Infektionen steigen sprunghaft: Nächste Stadt überspringt kritischen Corona-Wert

Im Zuge der Corona-Pandemie ist die Zahl der Neuinfektionen in Deutschland zuletzt immer weiter gestiegen. Auch am Wochenende meldeten die Bundesländer viele neue Fälle. Derweil zeigt eine Studie, wie wichtig die Corona-Regeln sind. Alle Neuigkeiten zur Pandemie hier im News-Ticker.

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Topmeldungen zur Corona-Pandemie: Neue Studie zeigt, wie wichtig die Corona-Regeln sind (07.14 Uhr) +++ Trump verkündet fragwürdigen "Durchbruch" 23.50 Uhr) +++Fast 5000 Neuinfektionen in Frankreich binnen 24 Stunden (22.10 Uhr) +++ Zwei weitere Bundesländer rutschen in den roten Bereich (19.35 Uhr)

Deutsche Bahn will Einhaltung der Maskenpflicht verstärkt kontrollieren

07.36 Uhr: Die Deutsche Bahn wird die Einhaltung der Maskenpflicht verstärkt kontrollieren und dazu mehr Sicherheitskräfte an Bahnhöfen und S-Bahn-Stationen einsetzen. Das geht aus einem Bericht der "Bild"-Zeitung hervor. "Maske tragen ist keine unverbindliche Empfehlung, sondern Pflicht. Es ist deshalb für uns nicht hinnehmbar, wenn sich Einzelne nicht an die Regeln halten", sagte Hans-Hilmar Rischke, Sicherheitschef der Deutschen Bahn, dem Blatt. dpa/Jörg Carstensen/dpa Die Deutsche Bahn.

Die zusätzlichen Patrouillen in den Abendstunden würden laut "Bild" als notwendig erachtet, da bei einer Maskenkontrolle an sechs Hamburger S-Bahnhöfen zahlreiche Verstöße registriert wurden. So habe der Anteil an Personen, die an den Haltestellen Hamburg-Harburg und Reeperbahn nachts keinen Mund-Nase-Schutz getragen hätten, bei rund 20 Prozent gelegen.

TOP-NEWS: Fast 14 Mal mehr Tote: Neue Studie zeigt, wie wichtig die Corona-Regeln sind

07.14 Uhr: Länder, in denen die Corona-Regeln nicht so gut eingehalten werden, haben einer Studie zufolge eine höhere Rate von Covid-19-Sterbefällen. "Dort wo die Regeln besser eingehalten werden, sind in den letzten zwölf Wochen über dreizehnmal weniger Menschen gestorben als in Ländern, in denen die Regeln kritischer gesehen werden", fasste der Psychologe Jürgen Margraf von der Ruhruniversität Bochum die Ergebnisse zusammen. dpa/Jane Barlow/PA Wire/dpa Besucher des Edinburgh Castles in Schottland stehen während der täglichen Kanonenzeremonie zur Einhaltung des Mindestabstands in auf den Boden gemalten Kreisen.

Die repräsentative Studie des Forschungs- und Behandlungszentrums der Ruhr-Universität Bochum wurde demnach parallel in acht Ländern durchgeführt. Anfang Juni seien dafür in jedem Land rund 1000 Personen ab 18 Jahren befragt worden. Von den insgesamt 7658 Teilnehmern mit auswertbaren Ergebnissen beurteilten 77 Prozent die Corona-Maßnahmen als sinnvoll.

Der Spitzenwert wurde mit 84 Prozent in Deutschland erreicht, die niedrigsten Werte ergaben sich mit 72 Prozent für Polen und Schweden. 92 Prozent erklärten, sich an die Verhaltensregeln zu halten. Hier reichte das Spektrum von 85 Prozent in Russland über 94 Prozent in Deutschland bis 97 in Großbritannien.

In den Ländern, in denen die Umfrage eine besonders gute Einhaltung der Regeln ergeben habe – Großbritannien, Spanien, Frankreich und Deutschland – sei die Zahl der Covid-19-Toten seit dem 1. Juni nach den veröffentlichten Zahlen im Durchschnitt um 7,8 Prozent gestiegen, sagte Margraf. In Ländern mit schlechter Regeleinhaltung wie Russland, Polen, den USA und Schweden habe die Zahl der berichteten Covid-19-Toten dagegen um 105,8 Prozent zugenommen. "Also 13,6-mal stärker", sagte Margraf.

