bei der nächtlichen Mobilität seien die Unterschiede zwischen Stadt und Land dafür geringer geworden.
Statistik für 2020: Covid-19 bei 30.136 Menschen als Todesursache
10.12 Uhr: Bei 36 291 Todesbescheinigungen war im vergangenen Jahr Covid-19 als Erkrankung vermerkt. Das geht aus den vorläufigen Ergebnissen der Todesursachenstatistik hervor. Wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte, war Covid-19 bei 30.136 Menschen und damit in 83 Prozent der Fälle auch die Todesursache. In 6155 Fällen (17 Prozent) starben die Personen mit einer Coronavirus-Infektion als Begleiterkrankung, jedoch an einer anderen Grunderkrankung.
Die vorläufigen Ergebnisse der Todesursachenstatistik werden ab dem Berichtszeitraum Januar 2020 erstmals monatlich veröffentlicht und umfassen laut Statistischem Bundesamt bis zur vorliegenden Auswertung knapp 92 Prozent aller Sterbefälle. Die Zahl der Suizide lag den Angaben zufolge im Jahr 2020 nach der vorläufigen Auswertung bei 8565 und damit bislang leicht unter dem Wert von 2019 mit 9041.
Lauterbach kritisiert "Inzidenzstufe Null"-Lockerungen in NRW
09.03 Uhr: Die weitreichende Lockerung der Corona-Auflagen in Nordrhein-Westfalen stößt auf Skepsis. SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach stufte die Schritte am Donnerstag als verfrüht ein: "Wir sind in einer Phase, in der die Fallzahlen wieder steigen und sich der Impffortschritt verlangsamt. Der Zeitpunkt der Lockerungen hat mich überrascht, ich hätte einen späteren Zeitpunkt besser gefunden", sagte er im Radioprogramm WDR 2.
Angesichts der aktuell niedrigen Corona-Zahlen unternimmt Nordrhein-Westfalen einen großen Schritt in Richtung Normalität: Von diesem Freitag an gilt eine neue Corona-Schutzverordnung, die eine weitgehende Öffnung vieler Lebensbereiche vorsieht. Erlaubt sind dann wieder Diskotheken, Sportveranstaltungen, Musikfestivals und Volksfeste. In vielen Bereichen fallen zudem Kontaktbeschränkungen, Masken- und Nachverfolgungspflichten.
Michael Kappeler/dpa Karl Lauterbach, SPD-Gesundheitsexperte, spricht im im Deutschen Bundestag mit Reportern.
Möglich macht das eine neue "Inzidenzstufe Null", die Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) am Mittwoch in Düsseldorf vorgestellt hatte. Die Stufe greift, sobald Kreise oder kreisfreie Städte an fünf Tagen hintereinander höchstens zehn Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen aufweisen.
Am Donnerstagmorgen lag die Sieben-Tage-Inzidenz in Nordrhein-Westfalen bei 5,7 und damit um 0,1 niedriger als am Vortag, wie aus Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) hervorgeht. Laumann appellierte dringend an die Menschen, sich impfen zu lassen. "Die vierte Welle wird auf uns zukommen", sagte er im WDR. Natürlich mache auch ihm die Delta-Variante Sorgen. Laut RKI ist diese besonders ansteckende Corona-Variante inzwischen auch in Deutschland zur vorherrschenden geworden.
Mehr Neuinfektionen in Deutschland als in der Vorwoche – Inzidenz steigt leicht
08.05 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) mit 970 Corona-Neuinfektionen binnen 24 Stunden etwas mehr Fälle gemeldet als in der Vorwoche. Vor einer Woche hatte der Wert bei 892 Ansteckungen gelegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI mit bundesweit 5,2 an (Vortag: 5,1; Vorwoche: 5,1).
Die für die Ausbreitungsgeschwindigkeit des Coronavirus entscheidende Reproduktionszahl liegt über der Schwelle von 1. So gab das RKI den sogenannten 7-Tage-R-Wert am Donnerstag mit 1,09 an (Vortag: 1,01). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 109 weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.
Der R-Wert lag über viele Wochen deutlich unter 1, stieg aber zuletzt relativ kontinuierlich an. Experten zufolge könnte das an der Verbreitung der ansteckenderen Delta-Variante und an Lockerungen der Corona-Beschränkungen liegen. Sven Hoppe/dpa
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