Nach einer Sitzung des Corona-Kabinetts am gestrigen Montag sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn anlässlich einer Pressekonferenz zum geplanten Aufbau einer Nationalen Gesundheitsreserve, dass sich der Start der Ausgabe von FFP2-Masken an Risikogruppen bis in den Dezember hineinziehen könne. Thomas Preis, Vorsitzender des Apothekerverbands Nordrhein, spricht von einer Herausforderung für die Apotheken – schließlich gilt es, 400 Millionen Masken zu verteilen.
Nach Vorstellung der Bundeskanzlerin und der Regierungschefs der Länder sollte bereits Anfang Dezember die Ausgabe von FFP2-Masken an gefährdete Personen starten. Pro Person sind 15 Masken vorgesehen, für jede Winterwoche eine, ebenso eine geringe Eigenbeteiligung. Jetzt wird sich der Start der versprochenen Ausgabe der Schutzmasken laut Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) bis weit in den Dezember hinein verzögern.
In einer Rechtsverordnung auf der Grundlage des dritten Bevölkerungsschutzgesetzes erarbeitet das Bundesgesundheitsministerium derzeit noch Details zur Umsetzung der Maskenausgabe. Darin werden Einzelheiten etwa zum anspruchsberechtigten Personenkreis, zum Vertrieb, zur Abgabe der Schutzmasken in Apotheken und zum Preis geklärt.
Welche vulnerablen Gruppen einen Anspruch auf diese FFP2-Masken haben, hat vor Kurzem der Gemeinsame Bundesausschuss bekanntgegeben. Demnach sind etwa 27,35 Millionen Menschen potenziell anspruchsberechtigt. Dazu gehören 23,7 Millionen Personen ab 60 Jahren und jüngere Menschen mit bestimmten Risiken, wie zum Beispiel Diabetes mellitus Typ 2, Schlaganfall, Herzinsuffizienz, einer Risikoschwangerschaft oder Übergewicht (BMI ab 30). Auch Krebspatienten unter Chemo- oder Radiotherapie sowie COPD- und Asthma-Patienten fallen unter die Risikogruppen.
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Der Bundesgesundheitsminister betonte bei der gestrigen Pressekonferenz zum Aufbau einer Nationalen Gesundheitsreserve, dass es hier um die Ausgabe von 400 Millionen Schutzmasken gehe. Auch wenn jeder Einzelne 15 Masken erhalten soll, so müsse man doch sicherstellen, dass jeder Unterstützung erhalte und keiner zu kurz komme. Die Aufgabe zu beschreiben sei „schnell gemacht”, sagte Spahn. Die Umsetzung Zug um Zug werde sich aber bis weit in den Dezember hineinziehen. Eine Sprecherin des Bundesgesundheitsministeriums bestätigte auf Anfrage der DAZ, dass der Bund mit Apotheken und Kassen weiterhin die konkrete Umsetzung berate. Der Plan bleibe, mit der Maskenausgabe im Laufe des Dezembers zu beginnen.
Die Masken stammen aus dem Maskenbestand des Bundes. Vor der Ausgabe werden sie noch einem Qualitätssicherungsverfahren unterzogen. Denn das BMG räumt auf seiner Webseite ein, dass etwa 20 Prozent der im Frühjahr eilig beschafften Masken nicht den Normanforderungen entsprechen.
Ungeklärt: Anspruchsberechtigung und Eigenanteil
Die Apotheken sind als Ausgabestellen für die Masken geplant. Jede Apotheke müsse im Schnitt 15.000 Masken ausgeben, erklärt dazu Thomas Preis, Vorsitzender des Apothekerverbands Nordrhein, in der „Rheinischen Post“ aus Düsseldorf. „Das ist schon eine Herausforderung.“ Geklärt werden müsse außerdem, wie die Anspruchsberechtigung nachzuweisen sei: Stellen die Ärzte ein Rezept aus – oder ist das eine Aufgabe für die Kassen? „Vermutlich werden es die Krankenkassen werden, weil die Ärzte nicht mit noch mehr Bürokratie belastet werden sollen“, sagt Preis. Dieser Bezugsschein müsse dann in der Apotheke vorgewiesen werden, um an die Masken zu kommen.
Als weiteres Problem nennt Preis den geplanten Eigenanteil: Mittlerweile koste eine FFP2-Maske im Schnitt 5 Euro. Die Abrechnung der Zuzahlung könne eigentlich nur, wie auch bei Arzneimittelrezepten üblich, über die Apothekenrechenzentren erfolgen – „dort hat man Erfahrung mit Kassen und Selbstbeteiligung“.
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