Brasilien verzeichnet fast 115.000 Tote – der zweithöchste Wert weltweit

06.45 Uhr: In Brasilien breitet sich das Coronavirus weiter kaum gebremst aus. 23.421 Neuinfektionen meldete das Gesundheitsministerium am Sonntag. Damit steigt die Zahl der Infizierten auf bereits 3,6 Millionen. 494 neue Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 kamen hinzu. Insgesamt sind laut John-Hopkins-Universität 114.744 Menschen an den Folgen der Lungenkrankheit gestorben. dpa/Silvia Izquierdo/AP/dpa Kreuze für Opfer der Corona-Pandemie auf einem Friedhof in Rio de Janeiro.

Brasilien verzeichnet nach den USA (5,7 Millionen bestätigte Infektionen) die zweitmeiste Corona-Fälle weltweit.

Damit steigt die Gesamtzahl der Ansteckungen auf 3,605 Millionen. Die Zahl der Todesfälle legte um 494 auf 114.744 zu. Brasilien weist in der Coronavirus-Pandemie nach den USA weltweit die meisten Infektionen und Todesfälle auf.

TOP-NEWS: Trump verkündet fragwürdigen "Durchbruch"

23.50 Uhr: Die US-Regierung erteilt eine Notfallgenehmigung für die Behandlung der Erkrankung Covid-19 mit Blutplasma, das Antikörper gegen das Coronavirus enthält. Das kündigte US-Präsident Donald Trump am Sonntagabend (Ortszeit) im Weißen Haus an. Bei der sogenannten Immunplasma-Therapie bekommen Patienten Plasma von Menschen, die nach einer natürlichen Infektion Antikörper gebildet hatten. Plasma wird seit über 100 Jahren genutzt und gilt als sicher für Patienten. Bislang noch unklar ist aber, wie wirksam Plasma tatsächlich ist, um die Covid-Sterblichkeitsrate zu senken.

Trump feierte die Notfallgenehmigung der Lebens- und Arzneimittelbehörde (FDA) für Plasma als "sehr historischen Durchbruch", obwohl die Behandlungsmethode in den USA bereits weit verbreitet ist. Im Rahmen einer klinischen Sondergenehmigung haben bereits rund 70.000 Menschen Plasma erhalten, wie die führende Mayo Clinic auf ihrer Webseite erklärt. Die Notfallgenehmigung entspricht zudem keiner formellen Zulassung, für die wesentlich höhere Hürden gelten. Zudem ist das Plasma-Angebot begrenzt, da es nur aus den Blutspenden Genesener gewonnen werden kann.

Die Idee hinter der Plasma-Behandlung ist bestechend: Weil es noch keinen Impfstoff gibt, der die Bildung von Antikörpern gegen Sars-CoV-2 anregt, verabreicht man Patienten Antikörper von Menschen, die diese nach einer natürlichen Infektion gebildet haben. Zu dem Verfahren laufen weltweit Studien, auch in Deutschland. Bislang gibt es aber keinen überzeugenden Nachweis, ob und wie sehr Plasma Covid-Patienten tatsächlich hilft.

TOP-NEWS: Fast 5000 Neuinfektionen in Frankreich binnen 24 Stunden

22.10 Uhr: Die Zahl der Corona-Infektionen in Frankreich steigt weiter deutlich an: Insgesamt 4897 Neuinfektionen binnen 24 Stunden meldeten die Gesundheitsbehörden des Landes am Sonntag. Dies war die höchste Zahl seit dem Ende des Lockdowns im Mai.

Gesundheitsminister Olivier Veran zeigte sich besorgt und sprach in der Zeitung "Le Journal du Dimanche" von Risiken. In Frankreich gehen demnächst die Sommerferien zu Ende und die Reiserückkehrwelle steht an. Allerdings sind derzeit anders als im Frühjahr sehr viel mehr jüngere Leute mit Corona infiziert, die in der Regel weniger Symptome zeigen.

