Achten Sie zum Schutz vor Alzheimer auf Ihre Cholesterinwerte
Ein hoher Cholesterinspiegel erhöht das Risiko einer früh einsetzenden Alzheimer-Erkrankung und kann nach neusten Erkenntnissen sogar die verheerende Störung des Gehirns auslösen.
Bei der aktuellen Untersuchung der Emory University wurde festgestellt, dass ein hoher Cholesterinspiegel das Risiko für eine früh einsetzende Form von Alzheimer verstärkt. Die Ergebnisse der Studie wurden in der englischsprachigen Fachzeitschrift „JAMA Neurology“ veröffentlicht.
Ernährung kann vor Alzheimer schützen
Es gibt einen Zusammenhang zwischen der häufiger auftretenden und spät einsetzenden Form von Alzheimer und hohen Werten von Cholesterin, der bereits in mehreren Studien festgestellt wurde. Cholesterin im Blut erhöht das Risiko für Alzheimer erheblich, unabhängig davon, ob Betroffene das sogenannte Alzheimer-Gen in sich tragen oder nicht. Die Ergebnisse der neuen Studie legen nahe, dass eine gesündere Ernährung dazu beitragen könnte, den Beginn eines Gedächtnisverlusts zu verhindern.
Vier Gene erhöhen das Risiko früh einsetzender Alzheimer
Es gibt vier Gene, welche das Risiko für eine früh einsetzende Alzheimer-Krankheit zu erhöhen scheinen, berichten die Forschenden. Zusammengenommen machen diese Gene wahrscheinlich etwa 14 Prozent der 200.000 Fälle früh einsetzender Alzheimer-Erkrankungen in den USA aus, erläutern die Autoren der Studie. Weit über fünf Millionen Amerikaner leiden insgesamt an Alzheimer, die Erkrankung tritt jedoch typischerweise nach dem 65. Lebensjahr auf. Aber zwischen fünf und zehn Prozent entwickeln einen Gedächtnisverlust, der bereits in den Vierzigern oder Fünfzigern beginnt, fügen die Forschenden hinzu.
Es gibt leider immer noch keine Heilung für Alzheimer
Einige Menschen, welche dank Vererbung besonders risikoreiche Gene für die Krankheit in sich tragen, leiden mitunter bereits nach ihrem 30. Lebensjahr an Gedächtnisverlust. Tests zur Diagnose der Krankheit bleiben relativ subjektiv, Behandlungen sind minimal wirksam und es gibt keine Heilung. Die Forschenden hoffen, dass sie durch ein besseres Verständnis der Ursachen und Risiken der Krankheit der Entwicklung von Therapien näher kommen oder die Krankheit in Zukunft möglicherweise sogar komplett verhindern können.
Welchen Einfluss hat LDL-Cholesterin?
Aber bis Gentherapien für Alzheimer vollständig entwickelt sind, gibt es keine Möglichkeiten Betroffenen mit einem erhöhten Alzheimer-Risiko in ihrer DNA zu helfen. Darum untersuchten die Forschenden einen leichter zu modifizierenden Risikofaktor: Cholesterin. Insbesondere konzentrierten sie sich dabei auf Lipoproteine mit niedriger Dichte (LDL), welches häufig auch als ungesundes Cholesterin bezeichnet werden.
Die Forschenden untersuchten Blutproben und DNA von 2.125 Teilnehmenden. Bei 654 von ihnen wurde Alzheimer im Frühstadium diagnostiziert. Ungefähr zehn Prozent der Teilnehmenden mit einer Alzheimer-Erkrankung im Frühstadium trugen eine Variation des sogenannten APOE-Gens in sich, die eng mit der Krankheit verbunden ist. Weitere drei Prozent trugen laut der Studie mindestens eines von drei weiteren Risiko-Genen in sich. Dies erklärt aber nicht das erhöhte Risiko für die früh einsetzende Alzheimer-Krankheit. Eine mögliche Erklärung liege jedoch in den Blutcholesterinwerten. Männer und Frauen mit hohem LDL hatten unabhängig von ihren genetischen Risiken ein erhöhtes Risiko bereits in jungen Jahren an Alzheimer zu erkranken.
Es stellt sich die Frage, ob ein kausaler Zusammenhang zwischen dem Cholesterinspiegel im Blut und dem Alzheimer-Risiko besteht. Die aktuellen Daten können so interpretiert werden, dass LDL-Cholesterin eine kausale Rolle spielt, betonen die Autoren der Studie. Eventuell müssen daher die Zielgrößen der Cholesterinwerte überarbeitet werden, um Menschen besser vor Alzheimer zu schützen. (as)
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