In Frankreich sind derzeit 4709 Menschen wegen der Lungenkrankheit Covid-19 im Krankenhaus, davon 383 auf der Intensivstation. Am Sonntag wurde ein weiteres Corona-Todesopfer gemeldet, die Gesamtzahl seit Beginn der Pandemie stieg damit auf 30.513.

Lehrerin positiv getestet – Gesamtschule in Bochum geschlossen

22.00 Uhr: In Bochum bleibt eine Gesamtschule am Montag komplett geschlossen, weil eine Lehrerin positiv auf das Coronavirus getestet worden ist. Da sie noch am Freitag in der Schule war und es am Wochenende nicht vollständig gelungen sei, alle Kontaktpersonen zu ermitteln und zu benachrichtigen, sei die vorsorgliche Schließung der gesamten Willy-Brandt-Gesamtschule beschlossen worden, teilte die Stadt am Sonntag mit. Am Montag werde mit den Tests der ermittelten Kontaktpersonen begonnen und über weitere Maßnahmen beraten.

TOP-NEWS: Zwei weitere Bundesländer rutschen in den roten Bereich

19.35 Uhr: Mehrere große Bundesländer haben bis zum frühen Sonntagabend keine aktuellen Infektionszahlen gemeldet. Aus der Auswertung der Zahlen der Gesundheitsämter der Länder ergeben sich somit für die vergangenen 24 Stunden nur 561 neue Fälle. Aus folgenden Ländern fehlen aktuelle Zahlen: Baden-Württemberg, Bayern, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Bremen und Schleswig-Holstein.

Für Schleswig Holstein wurden dafür die am späten Samstagabend bekanntgegebenen Zahlen nachgetragen. Aus den aktuellen Meldungen geht ebenso hervor, dass es in den vergangenen 24 Stunden zwei Todesfälle gegeben hat. Der R-Wert ist leicht gesunken auf 1,08. Die Zahl der aktiven Fälle ist trotz der ausgebliebenen Meldungen aus mehreren Ländern in anderen weiter gestiegen.

Sie finden hier die aktuell gemeldeten Zahlen der Gesundheitsministerien der Länder.

  • Baden-Württemberg: 40.034 keine Meldung am Sonntag / 1863 Todesfälle
  • Bayern: 54.843 keine Meldung am Sonntag / 2631 Todesfälle
  • Berlin: 10.727 (+11) / 226 Todesfälle (+0)
  • Brandenburg: 3826 (+9) / 173 Todesfälle (+0)
  • Bremen: 1896 (keine Meldung an Samstag und Sonntag) / 56 Todesfälle
  • Hamburg: 6053 (+8) / 232 Todesfälle (+0)
  • Hessen: 14.587 (+178) / 528 Todesfälle (+0)
  • Mecklenburg-Vorpommern: 994 (+2) / 20 Todesfälle (+0)
  • Niedersachsen: 16.038 (+97) / 659 Todesfälle (+0)
  • Nordrhein-Westfalen: 56.784 (+185) / 1798 Todesfälle (+1)
  • Rheinland-Pfalz: 8661 (+53) / 243 Todesfälle (+1)
  • Saarland: 3050 (+5) / 174 Todesfälle (+0)
  • Sachsen: 5800 (keine Meldung am Samstag) / 224 Todesfälle
  • Sachsen-Anhalt: 2173 (keine Meldung an Samstag und Sonntag) / 65 Todesfälle
  • Schleswig-Holstein: 3902 (+12/Stand später Samstagabend) / 160 Todesfälle
  • Thüringen: 3546 (+1) / 186 Todesfälle (+0)

Gesamt (Stand 23.08.2020, 19.00 Uhr): 233.011 (9241 Todesfälle)

Vortag (Stand 22.08.2020, 21.00 Uhr): 232.450 (9239 Todesfälle)

Quelle zu Infizierten- und Todeszahlen: Landesgesundheits- und Sozialministerien.

Die Zahl der Geheilten liegt laut Robert-Koch-Institut in Deutschland bei rund 207.100

Die Zahl der aktiven Fälle liegt damit bei 16.670 (+59)

Aktuell vom RKI gemeldete Reproduktionszahl: 1,08 (-0,05)

Aus dem Lagebericht des Robert-Koch-Instituts lässt sich aber dennoch eine Entwicklung herauslesen. Dort heißt es: "Die kumulative Inzidenz der letzten 7 Tage lag deutschlandweit bei 10,3 Fällen pro 100.000 Einwohner und ist damit weiter angestiegen. Aus nur noch 15 Landkreisen wurden in den letzten 7 Tagen keine Fälle übermittelt." Die deutschlandweite Inzidenz stieg damit zwar nur minimal an (+0,1), doch zuvor war dieser Durchschnittswert nur in Hessen, Bayern und NRW "deutlich überschritten" worden. Nun liegen auch Berlin und Baden-Württemberg laut RKI im roten Bereich. Weiterhin heißt es in der Zusammenfassung der aktuellen Lage, der Trend sei "sehr beunruhigend".

TOP-NEWS: Siziliens Regierungschef schließt wegen Corona Aufnahmezentren für Migranten

17.08 Uhr: Der Präsident der italienischen Region Sizilien hat sich über die Regierung in Rom hinweggesetzt und die Schließung aller Aufnahmezentren für Flüchtlinge in der Region angeordnet. Bis Montag um Mitternacht müssten sämtliche Flüchtlinge von den Hotspots und Aufnahmezentren auf sizilianischem Gebiet aufs italienische Festland verlegt werden, verfügte Regionalpräsident Nello Musumeci am Sonntag. Zur Begründung verwies er auf die Corona-Pandemie, die sich in den Zentren ausbreiten könne.

Aus dem italienischen Innenministerium hieß es, die Anordnung des Regionalpräsidenten sei ungültig, da die Flüchtlingspolitik Sache der Regierung in Rom sei. Musumeci war mit der Unterstützung einer Allianz aus rechten und rechtsradikalen Parteien ins Amt gekommen. Im Internet schrieb er am Sonntag, er könne nicht zulassen, dass "Sizilien gestürmt wird, während Europa wegschaut und die Regierung keinerlei Abschiebungen vornimmt".

In seiner Anordnung verfügte der Regionalpräsident zudem, kein Migrant dürfe die Region mehr betreten, durchreisen oder dort Station machen. Dies gelte auch für sämtliche kleinen oder großen Flüchtlingsschiffe, "einschließlich derer von Hilfsorganisationen".

Auf der südlich von Sizilien gelegenen Mittelmeerinsel Lampedusa treffen immer wieder Flüchtlingsboote ein. Am Sonntag lag die Zahl der Migranten auf Lampedusa bei rund 1200, nachdem 300 weitere am Freitag in Einrichtungen auf Sizilien gebracht worden waren. Das Rettungsschiff "Sea-Watch 4" hatte nach Angaben der Hilfsorganisation am Sonntag 104 nahe der libyschen Küste gerettete Flüchtlinge an Bord.

Timoschenkos Zustand ernst: Ex-Regierungschefin der Ukraine an Corona erkrankt

17.04 Uhr: Die ukrainische Ex-Regierungschefin Julia Timoschenko hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Das bestätigte die Sprecherin Marina Soroka von Timoschenkos Vaterlands-Partei am Sonntag bei Facebook. Ein Test sei positiv ausgefallen. Der Gesundheitszustand der 59-Jährigen sei ernst. "Leider ist das die Wahrheit", schrieb Soroka. Timoschenko kämpfe, hieß es. Auch weitere Familienmitglieder der Politikerin sind Berichten zufolge infiziert.

Timoschenko war zweimal Regierungschefin des osteuropäischen Landes. Bekannt wurde sie 2004 international – damals noch mit geflochtenem Haarkranz – als Gesicht der prowestlichen Orangenen Revolution. Timoschenko saß auch bereits zweimal im Gefängnis. Die Politikerin trat 2019 zum dritten Mal bei der Präsidentenwahl in der Ukraine an, unterlag aber bereits im ersten Wahlgang den Konkurrenten.

In der Ukraine gibt es nach offiziellen Angaben rund 105 000 Corona-Fälle. Mehr als 2270 Menschen sind mit dem Virus gestorben.

TOP-NEWS: Nach türkischer Groß-Hochzeit in Groß-Gerau: Zahl der Infizierten auf 33 gestiegen

15.52 Uhr: Nach einer Hochzeitsfeier im Kreis Groß-Gerau ist die Zahl der positiv auf das Coronavirus getesteten Personen um drei auf 33 Menschen gestiegen. Die Personen hätten zum Teil selbstständig einen Test veranlasst, sagte Ute Kepper vom Kreisgesundheitsamt. "Die Testungen wurden in verschiedenen Testzentren oder auch beim Hausarzt durchgeführt. Deshalb dauert es auch unterschiedlich lang, bis die Ergebnisse eintreffen. Die positiven Ergebnisse werden uns umgehend gemeldet", sagte Kepper.

Das Brautpaar hatte nach Angaben des Kreises am 7. und 14. August in Kelsterbach zweimal gefeiert – einmal mit 100, einmal mit 160 Gästen. Dabei hätten ein oder mehrere Infizierte unwissentlich andere angesteckt.

TOP-NEWS: Wiesbaden verbietet Veranstaltungen mit mehr als 50 Menschen

14.38 Uhr: Aufgrund erhöhter Corona-Fallzahlen hat die Stadt Wiesbaden Veranstaltungen und Zusammenkünfte mit mehr als 50 Menschen verboten. Wie die Stadt am Sonntag mitteilte, gilt die Regelung ab Dienstag vier Wochen lang.

Veranstaltungen ab 50 Personen müssten nun bis mindestens einschließlich 21. September durch das Gesundheitsamt genehmigt werden. Darunter fielen neben Privatfeiern im öffentlichen und nicht-öffentlichen Raum beispielsweise auch Kulturangebote wie Theater und Kinos. Ob die Allgemeinverfügung dann noch einmal verlängert oder gar verschärft werde, hänge von den gemeldeten Neuinfektionen ab. Auch weitere Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie könnten folgen.

TOP-NEWS: Corona-Infektionszahlen in Hanau deutlich über kritischer Schwelle

11.44 Uhr: Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus ist in Hanau nach Angaben eines Stadtsprechers weiter sprunghaft gestiegen. Mittlerweile liege die Zahl der Neuinfektionen bei 60 pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen, sagte der Sprecher der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag.

Die Stadt mit zuletzt knapp unter 100.000 Einwohnern gehört zum Main-Kinzig-Kreis, strebt aber die Kreisfreiheit an. An diesem Montag werde man mit dem Landkreis Maßnahmen beraten, um die Covid-19-Pandemie einzudämmen.

Die Stadt hatte bereits eine für den Vortag geplante Demonstration zum Gedenken an die Opfer des rassistisch motivierten Anschlags vom 19. Februar mit Tausenden erwarteten Teilnehmern wegen der Corona-Entwicklung untersagt. Bei einer Kundgebung, die stattdessen veranstaltet wurde, war die Teilnehmerzahl auf 249 beschränkt worden.

Zuvor hatte bereits die Stadt Offenbach ihre Maßnahmen im Kampf gegen die Ausbreitung des Virus Sars-CoV-2 verschärft. Dort gelten nun strengere Kontaktbeschränkungen und eine nächtliche Sperrstunde in der Gastronomie.

TOP-NEWS: AKK bringt Maskenpflicht am Arbeitsplatz ins Spiel

07.57 Uhr: CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer plädiert dafür, im Fall steigender Corona-Zahlen eine bundesweite Maskenpflicht am Arbeitsplatz und im Schulunterricht zu prüfen. Viele Unternehmen hätten die Maskenpflicht am Arbeitsplatz ja schon eingeführt, sagte sie der "Welt am Sonntag". "Das könnte auf jeden Fall ein Schritt sein, der auch bundesweit verpflichtend wird, jedenfalls wenn damit die Schließung ganzer Branchen verhindert werden könnte."

Das gelte auch für die Schulen. "Wenn das obligatorische Tragen von Masken im Unterricht dazu führt, dass wir die Schließung der Schulen umgehen, dann sollten wir darüber nachdenken. Die Erfahrungen in Nordrhein-Westfalen scheinen nicht so schlecht zu sein", sagte Kramp-Karrenbauer.

NRW ist das erste Bundesland, das eine Maskenpflicht im Schulunterricht eingeführt hat. Zum Schutz vor Infektionen müssen seit Beginn dieses Schuljahres alle Schüler der weiterführenden und berufsbildenden Schulen einen Mund-Nasen-Schutz auch in der Klasse am Platz tragen. In Frankreich soll künftig eine Maskenpflicht in Unternehmen gelten, ausgenommen sind Einzelbüros.

Mehr als 60.000 Corona-Tote in Mexiko

Sonntag, 23. August, 07.13 Uhr: In Mexiko ist die Zahl der Corona-Toten auf mehr als 60.000 gestiegen. In den vergangenen 24 Stunden seien 644 Menschen an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben, teilte das Gesundheitsministerium am Samstag (Ortszeit) mit. Insgesamt gebe es damit landesweit 60.254 nachgewiesene Todesfälle durch das neuartige Coronavirus.

Der Unterstaatssekretär im Gesundheitsministerium, Hugo López-Gatell, hatte Anfang Juni gesagt, dass es im Falle eines "sehr katastrophalen Szenarios" mehr als 60.000 Tote durch das neuartige Coronavirus in Mexiko geben könne. Zuletzt hatte sich López-Gatell mit Blick auf die Fortschritte bei der Pandemie-Bekämpfung optimistisch geäußert. Am Dienstag erklärte er, die Pandemie befinde sich in einer "Phase des Niedergangs".

Experten gehen indes von einer sehr hohen Dunkelziffer bei den Infektions- und Todesfallzahlen aus. Die offiziell gemeldeten Todesfälle seien allesamt nachgewiesene Todesfälle, betonte der Experte Malaquias López. Möglich sei aber, dass viele weitere Todesfälle fälschlicherweise nicht auf das Coronavirus zurückgeführt worden seien. 

Mexiko ist das am drittschwersten von der Corona-Pandemie betroffene Land nach den USA und Brasilien. Schätzungen der Universität Oxford zufolge wird in dem Land im internationalen Vergleich sehr wenig getestet. Nur knapp acht von 100.000 Einwohnern erhalten in Mexiko demnach einen Corona-Test.

TOP-NEWS: 1433 neue Fälle in Deutschland, aber vier Bundesländer melden keine neuen Zahlen

21.00 Uhr: In Deutschland gibt es 1433 neue Corona-Fälle. Das sind zwar weniger als in den Vortagen, allerdings haben wieder mehrere Bundesländer am Samstag keine neue neuen Zahlen gemeldet. Aus Bremen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein gab es kein Update. Zudem wurden sechs neue Todesfälle in Folge einer Covid-19-Ansteckung in den vergangenen 24 Stunden gemeldet.

Sie finden hier die aktuell gemeldeten Zahlen der Gesundheitsministerien der Länder.

  • Baden-Württemberg: 40.034 (+202) / 1863 Todesfälle (+1)
  • Bayern: 54.843 (+349) / 2631 Todesfälle (+0)
  • Berlin: 10.716 (+62) / 226 Todesfälle (+0)
  • Brandenburg: 3817 (+17) / 173 Todesfälle (+0)
  • Bremen: 1896 (keine Meldung am Samstag) / 56 Todesfälle
  • Hamburg: 6045 (+ 27) / 232 Todesfälle (+0)
  • Hessen: 14.409 (+149) / 528 Todesfälle (+0)
  • Mecklenburg-Vorpommern: 992 (+3) / 20 Todesfälle (+0)
  • Niedersachsen: 16.038 (+97) / 659 Todesfälle (+0)
  • Nordrhein-Westfalen: 56.599 (+442) / 1797 Todesfälle (+5)
  • Rheinland-Pfalz: 8608 (+67) / 242 Todesfälle (+0)
  • Saarland: 3045 (+1) / 174 Todesfälle (+0)
  • Sachsen: 5800 (keine Meldung am Samstag) / 224 Todesfälle
  • Sachsen-Anhalt: 2173 (keine Meldung am Samstag) / 65 Todesfälle
  • Schleswig-Holstein: 3890 (keine Meldung am Samstag) / 160 Todesfälle
  • Thüringen: 3545 (+16) / 186 Todesfälle (+0)

Gesamt (Stand 22.08.2020, 21.00 Uhr): 232.450 (9239 Todesfälle)

Vortag (Stand 21.08.2020, 20.00 Uhr): 231.017 (9233 Todesfälle)

Quelle zu Infizierten- und Todeszahlen: Landesgesundheits- und Sozialministerien.

Die Zahl der Geheilten liegt laut Robert-Koch-Institut in Deutschland bei rund 206.600

Die Zahl der aktiven Fälle liegt damit bei 16.611 (+627)

Aktuell vom RKI gemeldete Reproduktionszahl: 1,13 (+0,11)

Nachdem der R-Wert in den Tagen zuvor um einen Wert von 1,0 verharrte, gab es nun einen etwas deutlicheren Anstieg auf 1,13. Die Zahl der aktiven Fälle – also die Zahl der Menschen, die eine Coronainfektion noch nicht überwunden haben – stieg erneut um mehrere Hundert auf 16.611 an.

In der Zusammenfassung im RKI-Lagebericht heißt es: "Die kumulative Inzidenz der letzten 7 Tage lag deutschlandweit bei 10,2 Fällen pro 100.000 Einwohner und ist damit weiter angestiegen. Aus nur noch 17 Landkreisen wurden in den letzten 7 Tagen keine Fälle übermittelt."

Vor allem die Bundesländer Hessen, Bayern und Nordrhein-Westfalen befinden sich weiterhin im roten Bereich. Die 7-Tage-Inzidenzen liegen dort "deutlich über dem bundesweiten Durchschnittswert".

Weiter heißt es im Lagebericht, es falle auf, "dass sich vermehrt jüngere Personen infizieren und die Inzidenz bei jüngeren Altersgruppen vielfach höher ist als in höheren Altersgruppen. Bundesweit gibt es eine große Anzahl kleinerer Ausbruchsgeschehen in verschiedenen Landkreisen, die mit unterschiedlichen Situationen in Zusammenhang stehen, z.B. größeren Feiern im Familien- und Freundeskreis. Hinzu kommt, dass Covid-19-Fälle zu einem großen Anteil unter Reiserückkehrern, insbesondere in den jüngeren Altersgruppen, identifiziert werden. Die Zahl der täglich neu übermittelten Fälle ist seit der Kalenderwoche 30 angestiegen. Diese Entwicklung ist sehr beunruhigend und nimmt an Dynamik zu. Eine weitere Verschärfung der Situation muss unbedingt vermieden werden."

TOP-NEWS: Zahl der Neuinfektionen in Italien erstmals wieder über 1000

19.11 Uhr: Die Zahl der Neuinfektionen in Italien ist zum ersten Mal seit dem Ende des Lockdowns am 3. Juni wieder auf über 1000 gestiegen. Das staatliche Gesundheitsministerium meldete am Samstag 1071 Neuinfektionen. Am Vortag waren es noch 947 gewesen, berichtet der "Corriere della Sera". Drei Menschen starben an oder mit dem Coronavirus.

Der mit 2,7 Prozent mit großem Abstand stärkste Zuwachs wurde in einer jener Regionen registriert, die bisher die niedrigsten Infektionswerte und Opferzahlen vermeldet hatten: Sardinien. Nur in vier weiteren Regionen liegt der Zuwachse zwischen ein und zwei Prozent, bei den restlichen 15 unter einem Prozent. In Sardinien sind die Zahlen vor allem wegen vereinzelter Hotspots in Zusammenhang mit Diskothekenbesuchen in die Höhe geschnellt.

Besonders betroffen ist die berühmte Costa Smeralda im Nordosten der Insel, wo es Dutzende Fälle in Porto Rotondo und auch in Porto Cervo und Arzachena gibt. Auch das "Billionaire" von Formel-1-König Flavio Briatore ist von Coronainfetkionen nicht verschont geblieben. Sechs der Mitarbeiter wurde positiv getestet. Seit dem 18. August ist in Italien erneut die Öffnung von Freiluft-Diskotheken verboten. Diskotheken in Innenräumen sind seit Mitte März geschlossen.

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